Der ehemalige US-Präsident Donald Trump rief jüngst zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg auf. «Die Katastrophe zwischen Russland und der Ukraine hätte nie passieren dürfen, und sie wäre definitiv nicht passiert, wenn ich Präsident wäre.»

Während Trumps Amtszeit (2017–2021) schwelte der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Dennoch lancierte Putin, anders als unter Trumps demokratischem Vorgänger Obama (Krim) und Nachfolger Biden, keine kriegerische Invasion im Nachbarland.

Was war Trumps Haltung im Ukraine-Russland-Konflikt?

«Es war ihm immer unangenehm, offensive militärische Ausrüstung jeglicher Art an die Ukrainer zu liefern», sagt Doug Macgregor, Oberst der US-Armee im Ruhestand. Macgregor war zum Schluss der Trump-Ära Berater des Verteidigungsministers und hat mit Trump auch die Ukraine-Politik beraten.

Trump sei ihm gegenüber immer «sehr klar und direkt» gewesen. «Er war gegen die Vorstellung, dass Russland als ständiger Feind behandelt werden sollte. Er vertrat die Auffassung, dass wir bessere Beziehungen zu den Russen aufbauen sollten, da es im Interesse Europas und, offen gesagt, im Interesse der Welt sei, dass die Vereinigten Staaten und Russland zu einer Art Vereinbarung über ihr Verhalten kommen», so Macgregor im Gespräch mit der Weltwoche.

Mit anderen Worten: Er habe versucht, neue Wege auszuloten, «die es Russen und Amerikanern ermöglichen, sich zu treffen und zusammenzuarbeiten».

Macgregor erinnert daran, dass die Amerikaner in den vergangenen zwanzig Jahren oft und fruchtbar mit den Russen kooperiert haben. So zum Beispiel nach 9/11.

«Zu Beginn unserer Invasion in Afghanistan waren die Russen immer sehr kooperativ und hilfsbereit […]. Ich war damals im Aktivdienst und kann Ihnen sagen, dass wir ohne die Hilfe des russischen Geheimdienstes, der russischen Ausrüstung und der russischen Militärberater in den Jahren 2001 und 2002 niemals in dieses Land (Afghanistan) hätten eindringen und dortbleiben können.»

Im Laufe der Zeit hätten die Russen die Amerikaner «mit substanziellen Informationen über und Einblicken in die islamistische Bedrohung» versorgt.

«Trump war sich dessen bewusst.» Präsident Trump sei sehr pro-israelisch eingestellt gewesen. Um Israel zu schützen, «war er sehr daran interessiert, mit den Russen und Syrien zusammenzuarbeiten».

«Putin verstand das», so Macgregor. Trump und Putin hätten gemeinsam nach Wegen gesucht, wie die Iraner und die Türken davon abgehalten werden konnten, in Syrien zu intervenieren und möglicherweise eine Situation herbeizuführen, die für Israel und die westlichen Interessen zerstörerisch gewesen wäre. «Die Zusammenarbeit war recht gut», so Macgregor, der heute als Fernsehkommentator auftritt und zu den wenigen Exponenten in den USA zählt, die vor einem Engagement der Nato in der Ukraine warnen.

Nach der mutmasslichen Sabotage der Nord-Stream-Gaspipeline äusserte sich Ex-Präsident Trump in einer Reihe von Posts auf aus seinem Social-Media-Kanal Truth Social: «Dies (Pipeline-Anschlag) könnte zu einer grossen Eskalation oder zu einem Krieg führen», warnte er.

Er rief die Kontrahenten zu Verhandlungen auf und brachte – verklausuliert – sich selbst als Unterhändler ins Spiel.

«Seien Sie strategisch, seien Sie klug (brillant!), bringen Sie jetzt einen Deal zustande. Beide Seiten brauchen und wollen es. Die ganze Welt steht auf dem Spiel», so Trump, und er fügte an: «Werde ich eine Gruppe anführen?»

Die 3 Top-Kommentare zu "Trump als Schlichter im Ukraine-Krieg? «Er war gegen die Vorstellung, dass Russland als ständiger Feind behandelt werden sollte», sagt ehemaliger Pentagon-Berater"
  • Anna Meier

    «Die Katastrophe zwischen Russland und der Ukraine hätte NIE passieren dürfen, und sie wäre definitiv nicht passiert, wenn ich Präsident wäre.» Davon bin ich überzeugt. Und noch etwas: wenn heute der Mainstream gegen jemanden ist und die totale Hetzerei inszeniert, dann muss dieser Jemand etwas sehr gut machen.

  • Jürg Schneeberger

    Ich bin nicht nur davon überzeugt, dass dieser Krieg und die damit verbundene Eskalation zum totalen Wahnsinn unter der Präsidentschaft von Trump nicht passiert wäre, ich bin sogar davon überzeugt, dass es zur Zeit nur einen einzigen Mann auf dieser Welt gibt, der wirklich im Stande ist diese Eskalation der Besäufnis zu stoppen oder gar mit einem Deal zu beenden und das ist Trump. Dies ist für mich der Hauptgrund wieso in den Midterms am 8. November die Republikaner unbedingt gewinnen müssen.

  • bmiller

    Kein Wunder wird Trump so gehasst. Er ist vernünftiger als viele andere . Ich glaube, dass er recht hat in dieser Sache.