Das Resultat – eine 0:2-Niederlage gegen Ghana – darf nicht überbewertet werden. Schliesslich kann eine verunglückte Hauptprobe auf eine gelungene Premiere hindeuten.

Doch die Nebengeräusche um die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft sechs Tage vor dem ersten WM-Spiel gegen Kamerun geben Anlass zu Sorgen.

Schlüsselspieler Yann Sommer ist nach seiner Verletzung offensichtlich noch nicht in Topform. Zwar vermeldete der Torhüter nach dem Comeback: «Dem Fuss geht es gut.» Noch wichtiger wäre aber, dass auch die Leistung stimmt. Und die war gegen Ghana nicht über alle Zweifel erhaben.

Das Spiel fand in der Mittageshitze statt – also exakt zu jenem Zeitpunkt, an dem die Schweiz zum WM-Start auf den Platz tritt. Sollten die Kühlungsaggregate in Katar einwandfrei funktionieren, müsste zumindest das Klima kein Gegner der Schweiz sein.

Während sich Xherdan Shaqiri selber lobt («man hat gesehen, dass ich trotz fehlender Spielpraxis gut drauf bin»), hadert Gourmet Murat Yakin mit den Essenszeiten: «Spaghetti um neun Uhr morgens, daran muss man sich erst einmal gewöhnen.»

Auf dem Flug von Doha nach Abu Dhabi sahen sich die Schweizer ausserdem mit anderen weltlichen Sorgen konfrontiert: Weil die Buchung ihnen den VIP-Status verwehrte, mussten sie neben normalen Touristen und Gastarbeitern in der Eco-Klasse reisen. Entsprechend lautstark beklagten sie sich darüber – auch weil sie grosse Angst hatten, sich mit Covid anzustecken.

Der langen Rede kurzer Sinn: So eine Fussball-WM ist weder eine Vergnügungsreise noch ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Und die Gefahren lauern selbst für wohlstandsverwahrloste Fussball-Profis hinter jeder Ecke. Fortsetzung folgt.