ETH-Wissenschaftlerin Tanja Stadler, Präsidentin der Corona-Task-Force, hat sich mit ihren regelmässigen Auftritten bei den Points de Presse im Berner Medienzentrum den Ruf einer Kassandra, also einer Unheilsbotin, erworben. Sie liefert dann, gestützt auf ihre Modellrechnungen, jeweils eine Analyse der Situation, und die ist meistens zappenduster.

Leider kann man sich selten auf Stadlers Einschätzungen verlassen.

Vor dem Jahreswechsel verkündete sie, dass eine Omikron-Wand auf die Schweiz zukomme und dass die Spitäler dadurch noch mehr ans Limit kämen.

Vor einer Woche warnte sie erneut vor der Monsterwelle, die im Januar bis zu 30 Prozent der gesamten Bevölkerung erwischen könnte.

Tatsache ist: Die Fallzahlen sind hoch, aber die Spitäler kollabierten indessen nicht. Im Gegenteil: Die Anzahl Hospitalisationen ging sogar zurück.

Am Dienstag vollzog Stadler deshalb eine Kehrtwende. Nun liess sie durchblicken, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle womöglich schon vorbei sei.

Selten haben Wissenschaftler, freilich immer im Konjunktiv, so viel Unsinn verbreitet, ohne dass sie dafür die Konsequenzen tragen mussten.

Denn dass Stadler mit ihren Prognosen wiederholt danebenlag, ist das eine. Das andere ist, dass sie mit ihren unsicheren und wackligen Modellrechnungen die Massnahmen-Entscheide der Regierung mit beeinflusst hat. Und das ist ärgerlich.

Die 3 Top-Kommentare zu "Task-Force-Präsidentin Tanja Stadler überrascht immer wieder mit ihren Modellrechnungen – weil die Prognosen selten mit der tatsächlichen Situation im Land übereinstimmen"
  • Urs Stotz

    https://www.gesetze.ch/sr/311.0/311.0_027.htm Schweizerisches Strafgesetzbuch SR 311.0 Art. 258 Schreckung der Bevölkerung Wer die Bevölkerung durch Androhen oder Vorspiegeln einer Gefahr für Leib, Leben oder Eigentum in Schrecken versetzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft. In einem Rechtsstaat würde die Staatsanwaltschaft aktiv werden.

  • marcus.porcius

    Die Dame macht ganz sicher genau das, was Berset will, sonst hätte sie diesen Job nicht. Ist es nicht diese, ist es eine andere. Völlig unglaubwürdig.

  • friedrich.schneider

    Tanja Stadler würde sich nicht einmal als Feuermelder im Bundeshaus eignen! Laut und schrill ist sie ja, aber es würden viel zu viele Fehlalarme gesendet, die Feuerwehr würde irgendwann nicht mehr ausrücken! Geschweige den der Kosten, den diese Fehlalarme verursachen!