Bitcoin ist ein «Hype», eine «Blase», steht regelmässig in jeder Zeitung. Das Gute an dieser Haltung: Man hat vermeintlich immer recht. Denn wenn Bitcoin (mal wieder) das alte Allzeithoch überspringt, ist das – Achtung – natürlich, weil Bitcoin eine Blase ist.

Und wenn der Bitcoin-Preis fällt, dann ist die Blase eben gerade mal wieder geplatzt.

Danach folgt dann meistens ein mediales Beschweigen von Bitcoin, bevor die nächste Welle rollt. Bitcoin hat im Mainstream in etwa den Ruf wie Corona-Massnahmen-Kritiker, Putin-Versteher oder Klimawandel-Skeptiker.

Dazu muss man wissen: Bitcoin ist eine neue, rein digital verfügbare Vermögensklasse, ähnlich digitalem Gold, welches sich seit Beginn vor dreizehn Jahren in einem Prozess der Preisfindung befindet. Zuletzt ging es Bitcoin ähnlich wie Tech-Werten, die massiv an Wert verloren – siehe Apple, Amazon, Tesla und Facebook, die teils um 40 Prozent und mehr eingesackt sind.

Die weitere Anhebung des Zinsfusses durch die Zentralbanken weltweit entzieht dem Markt gerade massiv Liquidität, was zuerst die spekulativeren Werte trifft und irgendwann wohl auch Immobilien erfassen wird.

Man muss Bitcoin in solchen Phasen immer in einem breiteren zeitlichen Horizont sehen. Im Tief der ersten Corona-Schockphase im März 2020 fiel Bitcoin kurz auf unter 5000 Franken. Danach kam eine der zyklisch stattfindenden Rallies auf fast das Fünfzehnfache.

Einer der Hauptgründe dafür, so meinen Bitcoin-Experten, ist die ebenso zyklisch stattfindende Halbierung der Bitcoin-Belohnung für die Mining-Firmen. So werden im Laufe der Zeit immer weniger neue Bitcoin generiert. Zusammen mit der zunehmenden Akzeptanz als Zahlungsmittel oder als Hedge gegen Inflation sorgt dies circa alle vier Jahre für gewaltige Preissprünge.
Dazu kommen gerade hausgemachte Probleme bei anderen Krypto-Projekten – wie Terra Luna oder dem lending service Celsius. Auch regulatorisch dürfte es bald ruppiger werden.

Bitcoin ist dem Zentralbank-System ein steter Dorn im Auge. Am bis Ende 2021 stark gestiegenen Bitcoin-Preis konnte man spiegelbildlich das sinkende Vertrauen in das Gebaren der Zentralbanken ablesen.

Bitcoin saugt Liquidität aus dem System, arbeitete der Zentralbankpolitik also entgegen. Zudem ist Bitcoin ein Konkurrent zu den bald zu lancierenden digitalen Zentralbank-Währungen.

Dass dies ein ständiger Kampf über Jahre zwischen zentralen und dezentralen Kräften ist, muss jedem Bitcoin-Besitzer klar sein. Gewaltige Schwankungen sind der Preis bei Bitcoin, den man bezahlt, um in der erfolgreichsten Vermögensklasse der letzten zehn Jahre investiert zu sein und damit die Kaufkraft des Vermögens zu schützen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Wenn Bitcoin fällt, kommt die immergleiche Leier vom «Hype», von der «Blase». Man muss wissen: Die Kursschwankungen sind der Preis, den man bezahlt, um in der erfolgreichsten Vermögensklasse der letzten zehn Jahre investiert zu sein"
  • unclegreg

    Ehrlicherweise muss man sagen, dass das Papier auf dem das Geld gedruckt ist ebenfalls nur einen ideologischen Wert hat. Und einfach akzeptierter und weiter verbreitet ist.

  • Jürg Brechbühl, Diplombiologe, Eggiwil

    Wenn einer von Bitte-Coin-Besitz schwafelt, dann sage ich dem: Zeit mir Deine Coins,bitte. Das ganze ist ein Schwindel für Gängsters und Steuerbetrüger. Die einzige reale Berechtigung war, als chinesischen Privatpersonen auf diesem Weg versuchten, Devisen aus dem Land zu schaffen. Das hat die chinesische Regierung nun abgstellt. Mit dem Wegfall verzweifelter Chinesen, die ihr Hab und Gut vor dem totalitären Staat in Sicherheit bringen wollten, fiel auch der Kurs und der erholt sich nicht mehr.

  • oazu

    Kein Wunder hatten Bitcoins Hochkonjunktur, wenn CH dumm genug ist ihr Bankkunden-Geheimnis dem Geschrei der Gutmenschen-Theatraliker von Washington bis EU-Brussels zu opfern, so dass diese in ihren Oasen noch übler stinkendem Geld via Bitcoins und andere "Wundermittel" in ihre Taschen umlenken können, Biden's Delaware und EU-Brussels' Luxembourg sei dank.