Der 26-jähriger Bündner hat Ende 2022 für das Schweizer Golf eine lange Durststrecke beendet: Als Erster seit dem Genfer Golfprofi Julien Clément im Jahr 2002 schaffte er den Aufstieg in die höchste europäische Profi-Tour, die seit neuem DP World Tour heisst. Bedeutender als dieser Circuit ist weltweit nur die mächtige amerikanische PGA Tour. Nach dem Abstieg von Clément und vor Freiburghaus’ Auftauchen war die Schweiz achtzehn Jahre lang die mit Abstand schwächste Nation Westeuropas im Profigolf der Männer, sieht man von Kleinstaaten wie Liechtenstein oder Andorra ab. Selbst von Ländern wie Tschechien oder Polen – in Osteuropa sind die Golfbewegungen sehr jung – wurde die Schweiz zeitweilig überholt.

So erfreulich Freiburghaus’ Leistungen in der Aufstiegssaison waren, so realistisch muss man sein: Die schwierigste Saison ist die nach dem Aufstieg. Ein Golfer kann die weitere Zugehörigkeit zum grossen Circuit nur sicherstellen, wenn er entweder ein Turnier gewinnt oder sich unter den besten 115 der Preisgeld-Jahreswertung klassiert. Um das nötige Preisgeld einzuspielen, benötigt der Profi bei ungefähr 25 Turnierteilnahmen bis im November etliche Platzierungen in den ersten zehn oder zumindest in den ersten zwanzig. In jedem Jahr gibt es renommierte Profis, die das Spielrecht auf der grossen Tour einbüssen.