Es war eine schon fast traumatische Erfahrung – die Flucht durch die gesamte Ukraine über die polnische Grenze. Denn unter dem russischen Bombardement sind viele Strassen nicht mehr passierbar. Wer das Land verlassen will, braucht Glück und gute Nerven.
Während der vier Tage und Nächte auf der Strasse habe ich praktisch kein Auge zugetan. Als wir in Polen ankamen, hat sich mit einem Schlag vieles zum Guten gewendet. Unser grosser Dank geht an Sheelah und Janusz Bielenia. Die beiden haben uns auf Vermittlung meiner Schweizer Cousine Tatiana in Warschau vom Bahnhof abgeholt und sofort zu sich nach Hause gebracht. Die Gastfreundschaft und Grosszügigkeit rühren mich noch heute zu Tränen. Sie gaben uns eine Unterkunft, kochten für uns indisch und organisierten dann unsere Weiterreise in die Schweiz. Einfach war das nicht. Denn das Chaos in Warschau kann man sich kaum vorstellen. Zwar darf man mit dem ukrainischen Pass die Eisenbahn gratis benützen, aber einen Platz in den völlig überladenen Wagen zu finden, ist schwierig.
So ergriff ein Schweizer Bekannter von Janusz unkompliziert die Initiative und buchte uns auf einen Swiss-Flug von Warschau nach Zürich. Was für eine wunderbare Geste. Ein Problem stellte sich am Flughafen allerdings: Weil wir für unser Kätzchen Oliva keine Impfdokumente besassen, wollte man sie zunächst nicht mitfliegen lassen. Das hätte unserer Tochter Mascha das Herz gebrochen. Janusz hatte aber selbst für diese Schwierigkeit eine Lösung. Er rief die Schweizer Botschaft an und erhielt auf dem kurzen Dienstweg eine Sonderbewilligung für unser Kätzchen.
Nun sind wir seit rund 24 Stunden in der Schweiz – und unfassbar dankbar, dass wir auch hier mit offenen Armen empfangen wurden und wieder ohne Angst schlafen können. Doch die Sorgen bleiben. Denn aus der Heimat erreicht uns die Neuigkeit, dass unsere Stadt Sumy unter heftigem Beschuss steht. Das ist nur schwer auszuhalten. Schliesslich sitzen meine Schwester Anja mit ihren Kindern und Mutter Nadja in ihren Wohnungen fest. Ich bete für sie, dass das Schlimmste bald überstanden ist – und dass es ihnen so gut geht wie uns in der Schweiz.
Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Artikels, welche am Samstag veröffentlicht wurde, war die falsche Autorenzeile hinterlegt. Wir entschuldigen uns für das Missverständnis.
Herzlichen Glückwunsch! Übrigens: Süße Miez! Haben auch so eine schwarze. Kann man natürlich nicht einfach zurücklassen! Gehört ja dazu.
Betet gescheiter für das sofortige Ende dieses Krieges, denn da wo ihr jetzt seid, werdet ihr es mit unserem Woke- und Gendersystem vertraut gemacht. Ihr seid bei den Irren gelandet, denen nicht einmal die Neutralität etwas bedeutet. Seid bloss genug dankbar und gläubig sonst seid ihr schneller wieder draussen als Euch lieb ist. Hier sind nur die Guten nach Diktat erwünscht.
Davonlaufen ist einfach. Für seine Heimat einstehen ist manchmal schwierig. Ich bin nicht beeindruckt. Und mit Beten kommen Sie da auch nicht weiter.