Anne-Marie Blanc trug Silber im Haar und Silber in der Stimme, die gerechten Reichtümer des Alters. In aufrechter Haltung thronte sie auf der Bühne, ein Bild aus einer anderen Zeit. Eine hellenistische Gemme, unnachahmlich, unangreifbar, unbestechlich.
So traf ich sie zum letzten Mal, im Winter 2005, ein Jahr nachdem sie sich bereits offiziell vom Theater verabschiedet hatte. Doch für den jüdischen Schweizer Schriftsteller Kurt Guggenheim (1896–1983) trat sie noch einmal vor ein Publikum, ein Liebesdienst für den Autor post mortem. Denn die Blanc verdankte ei-nem seiner Drehbücher ihren Durchbruch und ihren Status als patriotische Kultfigur, Gilberte de Courgenay. Mit Gilberte wurd ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.