Wie geht es der Demokratie in Europa?

Das Wort bedeutet «Herrschaft des Volkes». Das Volk drückt seine Meinung in Wahlen aus. Hier wird entschieden, wer regiert.

Demnächst wird in Italien gewählt – erstmals seit 2018. Seitdem gab es viele Regierungen. Ganz ohne Zutun des Volkes.

Wie nun nennen politische Klasse und Medien in ganz Europa diese Rückkehr zur politischen Normalität in Italien?

Politisches Chaos. Aha.

Werfen wir einen Blick ins Mutterland der Demokratie, nach Grossbritannien. Dort legt man Wert auf Tradition.

Traditionell wird auch der Premierminister bestimmt. Nein, nicht durch den Wähler. Rund 160.000 überwiegend ältere und männliche Mitglieder der Konservativen Partei entscheiden, wer nach Boris Johnson der Welt sechstgrösste Volkswirtschaft lenkt.

Gibt es denn wenigstens eine gute Nachricht? Ja, Regierungen haben deutsche Klassiker verinnerlicht.

Heinrich Heine identifizierte das Volk als grossen Lümmel. Und Bert Brecht empfahl den Herrschenden, sich ein neues Volk zu wählen.

Solange das nicht geht, übergeht man es.