Die Befürworter des Stromgesetzes, über das wir am 9. Juni abstimmen werden, haben gestern ihre Kampagne vorgestellt – und dabei ein klassisches Eigengoal geschossen. Als Kopf der unheiligen Allianz von Linken und Strombaronen trat der Thurgauer SVP-Ständerat Jakob Stark auf. Dies, obwohl die Delegierten der SVP deutlich die Nein-Parole beschlossen haben.
Das war allerdings nicht der einzige Fauxpas. Abweichler Stark ist bei dieser Abstimmung nicht unabhängig. Er ist Verwaltungsrat des riesigen Stromkonzerns Axpo. Und lässt sich das fürstlich bezahlen. Die neun Mitglieder des Board of Directors, in das Stark dank seines Amtes als Ständerat gewählt worden ist, erhalten pro Jahr insgesamt 1,2 Millionen Franken Entschädigung.
Dazu kommen bei Stark rund 140.000 Franken für sein Ständeratsmandat, ein Teilzeitjob von etwa 50 Prozent.
Stark weiss selbst, dass er bei dieser Weichenstellung für die Schweizer Energiezukunft nicht glaubwürdig ist. «Also ich bin natürlich befangen», sagte er bei der Präsentation der Ja-Kampagne. Damit habe er für «Lacher» gesorgt, liest man heute in den Zeitungen.
Mal schauen, ob es das Stimmvolk auch so lustig findet, Milliardensubventionen für Stromkonzerne zu sprechen, die bereits heute im Geld schwimmen, während die Strompreise für Private und Unternehmen explodieren.
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Auf Doris sind noch alle hereingefallen, ich denke, sie haben dazugelernt … NEIN
Wenn der Mantelerlass eine Wideraufnahme von AKW's vorsehen würde, dann wäre ich dafür. Aber bei einer 9 Mio Schweiz in voller E-Mobilität und in der keiner auf seine Gadgets verzichten kann, steuern wir direkt auf einen Blackout zu.
Die Demokratie findet Wege sich selbst ins Absurde zu stürzen. Nichts ist perfekt.