Die nordfriesische Insel Sylt ist eines der beliebtesten Ferienziele der Deutschen. Die ständige Wohnbevölkerung ist aber seit einigen Jahren weniger angetan von der Lage.
Einen ordentlichen Finanzhaushalt gab es in Sylt seit Jahren nicht mehr, das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Während für die Touristen fleissig gebaut wird, haben Einheimische Mühe, eine Wohnung zu finden.
Den Schuldigen fanden viele Kritiker im Bürgermeister Nikolas Häckel, seit 2015 im Amt. 2021 war er noch deutlich bestätigt worden, am Sonntag nun wählten ihn die Sylter ab – mit über 80 Prozent Mehrheit.
Seit Februar war Häckel aufgrund von Depressionen und einem Burn-out krankgeschrieben. Demnächst hätte er ins Büro zurückkehren sollen. Daraus wird nun nichts.
Der Ex-Bürgermeister glaubt, seine Abwahl sei einer Kampagne der Kreise zu verdanken, die Sylt als ein «Disneyland» betrachten und möglichst viel Gewinn mit dem Tourismus machen wollen.
Seine weitere berufliche Zukunft ist offen. Für die nächsten Monate wird Nikolas Häckel als Gast auf Zeit in ein 1000 Kilometer entferntes bayerisches Kloster ziehen. Eine Rückkehr nach Sylt scheint unwahrscheinlich. Denn schon früher und noch im Amt hatte er die Insel als «reizlosen Touristenort» bezeichnet.
Letztmals breiter in den Schlagzeilen war Sylt im vergangenen Mai gewesen, als ein Video von betrunkenen Feriengästen auftauchte, in dem diese rassistische Lieder sangen. Der Bürgermeister liess damals verlauten, solche Gäste seien «herzlich ausgeladen».
Amberg nach Einsiedeln, Cassis nach Disentis.
Immer wenn Sylt am Fernsehen erscheint frage ich mich, warum die ganzen Promis und Möchtegerns unbedingt auf den zugigen Sandhaufen in der Nordsee wollen und dafür auch noch Millionen hinzublättern bereit sind. Ich könnte mir viel angenehmere Orte vorstellen. Wenn man dort aufgewachsen ist, mag das anders sein, dann ist es Heimat.
Kein Verlust, er konnte sich nicht durchsetzen, Investoren hätten mit jede 10 qm die sie bebauen auch 1 qm für den Wohnungsbau bereitstellen müssen, ähnlich einer Parkplatzablöse. Aber dazu müsste man Ideen haben und arbeiten wollen. 1458