Wer noch heute Abend im Hauptbahnhof Zürich in den Nachtzug nach Budapest steigt, erwacht morgen in einem Land, von dem die Schweiz viel zu lernen hat. Vor einer Woche wurde das ungarische Parlament neu besetzt. Viktor Orbán hat seine verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit souverän gegen jene Kräfte des Globalismus verteidigt, gegen die in der Schweiz noch kein Kraut gewachsen scheint. Orbáns Triumph ist jedoch nicht das Aussergewöhnlichste an diesem Wahlsonntag.

Weder Orbáns bürgerlich-konservative Fidesz noch die vereinigte Opposition – bestehend aus Kommunisten, Linken, Grünen, Linksliberalen und Rechten – erwiesen sich als fähig, in den letzten zwei Corona-Jahren die Grundrechte ihrer Bürger zu beschützen. Die Zertifikatsfreien wurden in Ungarn ähnlich diskriminiert und aus dem wirtschaftlichen und sozialen Leben ausgeschlossen wie bei uns. Das hat sich nun gerächt. Obschon aus taktischen Überlegungen vor den Wahlen alle Zwangsmassnahmen aufgehoben worden sind, hat sich der Volkszorn an der Urne entladen.

Die Zertifikatsfreien haben weder vergessen noch vergeben, welches Leid Land und Leuten durch willkürliche, unethische und unwissenschaftliche Corona-Zwangsmassnahmen angetan wurde. Sechs Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von über 69 Prozent erhielt die neue Bewegung «Mi Hazánk Mozgalom» («Bewegung Unsere Heimat») – ein politisches Erdbeben. Die Bewegung bedient sich alternativer Kommunikationskanäle, denn auch in Ungarn zensiert Big Tech alles, was dem Corona-Narrativ widerspricht. Sie kämpft kompromisslos gegen den gefährlichen WHO-Pandemiepakt, gegen den Impfzwang und gegen Einflussnahmen von Brüssel und dem WEF. Auch widersetzte sie sich geltendem Unrecht: «Mi Hazánk Mozgalom» veranstaltete Kundgebungen, an denen sich die Teilnehmer der unwissenschaftlichen Maskenpflicht widersetzten. Ein befreundeter Wähler dieser Bewegung meinte zu mir: «Was uns 1920 mit Trianon angetan wurde, ist die Wurzel unseres heutigen Widerstands gegen Einwirkung von aussen.»

Die Wahlen in Ungarn sind ein Vorbote für die nationalen Wahlen 2023 in der Schweiz. Die Ungarn haben Mut zur Freiheit bewiesen. Sie haben ihren Willen kundgetan, keinerlei Eingriffe in ihre nationale Souveränität zu dulden. Wir sollten von ihnen lernen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Viktor Orbáns Wahlsieg sorgte für internationales Aufsehen. Doch die Wahlen hielten noch eine weitere Sensation bereit: Die Gegner der Corona-Zwangsmassnahmen sind jetzt die dritte politische Kraft im Parlament"
  • oaƵu

    Allein unseren Kindern zu liebe müssen wir von Ungarn lernen, sie werden alle Irrungen heutiger EU-, Gender-, Migranten-, Energiewende- und Klimatraumwandlereien unserer rückgratlosen Luftschloss- und auf Pump in Wohlstands-Trunkenheit daherlebenden Politikern von Grün bis FDP auszulöffeln haben.

  • hallerhans

    Die Ungarn haben uns etwas voraus. Sie hatten lange Zeit den linken Kommunismus und wissen was das bedeutet. Die Schweiz hatte das nie, und ich hoffe, dass wir das auch nie erleben müssen.

  • Hägar

    Mich erschleicht schon länger der Eindruck, dass die (momentan) grosszügige Aufhebung der Corona Massnahmen vorallem ein wahltaktisches Manöver war, um der SVP für 2023 nicht noch mehr Wähler zu bescheren.