Weltwoche: Vielen Dank, cher Emmanuel, für die Bereitschaft zu diesem Gespräch. Sie haben sich in letzter Zeit in der Öffentlichkeit nicht geäussert.
Emmanuel Todd: Ich war in Japan, wo ein Buch von mir erschienen ist. Es ist ein Bestseller, von dem es keine französische Originalausgabe gibt. Sein Thema ist der Krieg in der Ukraine. In Frankreich habe ich mich nicht in die Debatten eingemischt. Ihnen gebe ich das erste Interview, denn Sie schreiben auf Deutsch. In diesem Krieg geht es um Deutschland.
Weltwoche: Bevor wir über den Ukraine-Krieg sprechen, interessiert mich Ihre Einschätzung zu einer Nachricht, die jüngst die Runde machte: Die Weltbevölkerung hat die Marke von acht Milliarden Menschen überschritten. Was sagt der Demograf zu dieser Zahl?
Todd: Sie macht mir keine Angst. Beunruhigend ist die Tatsache, dass die Geburtenzahlen in allen entwickelten Ländern zurückgehen. In Deutschland und Japan sind sie seit langem unterdurchschnittlich: 1,4 und 1,5 Kinder pro Frau. Für die Erneuerung der Bevölkerung reicht das nicht. Jetzt sind die anderen Länder auch auf dieses Niveau zurückgefallen. In den USA hatte eine Frau zwei Kinder, inzwischen sind es 1,6; in China 1,3.
Weltwoche: Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung.
Todd: Wir haben eine schwierige Zeit mit vielleicht zehn Milliarden Menschen vor uns. Aber sie wird nicht lange dauern. Wirklich gravierend ist die demografische Depression. Taiwan und Korea produzieren die meisten Halbleiter auf der Welt. In Südkorea bringen die Frauen 0,8 Kinder zur Welt. In den produktivsten Industrieländern bricht die arbeitende Bevölkerung zusammen. In China, der Fabrik der Welt, geht in den nächsten zwanzig Jahren die Zahl der Arbeitskräfte um 35 Prozent zurück. Das ist einer der Gründe für die Inflation.
Weltwoche: Und die Bevölkerungsexplosion in Afrika?
Todd: Vielleicht wird man in Kürze ganz froh sein, dass es afrikanische Arbeitskräfte gibt.
Weltwoche: 1976 prophezeiten Sie den Zusammenbruch der Sowjetunion aufgrund der demografischen Entwicklung. Welche Rolle spielt die Demografie im Krieg in der Ukraine?
Todd: Wie in den ersten beiden Weltkriegen geht es um das Gleichgewicht zwischen den Grossmächten. Der Unterschied: Damals hatten wir es mit einer demografischen Expansion zu tun, heute mit einer Depression. Ein Jahrhundert lang hatten die Bevölkerungszahlen zugenommen: um 110 Prozent in Grossbritannien, 160 Prozent in Deutschland, 166 Prozent in Russland und 525 Prozent in den USA. In Frankreich beschränkte sich das Wachstum auf 16 Prozent. Das Land war im Bereich des Automobils, des Baus von Flugzeugen, in der Film- und Atomindustrie führend.
Weltwoche: Worauf bezog sich Ihre Gewissheit, dass die Sowjetunion zusammenbrechen würde?
Todd: Auf die Zunahme der Kindersterblichkeit. Ich war damals 25. Heute benutze ich die gleichen Parameter. Als Putin an die Macht kam, ging die Kindersterblichkeit rapide zurück. Heute ist die Kindersterblichkeit in den Vereinigten Staaten höher als in Russland. Nicht Russland – Amerika steckt in der Krise.
Weltwoche: Diesen Niedergang beschrieben Sie 2002 in «Weltmacht USA: Ein Nachruf».
«Der Westen hat die Russen völlig unterschätzt, sein intellektuelles Defizit ist erschreckend.»
Todd: Er hat sich bestätigt. Die USA zogen sich aus Afghanistan und dem Irak zurück. Den Aufstieg des Iran konnten sie nicht stoppen. Genauso wenig wie jenen Chinas. Die Saudis nehmen die USA nicht mehr ernst. In Amerika steigt die Sterblichkeit, die Lebenserwartung sinkt. Alle Zeitungen schreiben: Der Westen ist normal und Putin geisteskrank. Die Russen sind blutrünstige Monster. Die Demografie sagt etwas anderes: Russland ist stabiler und seine Gesellschaft zivilisierter geworden. Was in Russland passiert, ist mir völlig klar. Ich verstehe Putins Denken und Handeln und kann es in drei Minuten erklären. Die Russen sind brutal und rational, sogar ihre Lügen sind quasi vernünftig. Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich völlig anders denke und fühle als meine Zeitgenossen. Darum habe ich mich nicht mehr geäussert.
Weltwoche: Sie sprachen vor ein paar Tagen, als Sie auch dieses Interview absagen wollten, ziemlich verzweifelt von der «westlichen Irrationalität».
Todd: Das Verhalten des Westens ist für mich ein einziges Rätsel. Die Implosion der Sowjetunion konnte ich damals nur verstehen, weil ich ein leidenschaftlicher Leser von Science-Fiction-Romanen bin. Jetzt, in diesem Krieg, kommt es mir vor wie in Philip K. Dicks «Ubik»: Man weiss nie, wo man ist. Die Zeitungen erzählen uns, wie die Russen auf Gefängnisse schiessen, die sie besetzt haben. Dass sie Atomkraftwerke beschiessen, die sie vor Ort kontrollieren. Dass sie Pipelines in die Luft jagen, die sie selber gebaut haben.
Weltwoche: Wer ist für die Sabotage von Nord Stream verantwortlich?
Todd: Natürlich die Amerikaner. Aber das ist völlig unwichtig. Es ist normal. Wichtig ist die Frage: Wie kann eine Gesellschaft glauben, dass es die Russen gewesen sein könnten? Wir haben es hier mit einer Umkehrung der möglichen Realität zu tun. Das ist viel schlimmer. Das Studium einer solchen Gesellschaft ist faszinierend. Darüber schreibe ich jetzt ein Buch. Es wird mein letztes sein. Meine Tätigkeit als Autor begann mit dem Essay über den Zusammenbruch der Sowjetunion. Ich will sie mit einem Werk der Vernunft über den dritten Weltkrieg abschliessen. Ich verweigere mich dem herrschenden Realitätsverlust, unter dem vor allem die Europäer leiden, und will versuchen, ihn zu verstehen. Eine meiner Hypothesen ist der Zusammenbruch der protestantischen Welt.
Weltwoche: Der Realitätsverlust unterscheidet Europa von den Russen?
Todd: Auch von den Amerikanern, die sehr wohl wissen, was sie tun. Ihre Vorstellung von Macht ist klar und zynisch. Zur Durchsetzung ihrer Interessen haben sie immer wieder Kriege geführt – auch angezettelt. Sie können Putin sehr wohl verstehen. Auch die Russen sprechen von Machtverhältnissen, aber ihre Sprache ist defensiv. Die Europäer schwadronieren von Frieden und der Verbreitung ihrer humanistischen Werte ohne Armee. Das geopolitische Denken ist ihnen abhandengekommen. Zwischen der offensiven Strategie der Amerikaner und der defensiven Strategie der Russen befinden sich die Europäer in einem atemberaubenden Zustand der geistigen Verwirrung. Das gilt ganz besonders für Deutschland.
Weltwoche: Wie erklären Sie sich ihre Verwirrung? Mit Schuldgefühlen und dem Bemühen, in diesem dritten Weltkrieg auf der guten Seite zu stehen?
