Welch ein Glück, ist Jon Pult nicht Bundesrat geworden. Er hätte sich nämlich um die Interessen der Schweiz foutiert. Wie andere Bündner Politiker angefragt von der Südostschweiz, welche Auswirkungen die amerikanischen Wahlen auf die Schweiz haben können und wen sie bevorzugen, bejubelt Jon Pult die linke Kandidatin Kamela Harris.

Für Pult ist erwiesen, dass Donald Trump «eine Gefahr für Rechtstaat und Demokratie ist». Weit sicherer erwiesen ist indessen, dass Trumps Herausforderin Kamala Harris in den vier Jahren ihrer Vizepräsidentschaft unter Joe Biden ein Totalausfall war. Sie hat nichts, aber auch nicht das Mindeste erreicht. An ihrer Kernaufgabe, den Zustrom von Migranten an der Südgrenze zu stoppen, ist sie zu 100 Prozent gescheitert.

Donald Trump hat immerhin eine vierjährige Präsidentschaft hingelegt, deren Leistung im Vergleich zu jener des Unglückduos Biden/Harris geradezu glanzvoll erscheint. Dass Trump «aussenpolitisch komplett unberechenbar» ist, scheint angesichts des in der Nach-Trump-Ära angerichteten Desasters in Afghanistan, an der Ukraine-Front und im Nahen Osten ein sehr abenteuerliches Fazit.

Es fällt auf, dass Jon Pult vor allem mit der «Sicherheit Europas», dem «Völkerrecht» und der «Steuerpolitik für die Superreichen» hantiert. Die Schweiz hingegen ist dem SP-Linksaussen so ziemlich egal.

Erst gegen den Schluss behauptet Pult, die Schweiz stehe für «Demokratie», «Rechtsstaat» und eine «regelbasierte Weltordnung». Auch das sind ziemlich selbstgefällige Trompetentöne.

Apropos Demokratie: Dank der SP werden demokratische Volksentscheide wie die Masseneinwanderungsinitiative und die Ausschaffungsinitiative einfach missachtet.

Apropos Rechtsstaat: Dank der Erbschaftssteuerinitiative von Pults Jusos mit ihrem rückwirkenden Charakter wird jede Rechtssicherheit vernichtet, weshalb sich viele Unternehmer den Wegzug ins Ausland überlegen müssen.

Und apropos regelbasierte Weltordnung: Auch dank der SP hat die Schweiz ihre weltweit anerkannte regelbasierte, völkerrechtlich anerkannte dauernde Neutralität mittlerweile preisgegeben und sich durch die Übernahme von Boykotten in die Front der kriegführenden EU eingereiht.

Das einfache Fazit lautet: Es gibt keinen Grund, sich gegenüber den USA und gegenüber dem Republikaner Donald Trump moralisch aufzuplustern – schon gar nicht für Jon Pult.