Die UBS und die Credit Suisse sollen erneut im Visier der US-Behörden stehen. Sie gehören zu jenen Instituten, die vom US-Justizministerium überprüft werden, ob ihre Mitarbeiter russischen Oligarchen dabei geholfen hätten, Sanktionen zu umgehen.

Die Medienmeldungen stützen sich dabei auf nicht genannt werden wollende Quellen. Ein Blick auf die Homepage des Department of Justice (DOJ) zeigt denn auch noch keine entsprechende Meldung, und es weigert sich auch, diese Pressemeldungen zu bestätigen.

Dennoch muss man davon ausgehen, dass sie zutreffen könnten, denn Schikanen und erhöhter Druck gegen Länder und deren Institutionen, die sich im Zuge des Stellvertreterkrieges in der Ukraine nicht lückenlos der US-Doktrin anschliessen wollen, würden nicht überraschen.

Dazu hat das DOJ am 2. März 2022 bereits eine Spezialeinheit eingesetzt, die «Klepto/Capture Task Force», die die Einhaltung aller von den USA und ihren Partnern gegen Russland verhängten Sanktionen überprüfen soll.

Dass diese mit aller Härte durchgreifen soll, bekräftigte der US-Generalstaatsanwalt Merrick B. Garland mit der Ankündigung, das DOJ werde alle seine Kompetenzen ausspielen, um die Vermögen aller Privatpersonen und Institutionen zu beschlagnahmen, die diese Sanktionen verletzt hätten.

Speziell hervorgehoben wurden auch Verletzungen der «Know your customer»- – zu Deutsch: Kundenidentifikation – und Geldwäscherei-Vorschriften. Selbst wenn die Angeklagten nicht verhaftet und vor Gericht gezerrt werden können, würden ihre Vermögen unmittelbar beschlagnahmt, damit sie nicht weiterhin für russische Interessen genutzt werden könnten.

Der Kreuzzug der US-Justiz gegen die Schweizer Grossbanken findet damit seine Fortsetzung. Dies, obwohl die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma gemäss ihrem Jahresbericht 2022 genau dieser Thematik speziell hohe Beachtung geschenkt und sogar mit Vor-Ort-Besuchen bei den Grossbanken und unter Beizug des Seco (Staatssekretariat für Wirtschaft) eigenhändige Kontrollen durchgeführt hat.

Die Finma hat 2022 auch achtzehn Inspektionen im Ausland vorgenommen, wobei dem Jahresbericht nicht entnommen werden kann, aus welchen Gründen diese genau erfolgten. Die CS wiederum hat sogar extra zusätzliches Personal angestellt, um jeden Stein im Konzern umzukehren und allfällige Russland-Connections aufzudecken. Die Finma kommt bei ihren Untersuchungen zum Schluss, dass Anlagen und Kreditpositionen mit Russland-Bezug über den gesamten Markt 2022 lediglich im einstelligen Prozentbereich lagen.

Zu glauben, nur die Credit Suisse hätte Mängel aufzuweisen, ist leider ein falscher Eindruck. Im Finma-Bericht ist auch Folgendes nachzulesen: «Bei der UBS hat eine unabhängige Untersuchung durch einen Prüfbeauftragten die Erkenntnisse der Finma aus den eigenen Aufsichtsarbeiten bestätigt. So zeigten sich bei der UBS grosse Schwächen im Bereich Risikomanagement und Risikokontrolle. Die UBS ging bewusst eine Geschäftsbeziehung mit einem intransparenten Kunden mit zweifelhaftem Ruf und potenziell erhöhter Risikobereitschaft ein.

Ausserdem deckte die Untersuchung eine fehlerhafte Risikoeinschätzung über die Kundinnen und Kunden und deren Portfolios sowie erhebliche Mängel bei Risikomodellen und Methoden auf.»

Noch ist es zu früh für eine abschliessende Lagebeurteilung zu diesem neuen Vorfall, zumal potenzielle Untersuchungen noch keine Verurteilung darstellen. Aber auszuschliessen sind solche Vergehen nach all den Vorfällen der Vergangenheit leider auch nicht. Es ist aber auch nicht auszuschliessen, dass sich die Amerikaner erneut mit Ablassgeldern an den Schweizer Banken bereichern, sozusagen an der Ausschlachtung der Credit Suisse teilhaben wollen.

Die 3 Top-Kommentare zu "USA nehmen die UBS in den Schwitzkasten: Der Kreuzzug der amerikanischen Justiz gegen Schweizer Grossbanken geht weiter"
  • Eliza Chr.

    Der feige Finma-Verein wirft nach jahrelangem Nichthandeln wohl zuletzt auch noch die UBS den USA zum Frasse hin. KKS wird wieder alles tun, was die USA will. Sie hat bestimmt mit 'ihrer Kollegin 🙈' Jellen schon über den Untergang der UBS gesprochen. Die Knieschoner sind schon übergezogen, das devote Lächeln und auf die Knie fallen geübt. Es kann also losgehen, damit sich die USA bedienen und uns vorführen kann wie 'Häfelischüler'. Wie Widmer-Schlumpf wird sich KKS über den Tisch ziehen lassen!

  • Edmo

    Die USA sind eine untergehende Supermacht, die wild um sich schlägt. Wer wirtschaftlich erfolgreich ist, wird mit allen Mitteln bekämpft. Dabei spielt es längst keine Rolle mehr, wer man ist. UBS, Russland, China, Schweiz, Deutschland, Indien... alles egal. Rücksichtslos wird auf allen herumgetrampelt und alles geraubt, was nicht niet- und nagelfest ist. Nur China und Russland halten dagegen, der Rest lässt sich devot unterbuttern.

  • Schlitzohr

    Das war sicher wie das Amen in der Kirche! Alles schön von langer Hand vorbereitet und eingefädelt und unsere Clowns machen brav mit. Ein Trauerspiel. Und es hat erst noch gar nicht richtig angefangen. Wir werden leider alle noch auf die Welt kommen, wenn wir es ganz erfasst haben. Mit welcher Art von Verbrechern wir da zu tun haben. So was hat die Welt noch nicht gesehen. Wäre schön wenn ich mich brutal täuschen würde, nur die Hoffnung ist relativ klein, weil alles vorher eingetroffen ist.