Todd: Nein. Nein! Ganz und gar nicht. Ich habe sehr viel Mitgefühl mit den Deutschen. Frankreich spielt in diesem Krieg keine Rolle. Sein Gewicht ist null. Macron redet, Macron reist – alle lachen über Macron. Er ist nicht der Schlimmste, denn er ist bei weitem nicht der Russenfeindlichste. Deutschland ist ein Land, das sich vom Krieg losgesagt hat. Ein Land praktisch ohne Armee. Das so wenig Kinder zeugt, dass seine hauptsächlichste Sorge darin besteht, Arbeitskräfte für die Erhaltung seiner Industrie ins Land zu holen. Es befand sich in der gleichen Lage wie Japan. Aber Japan hat sich anders entschieden. Japan will keine Einwanderer, Japan will Japan bleiben. Dafür war es bereit, viel Macht zu verlieren und seine Industrie nach China auszulagern. Deutschland hingegen hat seine Industrie aufrechterhalten. Es interessiert sich nur für die Wirtschaft. Seine Logik war: Russland liefert Gas, unsere beiden Länder sind komplementär. Und seit 1945 sorgt Amerika in einer Welt, für die wir keine Bedrohung mehr sein wollen, für unsere Sicherheit. Aus dieser durch und durch rationalen Überlegung heraus entstand das Projekt Nord Stream. Es ging darum, die von der Ukraine und Polen erhobenen Abgaben zu umgehen. Deutschlands Tragödie besteht darin, dass es noch immer daran glaubte, von den Vereinigten Staaten beschützt zu werden.
Weltwoche: Und das ist nicht mehr der Fall?
Todd: Zbigniew Brzezinski hatte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in «Die einzige Weltmacht» Eurasien als neues «grosses Schachbrett» der Weltpolitik bezeichnet. Die russischen Nationalisten und Ideologen wie Alexander Dugin träumen tatsächlich von Eurasien. Auf diesem «Schachbrett» muss Amerika seine Vorherrschaft verteidigen – das ist die Doktrin Brzezinskis. Also die Annäherung von Russland und China verhindern. Die Finanzkrise von 2008 hat deutlich gemacht, dass Deutschland mit der Wiedervereinigung zur führenden Macht in Europa wurde und damit auch ein Rivale der USA. Bis 1989 war es politisch ein Zwerg. Nun liess Berlin seine Bereitschaft erkennen, sich mit den Russen einzulassen. Der Kampf gegen diese Annäherung wurde zu einer Priorität der amerikanischen Strategie. Dass sie das Gasabkommen torpedieren wollten, hatten die USA stets deutlich gesagt. Der Ausbau der Nato in Osteuropa war nicht in erster Linie gegen Russland gerichtet, sondern gegen Deutschland. Deutschland, das seine Sicherheit Amerika anvertraut hatte, wurde zur Zielscheibe der Amerikaner. Ich empfinde sehr viel Mitgefühl für Deutschland. Es leidet an diesem Trauma des Verrats durch den beschützenden Freund – der 1945 auch ein Befreier war.
Weltwoche: Und Putin hatte keine andere Wahl, als die Ukraine zu überfallen!?
Todd: Der Westen hat Russland provoziert. Der amerikanische Politologe John Mearsheimer hat nüchtern festgehalten, dass die Zusammenarbeit der Briten und Amerikaner mit seiner Armee die Ukraine faktisch zum Nato-Mitglied machte. Sie wurde aufgerüstet, um Russland anzugreifen. Putins Angriff war eine defensive Invasion. Er hatte diese Reaktion angekündigt und mit Krieg gedroht.
«Russlands Wirtschaft ist nicht zusammengebrochen. Kein Mensch kann das erklären.»
Weltwoche: Und so ist es gekommen?
Todd: Mearsheimer argumentierte, dass die Ukraine für Russland von existenzieller Wichtigkeit sei. Den Sieg Putins hielt er für eine Gewissheit. Er dachte aber auch, dass die USA die Ukraine aufgeben würden. In diesem zweiten Punkt irrte er sich. Dieser Krieg ist auch für sie von existenzieller Wichtigkeit: Falls Russland gewinnt, bricht das imperiale System der Vereinigten Staaten zusammen. Ihre Verschuldung ist phänomenal. Zur Erhaltung ihres Wohlstands sind die USA auf den Tribut der anderen Länder angewiesen.
Weltwoche: Aber plante die Ukraine wirklich einen Angriff auf Russland?
Todd: Er war in Vorbereitung. Zusammen mit Amerika, Grossbritannien und Polen wollte die Ukraine die russischen – wirklich russischen! – Gebiete im Donbass zurückerobern. Auch die Krim.
Weltwoche: Der Donbass und die Krim waren Teile des souveränen Staats Ukraine.
Todd: Lassen Sie mich ausreden.
Weltwoche: Bitte! Wir kommen auf die Frage zurück.
Todd: Ich leide wegen der Ukraine, es ist schrecklich, was ihr angetan wird. Sie war nie wirklich das Problem. Am Anfang ging es darum, die europäische Wiedervereinigung unter deutscher Vorherrschaft zu vereiteln. Die geostrategischen Beziehungen belegen es. Die Wahrheit der Nato sieht so aus: Sie besteht aus der Achse Washington–London–Warschau–Kiew. Deutschland und Frankreich sind ihre Juniorpartner, mit ihrer vorherrschenden Stellung in Europa ist es vorbei. Die Polen und die Ukrainer beschimpfen und beleidigen permanent die Deutschen. Für sie ist das unerträglich. Die Macht, die sie zu beschützen vorgab, hat nichts unversucht gelassen, um die vorherrschende Stellung Deutschlands in Europa zu zerschlagen. Deutschland befindet sich in einer Lage, die es in kognitiver Hinsicht überfordert.
Weltwoche: Wie meinen Sie das?
Todd: Die Deutschen wollten nicht in den Krieg. Scholz, der mir ein sehr vernünftiger Mensch zu sein scheint, wurde kritisiert, weil er sich nicht engagieren wollte. Krieg ist grauenhaft, scheusslich, ekelhaft, schrecklich. Die Deutschen wissen nur zu genau, dass Nord Stream von den Amerikanern zerstört wurde. Durch eine gemeinsame militärische Aktion der Amerikaner, Briten und Polen. Gegen Deutschland. Aber sie können es nicht sagen. In Tat und Wahrheit sind die Deutschen von den Amerikanern angegriffen worden. Man wollte sie vom russischen Gas abkoppeln. Immerhin – Deutschland hat nicht völlig kapituliert: Scholz reiste nach Peking. Deutschland verweigert den Amerikanern die Abnabelung von China.
Weltwoche: Das klingt ziemlich verrückt.
Todd: Nur so – rational – kann man die bizarren und widersprüchlichen Verhaltensweisen in diesem Krieg verstehen. Einerseits ist das Zusammenspannen der chinesischen und deutschen Wirtschaft vernünftig. Und weil China langfristig ein Verbündeter der Russen bleiben wird, bedeutet es auch, dass Deutschland nicht vollständig im westlichen Lager aufgeht. Gleichzeitig wird diese provozierende Reise nach China durch die Anerkennung des Holodomor als Genozid kompensiert. Das ist grotesk. Im Kontext eines beginnenden dritten Weltkriegs will das deutsche Parlament darüber bestimmen, was ein Genozid ist und was nicht. Die Deutschen sind sich der Tragweite dieses Schritts nicht bewusst. Sie setzen damit den Holodomor – der, nebenbei gesagt, proportional weniger Tote forderte als die Grosse Hungersnot in Irland – auf eine Stufe mit der Shoah. Mit ein bisschen Boshaftigkeit könnte man die Abstimmung im Bundestag als antisemitisch bezeichnen. Dass sie Auschwitz relativiert. In diesem Krieg hat man den Eindruck, als wolle die Welt Deutschland in den Wahnsinn treiben.
Weltwoche: Diesen Wahn meinte ich mit der Bemerkung, dass sich Deutschland dieses Mal auf der guten Seite fühlt: Es hat sich ohne äusseren Zwang in diesen Zustand versetzt. Als Kompensation seiner historischen Schuld.
