Die alte Welt schlägt zurück. Als erster Präsident der Fünften Republik bekommt Emmanuel Macron nach seiner Wahl keine absolute Mehrheit im Parlament.
Auch die relative Mehrheit fällt mickrig aus: Macron verliert zahlreiche Minister und emblematische Figuren seiner Bewegung.
Mit seiner Koalition aus Linksradikalen, Grünen, Kommunisten und Sozialisten hatte Jean-Luc Mélenchon der Kampagne seine Dramaturgie aufgedrängt. Er wollte Premierminister werden.
Er wird es nicht. Und zweifellos wird seine Koalition schnell auseinanderbrechen. Am Wahlabend rief er zum Sturz von Macron auf.
Im Schatten des Duells zwischen Macron und Mélenchon schien Marine Le Pen keine Kampagne zu führen. Doch erstmals erreicht der Rassemblement National eine Anzahl von Sitzen, die seiner Bedeutung einigermassen gerecht wird.
Gewinner der Parlamentswahl ist das Parlament selbst. Emmanuel Macron und seine Vorgänger haben es systematisch abgewertet und übergangen. Das wird nicht mehr möglich sein.
Wird Frankreich unregierbar? Das Land hat zwei Optionen: Es wird entweder demokratischer – oder es versinkt im Chaos.
Auf die Beziehung zur EU und die Nato hat das kurzfristig keinen grossen Einfluss: Die Aussenpolitik ist die Domäne des Präsidenten.
Bei dem Rentenalter, dem Mindestlohn, dem Armee-Budget und in anderen Bereichen ist aber nicht absehbar, wie ein Konsens gefunden werden soll.
Es scheint: Die Fünfte Republik ist am Ende.
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Es scheint, das Volk checkt allmählich wie sie die vergangenen Jahre einem falschen Propheten aufsassen, der das Heil für Frankreich versprach, sich als Gewählter dann zum Wirtschafts-, Landes- und Bürgerschädling entpuppte. Eine massive Mitschuld tragen auch die Giftspitzen von Journalisten der Mainstreammedien, die tagein tagaus Marine Le Pen und Rassemblement National verunglimpften, Rassismus etc. unterstellten, aber Macron lobhudelten. Es folgte die Strafe auf den Fuss, hoffe auch bei uns.
Ich bin gerade seit März am Renovieren in Frankreich. Die grossen Arbeiten habe ich ins Südtirol vergeben, die kleineren an französische Handwerker. Alle Grossen Arbeiten zeitgerecht fertig, alle kleinen noch immer wursteln… und immer sind andere schuld: der Staat, die Produktion, die Lieferung, Corona, keine Arbeiter… immer nach dem Motto: Apres moi, le déluge…
braucht es überhaupt noch regierungen, wenn ja bestimmt nicht solche die wir jetzt haben
auch macron gehört zur truppe von schwab dazu
das französische volk ist offensichtlich schlauer als unseres
Die Frage ist nicht, ob es noch Regierungen braucht. Sondern wie wir sie konkret loswerden. Sicher nicht, indem wir eine "andere" Regierung wählen oder überhaupt weiter an die gegenwärtige Form der "Demokratie" glauben.
die gegenwärtige form ist leider noch nicht vorbei, dafür haben wir leider immer noch zu viele gutgläubige, doch ändern wird es dann wenn es dem volk schlecht geht das wird nicht mehr so lange dauern
Le Pens Aussagen und ihr Parteiprogramm weisen klar nationalsozialistische Züge auf. Sie müsste demnach zu extrem Linken gezählt werden statt zu den Rechten. Frankreich ist nach links gerutscht!! Der Letzte möge das Licht löschen.
Wir leben mehrere Monate / Jahr in Frankreich, wir kennen das Land / Politik / Gesellschaft sehr gut. Was Macron in den letzten 5 Jahren in Frankreich alles angerichtet hat ist gar nicht zu Beschreiben. Aus meiner Sicht der schlechteste Präsident den Frankreich je hatte. Durch seine Art und seine Arroganz hat er die "Grande Nation" gespalten! Durch sein Verhalten "als König" und seine abwertende Art gegenüber dem Volk hat er so etwas wie den Volkszorn gegenüber ihm einfach selber zu verantworten
Warum wurde er dann gewählt? Amerikanische Wahlmaschinen?
