Gesundheitsminister Alain Berset erfreue sich nach wie vor einer grossen Beliebtheit. Dies ergab eine im Auftrag der NZZ am Sonntag vom Forschungsinstitut Sotomo durchführte repräsentative Umfrage.

Dabei irritiert doch der amtierende Bundespräsident mit seinen amourösen Eskapaden, mit seinen Unwahrheiten über die Wirksamkeit der Corona-Impfungen, seinen Irrflügen über französisches Sperrgebiet und jetzt auch noch mit Indiskretionen zum Ringier Verlag seit Monaten Freund und Feind.

Besonders in den letzten Wochen ist eine Monsterwelle über ihn hereingebrochen, als bekannt wurde, dass sein engster Vertrauter, der frühere Informationschef Peter Lauener, praktisch eine Standleitung zu Ringiers CEO Marc Walder unterhielt.

Offenbar finden es Stimmbürger nicht so schlimm, dass enge Mitarbeiter eines Bundesrates sich die Gunst auflagenstarker Zeitungen mit der Lieferung vertraulicher Informationen zu kaufen suchen. So etwas nennt man auch Beziehungskorruption.

Trotzdem rangiert der SP-Bundesrat bei der aktuellsten Sotomo-Umfrage immer noch auf Platz drei der beliebtesten Mitglieder des Bundesrates.

Kann man das ernst nehmen?

Die neue Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider schaffte bei dieser Umfrage gleich den Sprung auf Platz eins, obwohl die «Bürgerkönigin» erst seit einem Monat im Amt ist und bisher auch kaum in Erscheinung getreten ist.

Hinter ihr auf Platz zwei folgt Verteidigungsministerin Viola Amherd, die im Bundesrat eine Statistenrolle hat. Auf Platz drei hat sich, wie schon gesagt, Berset gehalten. Dort landete er schon bei einer früheren Umfrage.

Wenn man also Skandal an Skandal reiht (Berset), konsequent und hartnäckig in Deckung bleibt (Amherd), Schwarznasenschafe züchtet (Baume-Schneider) und obendrein aus einem Westschweizer Kanton stammt, findet man als Bundesrätin oder Bundesrat beim Publikum Anklang.

Hört bitte auf mit dem Umfragen-Quatsch.

Die 3 Top-Kommentare zu "Trotz Affären und Skandalen soll Bundesrat Berset immer noch beliebt sein – besagt eine Umfrage. Was ist davon zu halten?"
  • Schlitzohr

    Wie soll denn eine Umfrage aussehen die man selber bestellt und bezahlt hat? Dem ist doch nichts mehr hunzuzufügen.

  • pepfy

    Da sieht der Schweizersteuerzahler, was eine "repr". Umfrage wert ist. Nicht einmal das Papier, auf dem sie dem Publikum mitgeteilt werden. Und so was druckt eine Schweizer Zeitung ab.

  • RE

    Ich meine, auch die Resultate solcher Umfragen von Sotomo (Hr. Hermann) sind unehrlich und manipuliert. Ähnlich wie die jeweiligen Wahlprognosen von Sotomo oder gfs. - Linke Politiker wie auch linke Befragungsdienste können sich wohl wirklich nicht gegen linke Bundesräte (m / w) richten. Die Umfragen sollen das Stimmvolk beruhigen oder bei Wahlen auf den “richtigen“ Weg weisen.