«Deutschlands Tragödie besteht darin, dass es glaubte, von den USA beschützt zu werden.»
Todd: Nein. Nein! Natürlich gibt es eine Mitverantwortung. Aber in diesem Krieg geht es um Interessen, zu deren Durchsetzung schon immer Kriege geführt wurden: Gas, Machtansprüche, Territorien.
Weltwoche: Der Westen – Europa – spricht von Freiheit, Demokratie, Menschenrechten, die in der Ukraine verteidigt würden, und vergleicht Putin mit Hitler. Putin sagt, er kämpfe für die Entnazifizierung der Ukraine. Er sieht dort Neonazis am Werk, die sich 2014 an die Macht geputscht hätten und seither einen Genozid an den Russen im Osten des Landes begehen würden. In jeder Kriegsrede verhöhnt er den Niedergang der westlichen LGBT-Zivilisation. Auch das ist nicht besonders rational.
Todd: Die Art und Weise, wie sich die LGBT-Thematik in die rhetorische Kriegsführung eingemischt hat, ist in der Tat sehr bemerkenswert. Der Westen wirft den Russen Homophobie vor, und die Duma reagiert mit noch strengeren Gesetzen gegen die LGBT-Propaganda. An dieser Front wird der Bruch zwischen dem Westen und dem Rest der Welt deutlich sichtbar. Letzterem sind die westlichen Werte und seine Demokratie gleichgültig, gegen seine moralischen Lektionen verwahrt er sich. Der Krieg in der Ukraine interessiert ihn nicht. Man kann diesen Graben auch mit anthropologischen Argumenten erklären. Im Westen sind die bilateralen Verwandtschaftssysteme vorherrschend: Die Seiten der Väter und Mütter sind gleich wichtig. Die dominierende Lebensform ist die Kleinfamilie, der Individualismus prägt die Gesellschaft. Im Rest der Welt herrscht die Kultur der Patrilinearität: Der soziale Status des Kindes hängt einzig vom Vater ab. So ist es in Russland, China, in der arabischen Welt und in Afrika. Das ist der vielleicht gefährlichste Aspekt dieses Kriegs: Unter dem Diskurs der Werte gibt es ein unterschiedliches anthropologisches Unbewusstsein. Bezüglich der LGBT-Frage können sich die beiden Welten nicht verstehen und einigen.
Weltwoche: Das heisst, die moralische Beurteilung dieses Kriegs führt in die Ausweglosigkeit?
Todd: Ich unterschätze die Bedeutung der Moral keineswegs. Ich hasse den Krieg. Ich wollte ihn nicht kommentieren, weil ich mich nicht besonders kompetent oder gar berufen fühle, ethische Werte zu predigen. Allerdings wünschte ich mir, dass die Deutschen begreifen würden: Die Seite des Guten, auf der sie stehen möchten, ist diesmal nicht jene der Vereinigten Staaten. Das Gute bedeutet: diesen Krieg beenden. Aber als Historiker analysiere ich ihn ohne Sentimentalität. Und da stellt sich die Frage: Wer wird gewinnen?
Weltwoche: Und – Ihrer Ansicht nach?
Todd: Mit Weltkriegen ist es immer dasselbe: Es kommt völlig anders, als man denkt. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren alle überzeugt, dass er sehr schnell vorbei sein würde. 1940 galt die Maginot-Linie als unüberwindbar und Frankreichs Armee als stärkste der Welt. Diesmal herrschte die Vorstellung von den übermächtigen Russen. Völlig unerwarteterweise hat die ukrainische Armee dem Angriff standgehalten – dank der Unterstützung. Die Sanktionen wurden in der Überzeugung erlassen, dass sie Russland in die Knie zwingen würden. Aber seine Wirtschaft ist nicht zusammengebrochen. Kein Mensch kann das erklären. Das Bruttosozialprodukt von Russland – Belarus inbegriffen – beträgt 3,3 Prozent des gesamten Bruttosozialprodukts des Westens. Gegenüber dem Dollar hat der Rubel seit Ausbruch des Kriegs um 23 Prozent zugelegt, 36 Prozent gegenüber dem Euro. Inzwischen stellt sich nicht mehr die Frage, ob die russische Wirtschaft widerstehen kann. Sondern die europäische. Darum rede ich so wenig über die Ukraine.
Weltwoche: Sie hat den Holodomor und den Holocaust erlebt. Jetzt ist sie der Schauplatz des dritten Weltkriegs.
Todd: Vergessen Sie das. Mir ist der Preis, den die Ukraine bezahlt, sehr wohl bewusst. Die Zerstörung des Landes. Die Toten und Verletzten. Das Leben im Krieg ist fürchterlich. Es ist zunehmend ein Zermürbungskrieg, ein Abnützungskrieg, in dem die militärische und industrielle Macht konvergieren. Gerade bezüglich der industriellen Potenz der Kontrahenten hatten wir völlig falsche Vorstellungen. Obwohl eine nüchterne Analyse eine andere Einschätzung aufgedrängt hätte. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrug der Anteil der USA an der weltweiten Industrieproduktion 45 Prozent. Inzwischen sind es noch maximal 27 Prozent. Im Bereich des Maschinenbaus ist China mit 29 Prozent führend. Es folgen Deutschland und Japan mit je ungefähr 15 Prozent. Um den vierten Platz rivalisieren Italien und die USA mit je 7 Prozent. China hat die amerikanische Arbeiterschaft zerstört, und weil Trump das erkannt und gesagt hat, wurde er Präsident.
Weltwoche: Wie steht es um die industrielle Stärke und Reserven der Russen?›››
Todd: Auf beiden Seiten kommen zusehends weniger hochentwickelte Waffen zum Einsatz, man kann nicht abschätzen, welche Seite zuerst aufgeben wird. Der Krieg macht das fundamentale Problem der Amerikaner bewusst: Es fehlt ihnen an Ingenieuren. In den USA werden 7 Prozent der Studenten zu Ingenieuren ausgebildet. In Russland sind es 25 Prozent.
Weltwoche: Bei einem vergleichbaren intellektuellen Niveau?
Todd: Es ist in Russland zweifellos höher. Die Amerikaner kompensieren ihr Defizit mit der Einwanderung. Die Hälfte der amerikanischen Wissenschaftler und Ingenieure kam ausserhalb des Landes zur Welt. Es handelt sich vor allem um Inder und Chinesen. Man kann sich ausrechnen, was passiert, falls China die Auswanderung seiner Studenten verbietet. Die Waffenindustrie ist auf Ingenieure angewiesen. Auch eine moderne Armee besteht aus Ingenieuren. Ich habe Putins Texte gelesen. Er weiss um die Schwäche der Amerikaner und die Deindustrialisierung. Ihm ist bewusst, dass ihre Wirtschaft zum Teil auf fiktiven Werten beruht und sie ihren Wohlstand der Notenpresse verdanken. Deshalb hat er es gewagt, sie anzugreifen. Ich habe keine Ahnung, wie es sich mit dem gegenwärtigen Kräfteverhältnis verhält. Die Nato ist dabei, ihre Bestände zu verbrauchen. Russland genauso. Trotz seines lächerlich kleinen Bruttosozialprodukts ist es in der Lage, den Amerikanern zu widerstehen. Der Westen hat die Russen völlig unterschätzt, sein intellektuelles Defizit ist erschreckend.
«Ich verstehe Putins Denken und Handeln und kann es in drei Minuten erklären.»
Weltwoche: Putin und die Russen sind intelligenter?
Todd: Ihre Strategie setzt auf die «longue durée» des amerikanischen Niedergangs. Amerika kompensiert ihn mit dem Druck auf seine alten Protektorate. Die Kontrolle über Europa – vor allem Deutschland – und Japan ist zu seiner Priorität geworden. Gegen seinen Krieg im Irak hatten Chirac, Schröder und Putin an einer gemeinsamen Pressekonferenz protestiert. Seither hat Amerika das erreicht, was man auf Deutsch die «Gleichschaltung» Europas nennt. Der Rest der Welt aber hält es mit Russland. Als es kommunistisch war, verbreitete es Angst und Schrecken. Es war atheistisch, imperialistisch. Heute steht Russland für eine konservative Weltsicht und verteidigt die Souveränität der Völker und Nationen, die alle ein Recht auf Existenz haben.
