Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat einen Appell an die Schweiz gerichtet: Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin des Verteidigungs-Departements, soll eine Re-Export-Genehmigung für in der Schweiz angefertigte Munition erteilen.

Der Grund: Die Ukraine brauche dringend Munitionsnachschub für «Gepard»-Flugabwehr-Panzer. Deutschland lieferte insgesamt dreissig solcher Panzer.

Mit diesen Systemen könne man vor allem die kritischen Infrastrukturen schützen.

Bei einem Export-Stopp von beispielsweise ukrainischem Getreide drohten «weltweite humanitäre Auswirkungen», argumentiert Lambrecht. Die Schweiz solle dieser Bitte deshalb «unbedingt nachkommen».

Wie das Seco auf Anfrage mitteilt, ist der Bundesrat gestern über Lambrechts Brief informiert worden. Das Wirtschaftsdepartement werde den Brief «zeitnah» beantworten.

Juristisch ist der Fall eigentlich klar: Das Neutralitätsrecht dürfte die Bitte von Lambrecht verweigern.

Das Kriegsmaterial-Gesetz sieht vor, dass unter anderem Munitionslieferungen abzulehnen sind, «wenn das Bestimmungsland in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt ist».

Es bleibt nur zu hoffen, dass sich die einst neutrale Schweiz an ihre Gesetze hält. Der Bundesrat hat in den letzten Jahren immer wieder für böse Überraschungen gesorgt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Verteidigungsministerin Lambrecht bittet Bundesrätin Amherd um Freigabe von Schweizer Munition für die Ukraine. Wie reagiert der Bundesrat?"
  • Eliza Chr.

    Kriegstreiberin Lambrecht hat weder zu fordern noch zu bitten! Nur wegen des unsäglichen Cassis, der unsere Neutralität schon wegschmissen hat, haben die anderen BR nicht das Recht auf denselben Zug aufzuspringen! Ein Cassis ist schon einer zuviel! Irgendwann stehen die zu geduldigen Schweizer auf!

  • Auch für den BR gelten unsere Gesetze! Darum ganz klar Nein!

  • Ba We

    Darf auf gar keinen Fall freigegeben werden! Neutralität verkauft und dann Kriegseintritt mit Munitionsfreigabe? ES IST NICHT UNSER KRIEG!