Während in der Schweiz Forderungen nach einem Teil-Shutdown laut werden und der deutsche Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach neue Einschränkungen fordert, lockert Israel das Corona-Regime. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens wird das neue Virus im Vergleich zur Delta-Variante als harmlos eingeschätzt, und zweitens geht die Regierung davon aus, dass ein künstlich errichteter Damm die Omikron-Monsterwelle eh nicht aufhalten kann.

Im Prinzip setzt das Kabinett auf Durchseuchung, auch wenn es sich offiziell nicht dazu bekennt. Von einem Lockdown spricht niemand, und der Gesundheitsminister warnt: «Apokalyptische Prognosen, die noch mehr Ängste schüren, haben keinen Wert.» Man solle die Menschen nicht «terrorisieren» und Horrorszenarien verbreiten.

Einst Vorreiterin einschneidender Massnahmen gegen die Epidemie, handelt die Regierung jetzt gemässigt. (Geimpfte) Touristen dürfen wieder ins Land einreisen, auch aus der Schweiz. Das fast vollständige Einreiseverbot für Nicht-Israelis war Ende Dezember verhängt worden, um die Einschleppung des Omikron-Coronavirus zu verzögern. Jetzt ist die Vorsicht sinnlos, da unzählige «Made-in-Israel-Omikron-Viren» zirkulieren.

Pragmatismus ist angesagt. Weil in den Testzentren Wartezeiten von bis zu zwei Stunden registriert wurden, werden nun auch Antigen-Schnelltests anerkannt, die man bequem zu Hause machen kann. Bei Kontakten mit Infizierten befreit der Test nach kürzester Zeit von der Quarantäne, wenn er negativ ausfällt. Dass er nur begrenzt zuverlässig ist, nimmt die Regierung unkompliziert in Kauf, um die Testzentren zu entlasten.

Nur noch Risikogruppen müssen sich bei Corona-Verdacht einem PCR-Test unterziehen, also Senioren oder Menschen mit einer Immunschwäche.

Zur Lockerung gehört auch eine Verkürzung der Quarantäne-Frist für (geimpfte) Infizierte. Das Tragen von Masken ist ferner nur bei grösseren Ansammlungen vorgeschrieben, und der zweite Booster wird für Risikogruppen wärmstens empfohlen, ist aber keine Pflicht.

Kurz: Die gesundheitspolitische Entmündigung der Bürger wird aufgehoben. Angesagt ist wieder mehr Eigenverantwortung. Wann ziehen andere nach?

Die 3 Top-Kommentare zu "Trotz Rekordzahlen lockert Israel die Massnahmen und setzt auf die gesundheitspolitische Mündigkeit der Bürger. Wann zieht die Welt nach?"
  • ym.mueller

    Deutschland wird nie nachziehen, solange man einen Apokalyptiker wie Lauterbach als Gesundheitsminister hat. Er behauptet schon, dass man die Impfpflicht unbedingt braucht, weil im Herbst viele tödlichere Varianten kommen! Was für eine dämliche Aussage ist das denn?? Es klingt nach einer never ending story. Wenn man sich jetzt gegen Omikron impfen lässt, wirkt diese eh nicht gegen andere Varianten. Und keinem fällt auf, was für einen Unsinn dieser Mann redet? Erschreckend.

  • freier buerger

    Der Wind hat gedreht! Längst verabschieden sich immer mehr Länder vom orchestrierten Wahnsinn! Nur die aufgetürmten Schulden und privaten Schäden bleiben! Entscheidender ist die Aufarbeitung der Kaskade an Ereignisse, die schnell zurück sind, ruft die WHO die nächste Pandemie aus! Wie Toten länderübergreifend auch dieser Pandemien zeigen, betraf es weder die Gesamtbevölkerung noch die Kinder! Mitgliedschaften mit Aushebelung von Landesrecht sind zu hinterfragen und Gesetze dringlich anzupassen!

  • mts

    Ja es wäre auch bei uns an der Zeit die impfstofffreie Bevölkerung nicht länger auszugrenzen! Covidpatienten dürfen wir Pflegende betreuen aber für unsere Gesundheit „Fitnessstudio“ sind wir eine Gefährdung für unsere Mitmenschen! Was für eine traurige Entwicklung das macht nur noch wütend!