Weltwoche: Ausser der Ukraine. Ihr hat Putin nicht nur dieses Recht abgesprochen. Er hat ihre Existenz geradezu negiert.
Todd: Putin hatte verlangt, dass in den russischsprachigen Gebieten die Sprache respektiert wird. Und er wollte, dass die Ukraine nicht der Nato beitritt. Dieser Krieg hätte vermieden werden können.
Weltwoche: Ganz einfach: Niemand hat Putin zum Überfall gezwungen.
Todd: Deutschland und Frankreich sind mitverantwortlich. Man war ständig in Kiew. Europa träumte von seiner Ausdehnung nach Osten, in die Ukraine. Ausgelöst hat die russische Reaktion die militärische Aufrüstung, Ausbildung und «Beratung» der ukrainischen Armee. Wenn die Nato darauf verzichtet hätte, die Ukraine zu einem Teil ihres militärischen Dispositivs zu machen, hätte es diesen Krieg nicht gegeben.
Weltwoche: Das alles geschah mit Einwilligung der Ukraine, und niemand hat Putin gezwungen, dieser Provokation in die Falle zu gehen.
Todd: Donezk befindet sich hundert Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Distanz zu Washington beträgt 8400 Kilometer. Der Krieg spielt sich an der Grenze Russlands ab. Auch deshalb ist es ein defensiver Krieg – ein Verteidigungskrieg. Ich stelle die Existenzberechtigung der Ukraine nicht in Frage. Und als Anthropologe habe ich gute Argumente, ihre Existenz zu untermauern: Die Familienstrukturen in der Ukraine sind der liberalen und individualistischen Tradition Europas sehr viel näher als dem patriarchalen, autoritären System Russlands.
Weltwoche: Was sagt die Demografie über die Ukraine aus?
Todd: Es hat seit 2001 keine Volkszählung gegeben. Die Bevölkerung nimmt rapide ab. Welche Regionen sind betroffen, wer ist ausgewandert, wer ist geblieben? Man weiss es nicht. Heute wird das Land als angehende Demokratie verklärt. Zu Beginn des Kriegs war es ein failed state und völlig korrupt. Die Ukraine wird fremdfinanziert, sie ist kein klassischer Staat mehr. Das wenige, was ich weiss: Das Land ist fähig, Krieg zu führen. Aber ich habe keine Ahnung, wie es funktioniert. Kaum war es befreit, weigerte es sich, die Kontrolle über die russischen Gebiete abzugeben. Das ist ein bekanntes Verhalten, diesen Fall hat es zwischen den Weltkriegen mehrfach gegeben. Der Anspruch der Ukraine, zwei relativ kleine Regionen gegen deren Willen und jenen des zehnmal mächtigeren Nachbarn Russland behalten zu wollen, ist nicht vernünftig. Er ist absurd. Russland verlangte Garantien für seine Sicherheit. Und es forderte für die russischen Bevölkerungen im Donbass und auf der Krim, die wirklich russisch sind, ein Leben, das ihre kulturelle Autonomie respektiert. Dieser Krieg hätte nicht ausbrechen dürfen. Wie alle Kriege.
Weltwoche: Und jetzt ist es ein Weltkrieg.
Todd: Wenn Russland überlebt, den Donbass und die Krim behält, wenn seine Wirtschaft weiterhin funktioniert und es seine Handelsbeziehungen neu gestalten kann, mit China und Indien – dann hat Amerika den Krieg verloren. Und in der Folge wird es seine Alliierten verlieren. Deshalb werden Amerika und die Nato weitermachen. Und darum handelt es sich um einen Weltkrieg, der andauern wird. Seine hauptsächlichste Ursache ist die Krise des Westens.
Weltwoche: Die sie mit der Demografie und der Desindustrialisierung begründen.
Todd: Der Westen besteht aus den Atlantikstaaten USA, Grossbritannien und Frankreich. Sie haben der Welt die Aufklärung, die Vernunft, den Liberalismus beschieden. Die Abwicklung der Industrie zugunsten einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft ist ihnen gemein. In diesem Sinn sind Japan und Deutschland, die weiterhin auf die Industrie setzen, keine westlichen Staaten. In Deutschland ist die Emanzipation der Frauen weniger weit fortgeschritten und die Rollenverteilung der Geschlechter traditioneller als in Frankreich und England. Und weil die Frauen weniger studieren, gibt es mehr Ingenieure. 1933, als Hitler an die Macht kam, wäre niemand auf die Idee gekommen, Deutschland als westliches Land zu bezeichnen.
Weltwoche: Diese Zugehörigkeit kam mit der Niederlage 1945?
Todd: Die Zugehörigkeit von Japan und Deutschland zum Westen ist die Folge einer militärischen Eroberung. Die Japaner sind sich dessen völlig bewusst. Ich kenne das Land, ich war mehr als zwanzigmal in Japan, wo ich wirklich bekannt bin. Die Japaner reden ganz normal darüber. Aber sie haben keine Lust, zum Westen zu gehören. Sie sind sehr modern, doch gleichzeitig halten sie an ihrer Tradition und Kultur fest. Die Deutschen tun so, als würden sie zum Westen gehören. Auch das ist Teil ihrer Neurose. Durch den Krieg ist die führende europäische Wirtschaftsmacht wieder zu einem verängstigten, bevormundeten Protektorat geworden. Aber ich kann die Deutschen sehr wohl verstehen. Auch mich hat dieser Krieg in eine tiefe Sinnkrise gestürzt. Ich darf Ihnen das erzählen, weil wir uns schon so lange kennen. Ich dachte immer, wir, die Franzosen, seien Dummköpfe. Und ich tröstete mich mit England, wo drei meiner Enkel leben. Ich habe in Cambridge studiert, es ist meine geistige Heimat. Aber heute ist England ein verwirrtes Land im Untergang. Seine Presse und seine Regierung frönen einem Kriegsdelirium, wie es nicht einmal in Deutschland zu beobachten ist. Bei allem, was ich in den letzten Jahrzehnten geschrieben habe, auch zum Irakkrieg: Nie habe ich die Engländer auch nur mit einem einzigen Wort kritisiert. Jetzt bringen sie mich zur Verzweiflung.
Weltwoche: Wie sehen Sie die Welt von morgen?
Todd: Der Westen hat seine Werte verloren und befindet sich in einer Spirale der Selbstzerstörung. Europa gerät wieder unter die amerikanische Herrschaft. Wegen seiner schwachen Demografie wird nicht China die Welt beherrschen, sondern Indien zur Supermacht aufsteigen. Russland ist im Begriff, sich als kulturell konservative, in technischer Hinsicht fortschrittliche Grossmacht neu zu bestimmen. Doch obwohl es die traditionellen Werte der Familie verteidigt und die LGBT-Bewegung bekämpft, wird seine Geburtenrate nicht besser. Das bedeutet, dass es bereits in der gleichen metaphysischen Krise steckt wie der Westen. In der Ukraine führen sie gegeneinander Krieg. Wenn er nicht gestoppt wird, werden ihn alle verlieren.
Jetzt muss allen klar sein, was und wen Europa mit den künstlich überteuerten Energiepreise, Klimaschutzideologie-Kosten und, warum auch nicht, mit dem unendlichen Kauf der Pfizer-Impfungen finanziert! Es gibt eine direkte Verbindung! Man muss nur die Augen aufsperren, Gehirn einschalten und den Sichtpunkt ändern. Sehr interessanter Artikel, erweckend!
Swisslady Der beste artkel seit langem!
