Das war wohl ein Witz zu viel: Polens Premierminister Donald Tusk scherzt, dass die Polen nicht «in Panik» verfallen sollten, wenn sie deutsche Soldaten sehen, die nach Überschwemmungen Hilfe leisten. Wörtlich sagte er an einer Krisensitzung in Wroclaw, das von den Fluten besonders betroffen ist: «Wenn Sie deutsche Soldaten sehen, geraten Sie bitte nicht in Panik. Sie sind hier, um zu helfen.» Deutschland habe Polen Unterstützung angeboten, um den Gemeinden beizustehen, die von den Wassermassen verwüstet wurden. Auch amerikanische Truppen seien bereits in den südlichen Regionen Polens im Einsatz, so Tusk, die Türkei habe ebenfalls ihre Hilfe zugesagt.

Die Überschwemmungen haben weite Teile Mitteleuropas getroffen, ganze Ortschaften stehen unter Wasser, mindestens 21 Menschen sind bisher ums Leben gekommen.

In Wrocław sollen sich Tusk, die tschechische Ministerpräsidentin Petr Fiala, der slowakische Premierminister Robert Fico und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, treffen, um die internationale Reaktion auf die Naturkatastrophe zu koordinieren.

Obwohl die deutsch-polnischen Beziehungen grundsätzlich stabil sind, bleibt die historische Belastung durch die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkriegs ein Thema.