Zwei Teenager sollen einen islamistischen Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Leverkusen geplant haben. Die beiden Verdächtigen – ein 15-jähriger Deutsch-Afghane und ein 16-jähriger Russe – sollen auf einem Telegram-Kanal in einem Video einen Terroranschlag für den 1. Dezember angekündigt haben. Die beiden Männer gelten als Sympathisanten der Terrormiliz Islamischer Staat. Gegen einen von ihnen wurde Haftbefehl erlassen.

Angeblich diskutierten sie einen Brandanschlag oder einen Angriff mit einem Kleinlaster auf einen Weihnachtsmarkt oder auf eine Synagoge in Köln. Die Ermittler führten Durchsuchungen an den Wohnorten der Teenager in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg durch. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf und die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermitteln wegen «Verdachts der Planung und Vorbereitung eines terroristisch motivierten Anschlages». Weitere Einzelheiten wurden mit Blick auf das jugendliche Alter der Beschuldigten nicht mitgeteilt.

Die Sicherheitsbehörden warnen generell vor einer erhöhten Gefährdungslage durch radikale Islamisten, bedingt durch die Kriegssituation im Nahen Osten und Koran-Verbrennungen in Schweden. Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesverfassungsschutzes, betont die reale und hohe Gefahr islamistischer Anschläge in Deutschland. Zuletzt wurde in Duisburg ein polizeibekannter Islamist festgenommen, der einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration geplant haben soll.

Der Trend, dass zunehmend Minderjährige als potenzielle Attentäter in den Fokus rücken, wird von den Terrorfahndern beobachtet. Der Inlandsnachrichtendienst darf minderjährige Extremisten beobachten, deren Daten speichern und ihre Kommunikation heimlich überwachen, jedoch keine Minderjährigen als Quellen anwerben oder deren Daten mit ausländischen Partnerbehörden teilen.