Excellent entretien. Emmanuel Todd, que je lis depuis longtemps est toujours très juste et factuel Dans ses écrits et ses entretiens. Merci à lui et à la WW.
Wären Brandt, Schmidt oder de Gaulle noch da, hätten die USA keine Chance. Heute gibts in der Alten Welt nur noch Unterwürfige, besonders in DE und der Schweiz.
Ich kann Herrn Todd beruhigen, er ist nicht der Einzige, der hier in der noch*) freien Schweiz so denkt. *) noch bis 2030 und man müsste unterscheiden zwischen Amerikanern und selbsternannter, selbstgefälliger, menschheitsfeindlicher Globalistenelite
Ein hochinteressantes Interview. Prognosen sind schwierig. Vielleicht könnte man erwähnen, dass das westliche politische System, Demokratie (gewissermassen), Individualismus usw. eine Tendenz zum Chaotischen, weniger in der Schweiz, aber umso mehr in Brüssel und Washington, hat.
Ein wirklich interessanter Beitrag. Man erkennt eine völlig neue Perspektive die sich einem normalerweise nicht erschließt. Logisch, und vermutlich deutlich näher an der Realität die uns die Mainstream Medien jeden Tag versuchen zu verkaufen, Ober besser versuchen und auf zu drängen.
Herzlichen Dank, für mich der Auslöser für ein schnuppert Account. Leider ist mir das volle Abo einfach etwas zu teuer. Ich müßte das eine oder andere Abo einer deutschen Zeitung aufgeben.
... wenn sie mehrere deutsche Zeitungen abonniert haben, könnten Sie doch ein solches Abo stornieren und statt dessen...!
Absolut lesenswert ist auch dieses Interview mit dem Enkel von Charles de Gaulle: https://globalbridge.ch/pierre-de-gaulle-enkel-von-charles-de-gaulle-spricht-klartext-ueber-die-usa-die-nato-und-die-europaeischen-medien/
Todd schrieb über den kommenden Zerfall der Sowjetunion und den Niedergang Amerikas. Aber auch über die glänzende Zukunft der Immigranten, was natürlich heisst im Falle Frankreichs der Muslime, der Nordafrikaner und der Schwarzafrikaner. - Woher er seinen Antiamerikanismus hat, weiss ich nicht. Sie haben es schwer mit der Union 2/3 Westeuropa + 1/3 Afrika, schlagen sich aber noch gut.
Sehr interessantes Interview eines interessanten Mannes. Seine Thesen gehen mit meinen Erfahrungen und Ansichten konform. Die Aussagen Todds bleiben aber, was sie sind: Eine Meinung.
Bezeichnend ist sein Satz: "Mit Weltkriegen ist es immer dasselbe: Es kommt völlig anders, als man denkt."
Danke Weltwoche. Super Interview. Einer der wenigen, die auch dank ganz grundsätzlichen Überlegungen (Anthropologie z.B.) den Durchblick einigermassen hinkriegt, ohne sich auf idiotische Prognosen herauszulassen, denn der Ausgang ist unklar. Aber dass Deutschland das Problem wieder mal ist, ist klar. Eine Emanzipation Deutschlands wäre dringend erwünscht, aber lässt weiterhin auf sich warten...
Klar, von selbst bewegt "sich" nix. "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es".
Danke WW für dieses Interview. Da gibt es ein Buch von J. Bruhn (Schlachtfeld Europa od. Amerikas letztes Gefecht 1990) U. Guerot, H.Ritz und viele mehr. Also muss, wenn uns nächstens, Gott behüte, alles um die Ohren fliegt niemand jammern wenn's, noch geht "wie konnte das nur geschehen". Es ist erschreckend und da sind wir Stimmbürger, von denen mindestens 99% denken können oder könnten mitschuldig sich von einem Haufen, nicht alle, idiotischen u geschichtsblinden Politikern führen zu lassen.
Es gab schon einmal jemanden, der den dekadenten Westen unterschätzte und eine Weltkrieg erntete. Er hat am Ende Selbstmord begangen. Putin sollte das wissen und ebenso handeln.
Es sind solche Wunschvorstellungen, die mit scheinbar plausiblen historischen Vergleichen gepickt, die Verwirrung und das Unheil weiter vorantreiben.
Tatsächlich ist der Westen im Niedergang, weil er immer mehr aus failed states nach ukrainischer Art besteht die sich Privatinteressen von globalen Konzernen unterwerfen auf Kosten demokratischer Prinzipien und weil Europa seine Interessen nicht formulieren kann, die völlig anders sind als die der USA. Wenn man noch die naive pseudointellektuelle Kaste sieht, die in Europa von abstrakten Werten schwadroniert und sich für fremde Kriege begeistern lässt, die nicht in ihrem Interesse sind, tuts weh
'Privatinteressen von globalen Konzernen... auf Kosten demokratischer Prinzipien'. Das passt perfekt auf Russland mit seinen oligarchischen Konzernen, mit dem Unterschied, dass sie nicht global sind.
Brzezinski erkannte 2014 die Weltkatastrophe seiner Ukraine-Pläne und whistleblowerte vor seinem Tod mit 4 anderen trotz "Todesstrafe" in anonymem Enthüllungsbuch über System, Pläne,Mitglieder von Superlogen (leider it., unlesbar, totgeschwiegen):
https://www.chiarelettere.it/libro/massoni-societa-a-responsabilita-illimitata-gioele-magaldi-9788861906914.html
Empfehle deutsche Interpretation in 11 Bändchen a 32 Seiten: "Superlogen regieren die Welt" Teil 1 - 11 (Johannes Rothkranz) z.b. Kopp-Verl
Wenn Todds Prognosen eintreffen würden, würde die seit Corona plötzlich verschwundene "Deagel-Liste" von Deagel.com (Militärkomplex-Webseite) brandaktuell. Sie zeigte neben aktuellen Zahlen (Bewohnerzahl, BSP) auch die unglaubenlichen Prognosen für2025, wo die Zahlen von USA, GB und D total einbrechen gegenüber China und Indien. Die verschwundene Liste ist noch auf:
https://limitstogrowth.de/wp-content/uploads/2020/10/deagel-Forecast-2025.pdf
Zahlen 2021 auf https://deagel.com/country
Also - lieber ich - wenn ich in die Suchzeile schreibe "www.deagel.com" habe ich den
gewünschten Kontakt. - Einfach wieder versuchen!
glg Winfried Montzka
Nein die Prognosen von 2025 werden seit 2 Jahren eben nicht mehr geführt auf dieser Webseite! verschwanden kommentarlos, vorher wurden sie mind. 5 Jahre lang geführt inkl. Kommentar dazu!
Och wieder so ein Historiker vom Typ alter frustrierter weisser Mann, der Mühe mit seinem entschwinden in die Bedeutungslosigkeit hat und nun mit allen Mitteln nochmals Aufmerksamkeit zu erhalten.
@Spoiler: immerhin mit gewissem Recht tut er das. Sie hingegen veruschen mit geistlosen Kurzpostings Aufmerksamkeit zu erlangen. AlsTroll.
bmiller,
Genau die richtige Antwort. Aber mit mehr soll man Trolle nicht füttern.
Dieser Autospoiler ist nicht der Einzige hier.
Auf keinen Fall auf die sinnlosen "Argumente" eingehen, weil die genau das provozieren wollen, und an einer Diskussion überhaupt kein Interesse, und auch die Fähigkeit dazu nicht haben.
Meine Worte! «Auf keinen Fall auf die sinnlosen "Argumente" eingehen, weil die genau das provozieren wollen, und an einer Diskussion überhaupt kein Interesse, und auch die Fähigkeit dazu nicht haben.»
