Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2025 in Mollis GL wirft seine Schatten voraus – nicht nur sportlich, auch sprachlich.
Dass sich das OK auf der Suche nach «Helfer:innen» der Gendersprache bedient, stösst vielen vor den Kopf. Von «Verhunzung der Sprache» ist die Rede, von einer «politischen Agenda» – und von «Ausgrenzung». Schliesslich sei es bewiesen, dass 12 Prozent der 120 Millionen Menschen mit Deutsch als Hauptsprache durch Genderstern und andere Sonderzeichen die Orientierung verlieren: wegen Leseschwäche oder weil sie Deutsch als Fremdsprache lernten.
Auf der Geschäftsstelle des ESAF lässt man sich vom Aufschrei der Entrüstung nicht bodigen. Geschäftsstellenleiterin Daniela Heussi erklärt den Genderstern mit organisatorischem Pragmatismus: «Es ist kein Selbstläufer, 6000 bis 7000 Helfende zu finden. Deshalb wollen wir bei der Suche niemanden ausgrenzen.» Der Entscheid, auf der Homepage und beim Helfer:innen-Aufruf die Gendersprache zu verwenden, sei demokratisch im OK gefällt worden.
Am Sitz des Eidgenössischen Schwinger-Verbands in Burgdorf nimmt Geschäftsstellenleiter Rolf Gasser die leidenschaftlich geführte Debatte mit freundeidgenössischer Gelassenheit zur Kenntnis: «Jedes OK kann das so handhaben, wie es will. Verbindliche Richtlinien existieren nicht.»
Gasser ruft zu Toleranz auf – und outet sich selber als Gender-Pionier im Sägemehl: «Am Oberaargauischen Verbansfest vor einem Jahr verwendeten wir ebenfalls die Gendersprache. Und ich war damals OK-Präsident.» Zu Schaden gekommen sei niemand, sagt Gasser augenzwinkernd: «Deswegen geht weder die Welt unter noch erleidet die Tradition Schiffbruch. Und auch die Aare fliesst weiterhin abwärts.»
Derweil kommen aus dem Glarnerland ebenfalls beschwichtigende Töne. Daniela Heussi verspricht, dass Ende August 2025 weder Genderstern noch Doppelpunkt auf dem Festgelände in Mollis zu sehen sein werden. Und auch in anderer Beziehung bleibe die Kirche im Dorf: «Wir werden WC-Anlagen für zwei Geschlechter installieren – und nicht für drei. Schwinger-Ehrenwort!»
Hört Ihr euch eigentlich selber sprechen (bzw. schreiben)? Manchmal kann ich mich einfach nur wundern, was für ein Theater hier in der Weltwoche über an und für sich belanglose Themen veranstaltet wird und wie feinhäutig die Journalisten hier sein müssen, sich so über einen Doppelpunkt (nicht mal ein Gender-Sternchen) aufzuregen. Journalisten, die ironischerweise gleichzeitig der Jugend mangelnde Resilienz vorwerfen.
Nur tote Fische schwimmen nicht gegen den Strom. Wegen einer kleinen Minderheit machen diese Funktionäre einen solchen Bückling! Wenns hoch kommt, hätten sie in etwa ein Helfer weniger, denn in der Vergangenheit hatten sie bestimmt solche Leute in ihren Reihen! Steter Tropfen höhlt den Stein! Es ist sehr schade, wenn Tradition verbundene Personen einen solchen Mist mitmachen, wo bleibt da das Herzblut für unsere Sprache? Wehret den Anfängen!
Seit ihr Funktionäre und Organisatoren nicht im Stande ganz einfach wie gehabt zu schreiben, - Wir suchen Helferinnen und Helfer. Hört doch auf die blöde Gendersprache zu gebrauchen.