Swiss-Ski setzt an den Olympischen Winterspielen in Peking den Massstab. Nach Beat Feuz, Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt gewinnt Corinne Suter in der Abfahrt der Frauen die vierte Goldmedaille.

Nach schlechten Trainingsleistungen steigert sie sich im entscheidenden Moment erheblich und erreicht das Ziel 0,16 Sekunden vor der Italienerin Sofia Goggia, die mit angerissenem Kreuzband ebenfalls eine grandiose Leistung bietet.

Für Suter, die auf dem letzten Streckenteil die Differenz legt, ist es innerhalb eines Jahres der zweite Triumph an Grossanlässen. Im Februar 2021 hatte sie bereits an der WM in Cortina d’Ampezzo Abfahrts-Gold gewonnen.

Mit Corinne Suter steht eine Sportlerin ganz zuoberst, die sich während der Pandemie still und leise zur Dominatorin der Königsdisziplin entwickelt hat. Vor zwei Jahren hatte sie in Abfahrt und Super-G gleich beide Weltcup-Disziplinen-Wertungen im Speed gewonnen. Seither ist sie immer dann in Topverfassung, wenn es um die wichtigsten Titel geht.

In China liess sie sich auch von den wechselnden Windverhältnissen nicht aus dem Konzept bringen.

Trotz ihren Grosserfolgen ist sich die 27-jährige Schwyzerin immer treu geblieben. Als sie vor zwei Jahren realisierte, dass sie plötzlich zu einer Person des öffentlichen Lebens wurde, war ihr dies suspekt: «Mit den Erfolgen kamen ganz viele neue Freunde – und Menschen meldeten sich wieder, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte.»

Dies sei aber auch schön gewesen, denn es zeigte ihr, was Skisport in der Schweiz bedeutet: «Ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen Skirennen schauen und sich damit identifizieren.»

Mittlerweile hat sie sich bestens damit abgefunden. Und auch dank Corinne Suter schauen in der Schweiz noch ein paar Menschen mehr wieder Skirennen. Im Februar 2022 sogar Mitten in der Nacht.