Trolle sind immer "die Anderen" gelle? Und an einer Diskussion teilnehmen sind die meisten hier - okay, nicht nur hier 🙂 - soweiso überfordert
"alter frustrierter weisser Mann" ist sowas von gestern... weinerlicher Abschied eines anscheinend früher anerkannten Historikers unter Applaus von den üblichen Verdächtigen trifft es schon eher 🙂
Welcher Typ Historiker würde Ihnen genehm sein? Es gibt übrigens auch frustierte junge weiße Männer, die nicht Historiker sind, Aufmerksamkeit auf niedrigem Niveau mit über 80 Dislikes erheischen wollen. Haben Sie doch toll hingekriegt.
Ein sehr gutes Interview! Ich hab hier noch eines mit dem Enkel vom französischen De Gaulle. Ebenfalls äusserst interessant, erhellend ubd absolut lesenswert.
https://globalbridge.ch/pierre-de-gaulle-enkel-von-charles-de-gaulle-spricht-klartext-ueber-die-usa-die-nato-und-die-europaeischen-medien/?fbclid=IwAR1-TLnWCKU1eiRUuBsK2l5EI8UR6E4IWDp-T2hmuMpmt5Ho98RUpVzMCb4
Grandiose Analyse eines offenbar noch "freien unabhängigen" mutigen Historikers, eines noch Wahrheit Erkennenden statt krankhaft Verleugnenden, nur darf auch er natürlich nicht die wahren Gründe für den Realitätsverlust sagen oder kann ihn nicht erkennen: Der Realitätsverlust aller West-Marionetten wird diktiert vom mächtigsten NWO-Tiefenstaat, der den 3.WK ausbrechen will um seine Macht zur Totalität ausbauen zu können....
Wieso darf auch "er natürlich nicht die wahren Gründe sagen etc. etc."? Just for the record: Deep State sounds great but "Tiefenstaat” makes no sense at all
ob Sinn oder nicht, er beweist sich heutzutage täglich. Empfehle auch: "Superlogen regieren die Welt".
Korrigenda: GDP Russland 5,9x höher als Schweiz: Exporte Schweiz: 24% höher als Russland!
Nein, nur 2 - 3 mal nominell. In lokaler Kaufkraft wieder doppelt so hoch, was auch Indiz für schlechte Lebensqualität ist und zu teure globale Produkte und Reisen. Für einen Schweizer kostet eine Reise zu 3000 $ einen halben Monatslohn, für einen Russen drei, entsprechend 18'000 $. Kleine Länder haben relativ mehr Exporte und Importe
Soso, natürlich kann Russland noch viele weitere hunderttausende junger Männer vor den Kanonenrohren der Ukrainer verrecken lassen......Mit den hunderttausenden ausgebildeten und gebildeten Russen, die geflüchtet sind, schwächt es seine Wirtschaftskraft auf Jahrzehnte hinaus.Russlands BIP ist nur ca. 2x grösser als das der Schweiz. Die Schweiz könnte aus wirtschaftlicher Sicht einen solchen Krieg eher führen als das dumme Russland.Gemäss Zimmermann seien auch alle gut informiert!
So richtig schlau sind die Falken der USA. - Es ist denen doch völlig egal, wo und ob überhaupt irgendwelche Leute ins Paradies befördert werden. Da ist es doch sehr beruhigend, wenn wir hier im deutschen Land über eine hochqualifizierte Regierungsmannschaft verfügen.
Strack-Zimmermann ist doch wirklich der Friedensengel der Nation. - Wenn das Alles der
liebe Gott wüßte...
glg
Winfried Montzka
Ich halte mich an die Fakten.Der Rubel ist und nur Gold zählt als Vergleich, nicht der Dollar, jetzt 2,5x mal teuer als vor einem Jahr.Der billigste Rubel war im Frühjahr mit 220'000 Rubel für die Unze.Vor 10 Jahren bezahlte man nur 50'000 Rubel, jetzt 140'000. Der Rubel ist seit langem schwächelnd (kein Wunder) und ist auch jetzt wieder in einer Schwächephase.Herr Todd kann sagen was er will,NUR GOLD SAGT DIE WAHRHEIT.Todd ist russisch infiziert.Aber alleweil hochinteressant
Nicht Gold, sondern der US-Dollar zählt im weltweiten Handel wie auch an den Finanzmärkten. Von daher ist der Vergleich zu diesem und nicht der zum Gold von von Relevanz.
Das sehe ich auch so:nur der Dollar zählt! ...noch, und das ist m.E. der wahre Hintergrund für die Auseinandersetzungen! China, Russland wollen genau das nicht länger akzeptieren. Die USA drucken Geld, "noch und nöcher" auf Kosten der anderen. .. und das wollen ebendiese nicht länger akzeptieren..... Das wiederum wollen die Amerikaner nicht hinnehmen....
Aus dem Grund haben die Amis auch Saddam und Gaddafi ermordet und deren Länder zerstört.
Alle reden schon vom 2.Weltkrieg wie die Polidioten in EU und USA. Das einzige Land das wirklich noch neutral benimmt ist Panamá. Russische Schiffe, oder Schiffe mit russischen Kapitänen gehen nach wie vor durch den Kanal; auch Amerikanische Kriegsschiffe!
Vielleicht könnte Panama, etwas weiter vom Schuss, ja mal als Einziger die Führung in einem Gespräch um einen möglichen Frieden übernehmen.
z.Z. in Panamy
Sorry vom 3.Weltkrieg natürlich
Obama hat das ja einst klipp und klar gesagt. Sinngemäß: BRD ist unsere Beute und wird es für immer bleiben.
Würde hinzufügen:Tragödie d.BRD besteht nicht darin,daß sie glaubte v.den USA beschützt zu werden,sondern daß sie es noch immer glaubt.Die Japaner sind da in der Tat aufgeklärter.In BRD ist man dagegen Opfer der eigenen Propaganda. BRD ist ein besetztes Land ohne Friedensvertrag. Und den wird sie auch nicht mehr bekommen.Kurt Schuhmacher mit seinem neutralen D hatte doch recht.Und Konrad Adenauer mit seiner Westbindung unrecht.Denn USA werden nie für D,sondern höchstens um D Krieg führen.
Ja da kämen wohl sogar unsere 7 Zwerge zum staunen, was da der Herr Todd aussagt. Die Besserwisser-Bünzlis und Swissness-Sozialisten, (äxgüsi: Marxisten), werden da nie hinter den Vorhang gucken. Die sehen immer nur das „Sichtbare“ und die Kunst zwischen den Zeilen zu lesen ist dem Bünzli ein Graus. Sogar wenn wir den Soziglatzkopf Tigrillo zum Teufel jagen könnten, wäre der notwendige Geistesumbau noch weit entfernt.
Interessante Analyse der Weltordnung und die Zukunft durch Hr. Todd. Aber der Zusammenbruch der Sowjetunion war nun wirklich voraussehbar. Da muss man kein Guru gewesen sein. Ein paar Besuche dort und das Räderwerk des ehem. COMECON gaben klare Hinweise auf den Untergang dieses Systems. Der Westen wird seine Stellung in der Welt verteidigen und weiter ausbauen, denn die Füchtlingströme gehen von Ost nach West, bzw. von Süd nach Nord. Das sagt alles und Hr. Todd soll ruhig weiterschreiben.
Ja, die Flüchtlingsströme gehen v. a. von Süd nach Nord, aber dies wird sich für den Westen zum Nachteil entwickeln, da es sich um eine Fluchtbewegung von zumeist Ungebildeten handelt.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion war nicht schon 1976 zu erkennen. Sowie auch nicht der Zusammenbruch der DDR in 1976.
Ein wirklich gutes Interview. Danke. Gerade der Schlüsselsatz, dass Deutschland nicht auf der Seite der Guten steht, ist zentral für das Verständnis des "westlichen" Verhaltens. Das Gute wäre, diesen Krieg zu beenden. Muss man dem Annalenchen evtl. mal sagen. Einzig mit dem Ausdruck der "defensiven Invasion" habe ich meine liebe Mühe. Wenn schon, dann sollte man von einem Präventivschlag oder Präventivkrieg sprechen. Die Invasion durch Russland war nicht alternativlos - auch im Februar 22 nicht.
