Wir leben in verwirrenden Zeiten. Und der Verdacht drängt sich immer wieder auf, dass die Welt (beziehungsweise ein Teil der Menschheit) kurz vor dem Durchdrehen ist.

Pünktlich zum Weihnachtsfest sind nun aber einzelne Zeichen der Entspannung festzustellen: So kommunizierte der Bundesrat, dass er gegen die Einführung eines dritten Geschlechts oder für den Verzicht eines Geschlechtereintrags im Schweizer Recht sei. Es bleibt also beim Status von Eva oder Adam. Frau oder Mann. Ein «Es» gibt es nicht.

Der Bundesrat anerkennt zwar, dass die binäre, auf Mann und Frau basierende Rechtsordnung für Personen, die sich nicht einem der beiden «herkömmlichen Geschlechter» zuordnen können oder wollen, zu Schwierigkeiten führen kann. Doch andere Argumente wiegen aus seiner Sicht schwerer.

Damit stellt er sich unter anderem gegen einen Vorstoss der Basler Nationalrätin Sibel Arslan (Grüne). Diese zeigte wenig Verständnis für den Entscheid und liess via Twitter wissen: «Schon mitbekommen? Unser #Bundesrat hat ein #Weihnachtsgeschenk für uns und sagt: die Schweizer:innen seien rückständiger als die Deutschen & Österreicher. Die Schweizer Gesellschaft sei noch nicht reif für ein #DrittesGeschlecht. So einen BR muss man sich erst verdienen!»

Auch in einem anderen Fall wurde die linke Woke- und Cancel-Kultur im Scheine der Adventskerzen zurechtgestutzt: In der Stadt Zürich erteilte der Gemeinderat einem Anliegen der Alternativen Liste eine Abfuhr (mit 103:9 Stimmen), die Rudolf-Brun-Brücke zu Ehren der jüdischen Gemeinde in Frau-Minne-Brücke umzubenennen. Auch die Brunngasse bleibt bestehen und heisst künftig nicht Moses-ben-Menachem-Gasse.

Hintergrund des AL-Postulats war die grausame Auslöschung der gesamten jüdischen Bevölkerung im Jahre 1349 während der Amtszeit von Rudolf Brun. Letztlich wehrten sich aber auch viele linke Politiker gegen die Umbenennung – weil so geschehenes Unrecht nicht wiedergutgemacht werden könne.

Der jüdische GLP-Gemeinderat Ronny Siev sagt: «Die Leute sollen die Geschichte kennen. Nur wenn wir uns an das Unangenehme erinnern, können wir die Zukunft richtig gestalten.»

Die 3 Top-Kommentare zu "Woke Cancel-Kultur zurechtgestutzt: Bundesrat erteilt drittem Geschlecht eine Abfuhr. In Zürich behalten Strassen ihre Namen"
  • die stauffacherin

    Schon mitbekommen? Da gibt es immer wieder Leute, die seinerzeit in die Schweiz eingewandert sind und als sogenannte Papierli-Schweizer meinen, uns Eidgenossen vorschreiben zu müssen, was wir zu tun und zu lassen sowie zu denken haben. Läck, mit denen häsch denn s'Gschänk! Vorschlag: Geehrte Frau Arslan, versuchen Sie es doch zuerst einmal mit Ihrem Vorschlag in Ihrer Heimat, so als Übungsansatz. Wir sehen dann, ob Sie recht haben.

  • bmiller

    Man sieht, worum es den Politikern unter anderem geht : nicht "rückständiger sein als Deutschland oder Österrreich", auch wenn es sich um die dümmste Ideologie handelt. Hab auf Twitter geschrieben, Deutschland sei w e g e n der Wissenschaftsfeindlichkeit auf dem sinkenden Ast, da hilft auch ein erfundenes "drittes Geschlecht"nicht.

  • Die Filzlaus

    Es bleibt also bei Adam und Eva, das freut mich! Aber es ist eine Frage aufgetaucht: Zu welchem Arzt gehen eigentlich die „ES“?? Zum Frauenarzt oder zum Andrologen? Ist das eine schwere Entscheidung für ein „ES“? Das zu wissen brächte doch schon mal mehr Klarheit.