Zucker ist ein vielseitiger Stoff. Er kommt in verschiedenen Versionen vor, beispielsweise als Glukose oder Fruktose. In der richtigen Menge genossen, versorgen die Zuckermoleküle den Körper schnell mit Energie und heben die Stimmung. Im Übermass zu sich genommen, kann Zucker allerdings Krankheiten wie Karies oder Übergewicht verursachen. In vielen Nahrungsmitteln, beispielsweise in Früchten, ist er ohnehin enthalten, anderen wird er gezielt hinzugefügt, beispielsweise in Form von Haushaltszucker.

Als globalen Richtwert bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen täglichen Konsum von fünfzig Gramm Zucker pro Person, was 12,5 Würfelzuckern respektive 10 Prozent der totalen Energie- respektive Kalorienaufnahme über die Nahrung entspricht. Dieser Wert ergab sich im Jahr 2015 als Konsens aus einem mehrjährigen Austausch von spezialisierten Wissenschaftlern im Rahmen der Genfer Organisation. Er ist als Empfehlung für den Durchschnittskonsum innerhalb der WHO-Mitgliedsstaaten aufzufassen – auf individueller Ebene hängt die Wirkung des Zuckerkonsums auch von den übrigen Ernährungsgewohnheiten, Körperbau, physischer Aktivität und genetischer Disposition ab.

Wie sieht es mit dem Zuckerkonsum in der Schweiz aus? Nach wissenschaftlichen Schätzungen des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), das zum Gesundheitsdepartement von Bundesrat Alain Berset (SP) gehört, konsumiert die Bevölkerung in der Schweiz im Durchschnitt fast doppelt so viel Zucker, wie die WHO empfiehlt, nämlich etwa hundert Gramm pro Tag und Kopf. Die mit übertriebenem Zuckerkonsum einhergehenden Krankheiten wie «Fettleibigkeit, Herzkreislaufstörungen oder Diabetes Typ 2» seien die heute «häufigsten Todesursachen in der Bevölkerung».

Behörden und Industrie

Das BLV möchte aus diesem Grund daran mitwirken, dass die Schweizerinnen und Schweizer weniger Zucker zu sich nehmen. Fast gleichzeitig mit der Vorstellung der WHO-Empfehlungen rief der zuständige Bundesrat vor acht Jahren die sogenannte «Erklärung von Mailand» ins Leben. Es handelt sich um eine freiwillige Übereinkunft zwischen dem Bund und den Herstellern. Darin verpflichten sich die beteiligten Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie, ihren Produkten sukzessive weniger Zucker beizufügen. In einer ersten Etappe umfasste die Übereinkunft vor allem Hersteller von beispielsweise Yoghurts und Frühstückscerealien, darunter auch die Grossverteiler mit ihren Eigenmarken. In einem zweiten Schritt kamen im vergangenen Februar die meisten Hersteller von Erfrischungsgetränken dazu – eine «bedeutende Erweiterung» der Übereinkunft, wie das BLV schreibt. Die Hersteller von Erfrischungsgetränken verpflichten sich, gegenüber dem Ausgangsjahr 2021 die Zuckerzugabe bei ihren Getränken bis ins Jahr 2025 um 10 Prozent zu senken.

Zu den neuen Unterzeichnern der «Erklärung von Mailand» gehört auch Coca-Cola Schweiz als einer der landesweit wichtigsten Getränkehersteller und Marktführer bei den Erfrischungsgetränken. Auf internationaler Ebene setzt sich Coca-Cola bereits seit über zwanzig Jahren für eine Kalorienreduktion im gesamten Produktesortiment ein. Das global tätige Unternehmen hat seither etappenweise Ziele festgelegt, um welchen Prozentsatz der durchschnittliche Zuckergehalt im Getränkeportfolio reduziert werden soll.

Die Hersteller verpflichten sich, die Zuckerzugabe bei ihren Getränken um 10 Prozent zu senken.Seit 2015 hat das Unternehmen den Zuckergehalt in den Getränken in der Schweiz um zehn Prozent reduziert. Dies geht aus dem Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens hervor, in welchem jährlich über diese wichtige Grösse Rechenschaft abgelegt wird. Im Vergleich mit anderen Ländern und Märkten errang die Schweizer Ländergesellschaft damit einen betriebsinternen Spitzenplatz. Hierzulande sind, wenn es nach dem Volumen geht, bereits 60 Prozent der von Coca-Cola abgesetzten Getränke kalorienarm. Tendenz steigend.

Wie möchte das Unternehmen die weitere Reduktion erreichen? Vor allem durch Produkteinnovation. So hat es sich Coca-Cola Schweiz zur Aufgabe gemacht, jedem zuckerhaltigen Getränk auch eine kalorienarme Alternative zur Seite zu stellen. Das bedeutendste Beispiel dafür ist natürlich das 2021 überarbeitete Coca-Cola Zero, das dem Geschmack der klassischen Variante möglichst angeglichen wurde – ohne ein Gramm zugegebenem Zucker. Das Produkt erfreut sich hoher und steigender Beliebtheit bei den Schweizer Konsumenten, auch wenn die Liebhaber der klassischen Variante nach wie vor ins Gewicht fallen. Mit vielfältigen, betont kalorienarmen Neulancierungen jenseits der klassischen Linien, die insbesondere auch ein jüngeres Segment ansprechen, soll der bereits beschrittene Weg der Zuckerreduktion noch entschiedener verfolgt werden.