Die einzige Alternative zum Einmarsch in die Ukraine wäre das Hinnehmen der Ukraine als künftiges Nato-Aufmarsch- und Raketenstationierungsgebiet gegen Russland gewesen. Eine Alternative, die für eine Grossmacht keine ist, weil dadurch die Sicherheit Russlands nicht mehr gewährleistet gewesen wäre. Daher galt es für Russland diesem Vorhaben der USA/Nato zuvor zu kommen mit einem gewaltsamen Sturz der nationalistisch-antirussischen Selenskyj-Regierung. Das ist die Defensive, von der Todd spricht.
Beide christlichen Weltkirchen, die römische, papstzentrierte katholische Kirche , wie die orthodoxe Kirche in Russland stehen im Visier der LGBT-Bewegung. Der Paradigmawechsel vom Alten zum neuen Testament wird dabei vernebelt bzw. rückabgewickelt. Treibende Kraft seit 1918 die USA, besonders in ihrer staatlichen und religiösen Ausformung mit den Evangelikalen und Reformjuden. Jesus Christus hat es heute schwerer denn je, das Papstum in Rom wie das Patriarchat in Moskau in grosser Not.
Ja, besonders wenn der Oberhirte der Orthodoxen ein ehem. Geheimdienstler des KGB - heute FSB - ist. Eine der trickreichsten und menschenverachtendsten Organisation auf diesem Planeten. Die bringen Leute um, wenn sie nicht spuren. Zukunft?!
So wie es jeder Geheimdienst macht...
Werter Herr Jürg Altwegg. Sie schreiben, in diesem Krieg geht es um Deutschland. Da bin ich nicht ganz Ihrer Meinung. Es geht um die Weltherrschaft!!!!!!!!!! Bitte hören Sie sich mal dieses Video-Interview von Holger Strohm an. Der spricht hier klar und deutlich, um was es da wirklich geht, vor allem die Jungen Menschen haben wenig Ahnung. Die spricht er auch an. vonhttp://alles-schallundrauch.blogspot.com/2023/01/holger-strohm-ein-scharf-denkener-mensch.html
Brillantes Interview. So gesehen gibt es für den Krieg gegen Russland in der Ukraine eine Vorgeschichte vor der Vorgeschichte seit 2014. Das war dann die Annäherung zwischen BRD und Russland unter Bundeskanzler Schröder nach dem Irakkrieg von Bush junior. Und die BRD-Ru-Energiepartnerschaft. Man darf nicht vergessen, daß USA 2 Weltkriege geführt haben,um D vom Öl abzuschneiden.Ist daher logisch, wenn USA nicht dulden,daß Ru ihre Kronkolonie BRD abtrünnig macht,zu günstigem Öl u.Gas verhilft.
Wir werden ein böses Erwachen erleben wenn Selenski umkippt sprich fällt. Auch er ist aus dem gleichen Holz geschnitzt wie Putin. Vermeintlich nur auf der sogenannten „nichtbösen Seite“. Ich hatte in beiden Ländern gearbeitet. Ich kenne die DNA der beiden Völker. Auch ein korruptes Oligarchen System in UA, redet nur keiner drüber.
Nicht "die USA" haben zwei Kriege geführt. - Das ist seit der Erfindung von Nordamerika ein
Dauerzustand jedes Jahr - etwa 5 DIN-A 4 Seiten mit Jahreszahlen. Millionen von Ureinwohnern
wurden massakriert und etliche Afrikaner wurden zwangsumgesiedelt und zu Sklaven
verarbeitet. CIA und Guantanamo ist auch nur ein fröhliches Sommerlager. Atombomben
auf Japan waren auch ganz gewiß alternativlos. Das ist eben der "American Way of Live"
Es ist Zeit zu gehen, liebe Freunde!
Winfried Montzka
Glaubt Todd ernsthaft, dass irgend jemand in Europa Russland angreifen würde? Mit was denn? In Europa gibt es gar keine Armeen mehr, die den Namen verdienen. Abstruser geht es nicht mehr. Die Weltwoche ist sich offensichtlich für nichts mehr zu schade.
von Moskau nach Berlin sind es nur 1800 km. Das ist in 20 Stunden zu machen. ok 22 Stunden inkl. Kaffeepause!
Aber sehen sie denn nicht, noch mehr sichtbar seit ein paar Tagen, was passiert. Neu wurde jetzt beschlossen, dass sowohl Europa, inkl. DE!, und die USA Schützenpanzer liefern werden, von Kampfpanzern wird auch schon gesprochen, also der Krieg weitet sich aus. Das heisst doch: Unter der Führung der USA und mit ihnen, führt Europa Krieg gegen Russland, sie liefern die Waffen, die Soldaten stellt die Ukraine.
(Gab es nicht früher Söldner ?) Ansonsten hätte die Ukraine längst kapituliert.
Also….
Der Westen hat Russland mit Georgien, der Ukraine und Tschetschenien angegriffen.
Glauben Sie ernsthaft die USA würden aus Menschenfreundlichkeit und aus Liebe zur Ukraine seit bald 20 Jahren alles daran setzen diese in die Nato rein zu kriegen? Dabei nicht einmal vor einem Putsch (2014) zurückschrecken. Und was die europäischen Hilfsarmeen der USA anbetrifft, so sind diese mit Ausnahme der Bundeswehr sehr gut gerüstet - darunter zwei Atommächte.
Wenn hier etwas abstrus ist, dann Ihre naive, von Sachkenntnis völlig freie Sicht auf das Geschehen um und in der Ukraine!
Niemand in Europa will Russland angreifen, ausser die USA mit ihren Stützpunkten und hier gelagerten Atomwaffen. Aber auch sie getrauen sich vorläufig nicht und benutzen deshalb lieber Stellvertreter-Armeen in der Ukraine und Polen um Russland in einem möglichst langen Krieg zu schwächen. Und letztere sind so dumm.
Die Länder des sogenannten "globalen Südens" erkennen sehr klar den kollektiven Selbstmord Europas und halten sich deshalb so gut das geht am Rande dieser Ereignisse. Herausragend klug scheint mir in diesem Zusammenhang der türkische Ministerpräsident Erdogan. Auch er scheint Russland nicht für den Verlierer in diesem Konflikt zu halten, läßt seinem Land aber alle Optionen offen.
"Russland hingegen gehe es besser, als viele westliche Beobachter meinen."
Muss solche Wehrkraft-zersetzende Feindpropaganda eigentlich sein? Kein Wunder dass der Krieg so lange dauert, Zelewinsky, oder wie der heißt, könnte längst Moskau erobert haben!
"Pssst, Feind hört mit..."
:Satire off:
3 Zitate: >" 1. Wir haben es hier mit einer Umkehrung der möglichen Realität zu tun. 2. Der Westen hat seine Werte verloren und befindet sich in einer Spirale der Selbstzerstörung. 3. Das Verhalten des Westens ist für mich ein einziges Rätsel."< M.M: Irrationale Vorgaben führen zu irrationalem Verhalten. Putin hatte 2015 den Klimawandel als Betrug bezeichnet. Das muß nun sogar die Grünen zu Bellizisten machen; neben allem anderen, von Todd aufgeführt. Danke für das Interview.
Das Verhalten des Westens ist kein Rätsel. Den USA geht es um den Ausbau ihrer Machtposition in Eurasien und dazu muss Russlands Machtposition geschwächt bzw. beseitigt werden. Der entscheidende Schritt dazu ist die Eingliederung der Ukraine in die Nato. Dafür hatten die USA von Anfang an die Unterstützung von GB, der russophoben Polen u. Balten, während das die Zusammenarbeit mit Russland suchende Deutschland mit Hilfe der Grünen wieder in die antirussische Front zurück gezwungen werden musste.
