«Was die AfD will, hat die Schweiz schon lang» – unter diesem Titel listet die Schweizer Zeitung Blick neun Forderungen, die im südlichen Nachbarstaat der Bundesrepublik bereits umgesetzt sind. Unter anderem plädiert die AfD für mehr direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild. Volksabstimmungen sollen das politische Geschehen in Deutschland stärker beeinflussen und dem Bürger mehr Mitsprache gewähren. In der Schweiz ist dies seit Jahrhunderten etabliert, die Bevölkerung kann sich regelmässig zu verschiedenen Themen an der Urnen äussern.

Auch in der Frage der europäischen Integration steht die AfD der Schweiz näher als Deutschland: Sie setzt auf die Souveränität der Nationalstaaten und fordert weniger Einfluss aus Brüssel. Sollte es keine grundlegenden Reformen geben, möchte sie Deutschland aus der EU herausführen und durch eine neue europäische Wirtschaftsgemeinschaft ersetzen – ein Modell, das den bilateralen Beziehungen der Schweiz mit der EU ähnelt.

Darüber hinaus will die AfD den Islam aus dem öffentlichen Raum drängen und spricht sich für ein Verbot neuer Moscheen aus, die aus dem Ausland finanziert werden. In der Schweiz gibt es bereits ein Minarettverbot und kantonale Verbote für Vollverschleierungen, die den Forderungen der AfD in Deutschland entsprechen.

Während die AfD die Wiedereinführung der Wehrpflicht fordert, hat die Schweiz diese nie abgeschafft. Auch im Bereich der Bildung zeigt sich die Schweiz als Vorbild: Das duale Bildungssystem, das in Deutschland bedroht ist, bleibt in der Schweiz ein zentraler Bestandteil der Berufsausbildung.

Die AfD sieht in ihren Programmpunkten viele Parallelen zur Schweizer Politik, die in Deutschland jedoch hochgradig umstritten, ja, fast unsagbar sind.