Norbert Röttgen ist eine der Politleichen, die Angela Merkels Weg säumen. Weil er nicht freiwillig ging, schmiss sie ihn unter grösstmöglicher öffentlicher Demütigung aus ihrem Kabinett.

Inzwischen hat der CDU-Mann von der Altkanzlerin gelernt. Wenn ein Wahlergebnis nicht passt, muss durchgegriffen werden.

Röttgen hat gar nicht gefallen, wen die Slowaken zum neuen Präsidenten gewählt haben – den «Russenfreund» Pellegrini. Flugs legte er dem Land nahe, die EU zu verlassen. Freiwillig. Sonst drohe ein Schicksal wie den Ungarn unter Premier Viktor Orbán, die man hinauswerfen solle.

Erinnert ein wenig an die Wahl, die Hitler seinem Feldmarschall Rommel überliess: Erschiess dich selber, oder wir erledigen das.

Hemdsärmeliger packt Röttgens grüner Parlamentskollege Anton Hofreiter die Sache an. Höchste Zeit, schnarrte er, dass die Slowakei «ein deutliches Warnsignale aus Berlin und Brüssel erhält».

Mit Warnsignalen aus Berlin haben ost- und mitteleuropäische Länder schon in der Vergangenheit Erfahrungen gemacht. Jetzt erfahren sie noch, dass Berliner Politiker auf das Votum ihrer Bürger pfeifen.

Was richtig ist, bestimmt Berlin. Am deutschen Wesen mag die Welt genesen – Land für Land.