Symbolhaft für diese Strategie steht zum Beispiel das zeitlich limitierte, kalorienarme «Coca-Cola Creations Movement», welches das Unternehmen im Februar gemeinsam mit der Musikerin und Grammy-Preisträgerin Rosalía vorgestellt hat. Das Jahr 2023 verspricht weitere Neuheiten mit geringem Zuckergehalt, auch im Standardsortiment.

«Informierte Entscheidung»

Unangetastet bleibt indes die Rezeptur des traditionellen, zuckerhaltigen Coca-Cola mit weissem Schriftzug. Historische Erfahrungen zeigen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten bei diesem Produkteklassiker auf eine Veränderung vermutlich empfindlich reagieren würden. Es geht dem Unternehmen also nicht darum, seine Kunden zu bevormunden. Vielmehr sollen neue, interessante Softdrinks das experimentierfreudige Publikum begeistern – was gleichzeitig dabei hilft, den Zuckerkonsum über das gesamte Sortiment zu reduzieren.

Bei der Unterzeichnung der «Erklärung von Mailand» sagte Vincent Rameau, Country General Manager von Coca-Cola in der Schweiz, das Unternehmen «wisse und begrüsse», dass auch von den Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend zuckerreduzierte Produkte nachgefragt würden. «Mit verschiedenen Innovationen für zuckerfreie und zuckerreduzierte Getränke, die wir in den letzten Jahren lanciert haben und in Zukunft lancieren werden, gehen wir diesen Weg gemeinsam mit ihnen.»

In der Schweiz sind 60 Prozent der von Coca-Cola abgesetzten Getränke kalorienarm.Seit langem, so Coca-Cola Schweiz gegenüber Weltwoche Grün, habe das Unternehmen erkannt, dass ein Hersteller seiner Grössenordnung sich für gesellschaftliche Anliegen wie jenes der Gesundheit einsetzen sollte. Bestandteil davon ist zum Beispiel auch die Anbringung einer Lebensmittelinformation auf der Vorderseite der Verpackungen, welche transparent und verständlich über die Inhaltsstoffe sowie Nährwerte informiert. «Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine informierte Konsumentscheidung.»

Weiter konzentriert sich das Unternehmen in seinen Marketing- und Werbeaktivitäten auf kalorienarme Produkte. Und vor über zehn Jahren gehörte Coca-Cola Schweiz zu den Gründungsmitgliedern des «Swiss Pledge», einer von unabhängigen Gremien überwachten Selbstbeschränkung bei der Werbung für Kinder und Jugendliche. In diesem Kundensegment werden keine Produkte beworben, mit Ausnahme solcher, die bestimmte ernährungsphysiologische Kriterien erfüllen.

Über das aktuelle Sortiment und Produktneuheiten informiert die Website www.coca-cola.ch

Beiträge in der Rubrik «Ökologie & Unternehmertum» erscheinen im Rahmen einer kommerziellen Zusammenarbeit zwischen der Weltwoche Verlags AG und ausgewählten Unternehmen. Sie beleuchten neue Trends und Technologien, die Unternehmertum und Ökologie miteinander verbinden.

Die 3 Top-Kommentare zu "Wie viel Zucker soll es sein? Gesündere Getränke mit weniger Kalorien: Diesem Ziel hat sich Coca-Cola Schweiz verschrieben. Neuerdings auch mit der Unterzeichnung der «Erklärung von Mailand»"
  • capture

    Also beim Cola Zero haben sie den Zucker einfach durch noch schädlicheres Gift wie Aspartam ersetzt. Toll ! Bravo!

  • Alpensturm

    Die WHO empfiehlt als immer noch Zucker. Passt ganz zu ihren desaströsen Covid-Empfehlungen. Niemand sollte auf diese Organisation hören. Und was "kalorienarmes" Coca-Cola angeht, was ist denn dort der Süsstoff? Und wurde der wirklich gut genug überprüft, damit man nicht in 30 Jahren herausfindet, dass er doch Krebs erzeugt? Meine Meinung.

  • Oekonom

    Statt Zucker wird dafür künstlicher Süssstoff verwendet. Wenn man weiss, dass Sacharin früher in der Schweinezucht zur rascheren Gewichtszunahme verwendet wurde, überrascht es niemanden, dass die Konsumenten trotz weniger Zucker immer dicker werden. Hört mit der sinnlosen Bevormundung auf. Schon beim Zopf in der Migros wurde der Salzgehalt reduziert, so dass man mehr gesalzene Butter verwenden muss.