Man hat es kommen sehen, aber dass die Resultate am Ende derart deutlich ausfallen würden, das hat man nicht erwartet: Fast 55 Prozent Nein zum Medienpaket, gegen 63 Prozent Nein-Stimmen in Sachen Abschaffung der Stempelsteuer, dazu die Annahme der Tabakwerbeverbotsinitiative.

Der Bundesrat ist offenbar nicht mehr in der Lage, seine Geschäfte und Positionen glaubwürdig in der Bevölkerung zu verankern. Das ist vielleicht die Quittung dafür, dass man im Kollegium nicht mehr richtig über Vorlagen diskutiert, sondern diese meistens einfach durchwinkt, um die Amtskollegen nicht vor den Kopf zu stossen und keine Retourkutsche zu riskieren bei einem eigenen Geschäft.

Statt Debatten innerhalb der Regierung zu führen, versucht man, mit Indiskretionen Druck auf den Bundesrat auszuüben und das Geschäft in die gewünschte Richtung zu lenken. Das hat man zum Beispiel bei den Corona-Massnahmen gesehen, über die Medien berichteten, bevor der Gesamtbundesrat darüber informiert war.

Wann hat die Landesregierung eine Vorlage einfach einmal kurz und bündig versenkt oder einem Kollegen oder einer Kollegin zu verstehen gegeben, dass das Geschäft nicht passt?

In jedem anderen Land, wo die Regierung ihre Geschäfte nicht mehr durchbringt, wechselt man die Mannschaft aus.

Vielleicht wäre das auch hier langsam angezeigt.