Die Wahlmaschinen kommen aus Canada. Die gibt es ja aus in Berlin ,ODER?
Weder demokratischer noch chaotischer in Frankreich. Nicht einmal anders: Frankreich bleibt weiter stehen, fatal weiter mit schleichendem Rückgang. Die drei Wahlformationen garantieren gemeinsam die klamme Zukunft. Alle drei kreisen auf dem Orbit beharrlicher Äquidistanz von Frankreichs grossem unausgeschöpftem Potential. Le Pen und Mélanchon nach dem Gipfel-Jauchzer hinab zum Abstieg, Mélanchons Formation vor dem Auseinanderbrechen, seine Komponenten Korruptionsopfer von Macrons Schlingerkurs
Endlich hat einmal die richtige gewonnen.
Die Ergebnisse zeigen, dass tektonische Störungen und der Niedergang der Globalisierung Europa erfasst haben. Macron ist die Figur dieser verrückter Politik, die 40 Jahre gedauert haben. Die nationale Versammlung hat ihr Ziel erreicht- Emanuel Macron zum Präsidenten der Minderheit zu machen, ohne die Kontrolle der Regierung und die politische Neuzusammensetzung fortzusetzen, die für die demokratische Erneuerung des Landes notwendig ist. In Europa bricht die globalistische Diktatur zusammen!!
Nein, das ist zu pessimistisch, am Ende ist die fünfte Republik nicht. Aber es wird der Demokratie gut tun, wenn die Anliegen der Franzosen wieder stärker gehört werden und wenn parteiübergreifend Kompromisse gefunden werden müssen. Es ist doch eine gute Nachricht, wenn die französischen Politiker gezwungen werden, stärker auf das Parlament und auf die Bürger zu hören anstatt an diesen vorbei ihre eigene Agenda zu Europa, Klima, Verbrennungsmotor, Ukraine, Immigration etc. durchzusetzen.
Wie könnte es bei der linken, medialen Dauerpropaganda auch anders sein: Die Wende kommt von linksaußen.
Der Gesichtsausdruck zu seiner Jubelhaltung sagt mehr wie 1000 Worte…
dachte der sehe immer so aus?!
Das ist bloss ein Foto und sagt überhaupt nichts. Es zeigt bestenfalls, was der Fotoredaktor mitteilen möchte. Man hätte ein beliebiges anderes Foto von Macron in Jubelhaltung nehmen können, z. B. das hier: https://faradeed.ir/files/fa/news_albums/37149/2067/resized/resized_127667_380.jpg - Hier gibt es noch mehr: https://fararu.com/fa/news/315013/
Frankreich könnte sich mit der Ukraine zusammen tun.
Ukraine.... Ich will, Frankreich.... Ich will nicht.
Die Mischung machts.
Und die EU finden beide toll.
Was hat Herr Macron bis jetzt erreicht? Es ist weltweit Zeit für Reformen. Neutralität und direkte Demokratie braucht die Menschheitsfamilie.
er wurde ein 2.Mal gewählt...nur das zählt bei den gaaaanz Anständigen!
Also nochmals 5 Jahre Staatsknete abzocken und Gratins-Rundum-Services....was gibt es denn da sonst noch zu erreichen?
Genau so ist es Kritisch2020!
Die Republik ist nicht am Ende, sie findet zurück zu Ihren Eigenständigkeit. Chaos nein, aber Schwerfälliger. Die Zuwanderungspolitik und sonstige Innenpolitik wird hoffentlich nun korrigiert. Dies wiederum muss bei der Aussenpolitik berücksichtig werden. Macron kann dann nicht wie gewohnt mit der vollen Kelle EU-Politik betreiben.