Weltwoche: Wer ist ein Mensch, der zu wenig Anerkennung bekommt?

Anna Pieri Zuercher: Jener, der ohne Aussicht auf Anerkennung Menschen in Schwierigkeiten hilft.

Weltwoche: Wo werden Sie am liebsten gestreichelt?

Pieri Zuercher: Mein Verstand lässt sich gerne streicheln, damit er scharf bleibt.

Weltwoche: Verdienen Sie genug?

Pieri Zuercher: Ja.

Weltwoche: Wovor fürchten Sie sich?

Pieri Zuercher: Vor der Leere.

Weltwoche: Wann und warum haben Sie letztmals geweint?

Pieri Zuercher: Am 24. Februar, als Putin den Krieg gegen die Ukraine auslöste.

Weltwoche: Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten?

Pieri Zuercher: Dieselben wie bei einer Frau: Ehrlichkeit, bienveillance – ich kenne das Wort auf Deutsch nicht – und Vorstellungskraft.

Weltwoche: Welcher Bundesrat ist überflüssig?

Pieri Zuercher: Ich bleibe wohlwollend. Na so was! Eigentlich kenne ich das Wort auf Deutsch.

Weltwoche: Wer sollte unbedingt in den Bundesrat gewählt werden?

Pieri Zuercher: Menschen mit dem Herzen an der richtigen Stelle.

Weltwoche: Wie werden Sie von Ihren Freunden genannt?

Pieri Zuercher: Es hängt von den Freunden ab. Meine alten Freunde geben mir Spitznamen, aber jeder von ihnen hat seinen eigenen, das ist lustig . . . ich habe nie daran gedacht. Es gibt zwei Spitznamen, die ich sehr mag: «Peppina» und «Piero».

Weltwoche: Welche Ihrer wahrhaftigsten Überzeugungen würden nur die wenigsten Menschen mit Ihnen teilen?

Pieri Zuercher: Wenn du versehentlich Salz fallen lässt, musst du unbedingt ein paar Salzkörner über die Schulter werfen.

Weltwoche: Welche Partei wählen Sie?

Pieri Zuercher: Die Sozialdemokraten und die Grünen.

Weltwoche: Glauben Sie an Gott?

Pieri Zuercher: Was den Glauben angeht, bin ich nicht praktizierend. Aber ich liebe Kirchen. Sie sind Kraftorte. Und ich denke, es ist wichtig, seinem Herzen nahezukommen, in Kontakt zu sein mit der kosmischen Energie, die jeder Existenz zugrunde liegt.

Weltwoche: Wann hatten Sie das erste Mal Sex?

Pieri Zuercher: Und Sie?

Weltwoche: Welche Waffe haben Sie zu Hause?

Pieri Zuercher: Gute Frage . . . also: einen Besen, ein Holzschwert von meinem Sohn und Wasserpistolen.

Weltwoche: Welcher Traum lässt Sie nicht los?

Pieri Zuercher: Ich komme auf die Bühne und kenne meinen Text nicht. Ich komme auf die Bühne und kenne meinen Text nicht. Ich komme auf die Bühne und kenne meinen Text nicht.

Weltwoche: Was stört Sie an Ihrer Erscheinung?

Pieri Zuercher: Ich neige oft dazu, Schuhe eine halbe Nummer zu klein zu kaufen. Ich weiss nicht genau, warum . . .

Weltwoche: Mit welchem bekannten Mann möchten Sie einen schönen Sommerabend verbringen?

Pieri Zuercher: Mit meinem Mann.

Weltwoche: Nehmen Sie Drogen?

Pieri Zuercher: Nein.

Weltwoche: Was ist der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?

Pieri Zuercher: Nie denken, dass man weniger wert sei als andere. Und dass jeder Mensch unvollkommen ist.

Weltwoche: Würden Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin einen Seitensprung verzeihen?

Pieri Zuercher: Hahaha! Das klingt wie eine Testfrage aus einer Teenagerzeitung.

Weltwoche: Warum sind Sie noch nicht Veganerin?

Pieri Zuercher: Ich esse immer lokal und biologisch, sehr wenig Fleisch, aber ich reagiere sehr schlecht auf Verbote.

Weltwoche: Sie dürfen ein neues Gesetz machen. Was gilt ab sofort?

Pieri Zuercher: Mehr Flüchtlinge aufnehmen!

Weltwoche: Haben Sie schon getötet?

Pieri Zuercher: Ja, ein paar Ameisen, Fliegen und Moskitos, aber ich habe aufgehört – ausser bei den Moskitos.

Weltwoche: Wer hat Sie am meisten geprägt?

Pieri Zuercher: Mein Papa Pierino.

Weltwoche: Wann sind Sie am glücklichsten?

Pieri Zuercher: Wenn ich mit meinem Mann und meinem Sohn im Tessin bin.