Vor wenigen Tagen wurde die neue «Out of Home»-Kampagne von Galaxus präsentiert. Statt eines einzelnen Produkts wolle man «die Vielfalt des mittlerweile über 7,4 Millionen Produkte starken Sortiments» zeigen, so der Onlinehändler.

Actionfiguren, Musikinstrumente, Vogelhäuschen oder auch Vibratoren: Auf den Plakaten ist jeweils eine Vielzahl von Beispielen aus einer bestimmten Produktgruppe zu sehen. Die Kampagne wird auch auf Hängekartons in Verkehrsmitteln sowie in sozialen Medien präsentiert.

Die Werbemassnahme läuft nur bis zum 1. September. Darüber dürfte man bei Galaxus im Nachhinein nicht unglücklich sein.

Denn eines der 26 Sujets zeigt ausgerechnet die Vielfalt des Sortiments an Messern. Zu sehen sind über zwanzig Modelle, vom konventionellen Brotmesser bis zum massiven Kaliber mit langer Klinge.

In den wenigen Tagen seit Beginn der Kampagne haben sich in Deutschland gleich mehrere Messerattacken ereignet. Beim schlimmsten Fall in Solingen starben drei Menschen. In Moers konnte ein mit zwei Messern bewaffneter Angreifer erschossen werden, bevor andere zu Schaden kamen.

Solche Fälle von bad timing kommen in der Werbung immer wieder vor. Aktuelle Ereignisse lassen an sich unverdächtige Produkte plötzlich in einem anderen Licht erscheinen.

In diesem Fall wollte Galaxus kaum bewusst provozieren. In anderen gehört das zum Werbekonzept.

2017 forderte der Onlineshop: «Waffen-Exporte stoppen? Nein!» Daneben war ein Schweizer Sackmesser zu sehen. Und ein Boxhandschuh wurde begleitet vom Slogan «Für eine starke Rechte. Ja!»