Dass die USA Deutschland unter der Knutte haben, ist längst bekannt. Schliesslich sind sie seit dem 2. WK auch die Besatzer, also gehorcht man. Die USA wollen einen 3. WK, möglichst jedoch nur in Europa. Jetzt machten sie Druck auf F und DE, der Ukraine Panzer zu liefern. Bes. für DE steht da einiges auf dem Spiel, denn ob sich Russland das von DE gefallen lässt, nachdem sie im 2. WK 24 Mio.! Tote wegen DE zu beklagen hatten, denke ich nicht. Das Risiko eines WKs steigt: das 3.x wegen DE😡!
Das Risiko eines 3. WK steigt nicht wegen DE, sondern aufgrund des unbedingten Willens der USA ihre Vormachtposition in Europa nach Osten auszuweiten und das geht nur auf Kosten Russlands. Weshalb dieses als als störender Machtfaktor zum Verschwinden gebracht werden muss. Das funktioniert nur indem DE als wichtigste europ. Macht seine bisherige Zusammenarbeit mit Russland beendet und sich in die antirussische Front einreiht. Was mit polit. Druck u. mit Hilfe der Grünen u. der Medien gelungen ist
Kommt mal auch ein Russe zu einem Interview bei der WW. Es wird ja immer angeprangert das die Medien sehr einseitig berichten. Es gibt ca. 150 Millionen Russen da wird wohl einer zum Interview finden. Aber das traut sich die WW sicher nicht. Diffammiert wird sie eh von den Kriegstreibern, also wo ist das Problem. Die Konservativen haben sich total aufgegeben, nicht der geringste Konter gegen die Links/Grünen Globalistenknechte. Solche Interviews habe ich zu hunderten bei der WW gelesen.
Mir Verlaub, ich schlage Herrn Dugin vor.
Herr Lavrov würde mir auch gefallen.
Ich frage mich immer wo um Gottes Willen sind denn alle die Juristenverbände oder auch ein zelte Juristen mit Rückgrat. Aber da ist gar nichts zu hören. Mann will eben die Hand nicht beissen die einem füttert. Grosses Blahblah wenn man sich auf der sicheren Seite wähnt, aber sonst tiefstes Schweigen. Hallo! Wo seid Ihr?
Man sieht nur was man kennt. Merci Emmanuel Todd, Sie haben mir die Augen geöffnet.
Die logische Weiterentwicklung seiner Gedanken: Wenn R diesen Krieg nicht mit konventionellen Waffen gewinnen kann, wird R Massenvernichtungswaffen (Gift wie in Syrien) einsetzten. Da die Amerikaner dann im Zugzwang sind (und diesen Krieg ebenfalls nicht verlieren dürfen), ist ein 3. WK auf europäischem Boden sehr rational. Bei den gegenwärtigen Stand der Staatsschulden wären Zwangsenteignungen wohl “unvermeidbar.” Die Situation ist wie vor dem 2. WK: Soll man bleiben oder gehen und wenn wohin?
Im Falle eines Krieges scheint mir logisch zu sein erst den Kopf des Drachens abzuschneiden. Der III WK wird also den Drachen USA zu erst zerstören. Europa ist jetzt bereits wertlos, es hat sich selbst kastriert.
Ich geh dann als Doppelbürger nach GB. Die lassen sich das nicht gefallen. Das einzige Land in Europa, dass sich wehren würde. Siehe Falkland.
Letzteres hat ein Deutscher 1939 auch gedacht und ging nach Guadalcanal, wo Jahre später kein Stein mehr auf dem anderen stand.
Die USA wären keineswegs in Zugzwang, da der Verlust der Ukraine ihre Vormachtstellung nicht im Geringsten schmälern würde. Ganz anders sieht es bei Russland aus: Eine Niederlage in diesem Krieg würde die Ukraine zum Aufmarsch- und Raketenstationierungsgebiet der Nato machen und aufgrund der geringen Entfernung nach Moskau dessen Sicherheit massiv gefährden. Daher wird Russland alles daran setzen diesen Krieg entweder zu gewinnen oder einen Frieden mit einer neutralisierten Ukraine zu erreichen.
Unter "Neutralisieren" verstehe ich das "Abmurksen" von Leuten. Gemeint ist wohl
"neutral"
glg Winfried
Die Ukraine sollte neutral werden und nicht 2023 mit USA-Unterstützung die Krim kriegerisch erobern wollen. Die Krim gehört aus historischer Sicht zu Russland.
Wenn‘s denn wirklich auch so ist, dass es den Russen besser geht als allen Anderen..?!? Dass müsste ja dann in das Denkschema der WW & einem Grossteil deren Leserschaft passen..
Wenn sie nicht über ihren Tellerrand hinaus schauen und sich als Teil der grossen, selbstverliebten Mehrheit wohl fühlen wollen: Warum lesen sie dann die Weltwoche und beschimpfen diejenigen, die auch unbequemere Sichtweisen in ihrer Meinungsbildung berücksichtigen wollen ?
Den Russen gehe es besser als allen anderen? Auf welchen Artikel beziehen Sie sich?
Können Sie nicht lesen? Niemand behauptet hier, "dass es den Russen besser geht als allen Anderen".
Anmerkung: Dem Westen sind seine Staatsmänner abhanden gekommen
. . . im Gegensatz zu Russland, China, Indien, Türkei (& Ungarn)
Die Türkei kann man weglassen. Sie wird von einem Diktator regiert, nicht von einem Staatsmann.
Pikiert, wenn nicht persönlich verletzt, aber ohne ersichtliche mentale Verätzungen, sieht sich der beeindruckende Emmanuel Todd in der Öffentlichkeit ausgegrenzt und weicht bis Japan aus (... "dass ich völlig anders denke und fühle als meine Zeitgenossen"). Mit seiner Querdenker-Begabung gelang ihm schon sein grossartiger Bucherfolg "La chute de l'empire", den man auch nach Verfall der Sowjetunion noch mit grossem Gewinn las. Sein Thema Deutschland: es liegt so quer, wie er zu denken vermag
Die Antwort gehört zum Kommentat von "aladin", Sie merken hoffentlich, wie es gemeint ist....
Jetzt haben die meisten Foristen wieder ihr "Futter" bekommen. Historiker, die den Westen kritisieren und Putin Verständnis entgegenbringen, argumentieren tiefgründig und analytisch. Historiker, die Putin und seinen Angriffs-Krieg kritisieren und die Fahne des freien Westens hochhalten, sind inkompetent, einfältig und dumm.
Der "freie Westen" und seine "Wertegemeinschaft" sind eine wohl im Drogenrausch entstandene Illusion. Die sehr wahrscheinlich vergebliche Verteidigung dieser Illusion zieht uns alle in den Untergang. Vielen Dank für diesen hellsichtigen und gleichzeitig beängstigenden Artikel.
Wenn man den Argumenten und nicht Vorurteilen oder Vorlieben folgt, dann muss man zu der von Ihnen genannten Erkenntnis kommen.
Was mir bei diesem Krieg zwischen Russland und der Ukraine auffällt. Russland bombardiert die Infrastruktur und die Ukraine versucht möglichst viele Russen zu töten. Das hat Selenskj auch gestern wieder bestätigt. Wie kann der Westen eine solche Politik unterstützen, die machen sich doch alle mitschuldig.
Selenskij hat gesagt, die Russen töten in der Ukraine selbst Hunde und Katzen.
Merci für das Interview. Es. bestätigt, dass es sich im Ukrainekonflikt um mehrere Kriege geht. Dahingehend lässt sich selbst erkennen, ob man einer Ropaganda aufgesessen ist.
Wären Brandt, Schmidt oder de Gaulle noch da, hätten die USA keine Chance. Heute gibts in der Alten Welt nur noch Unterwürfige, besonders in DE und der Schweiz.
Wie recht Sie haben. In DE und der Schweiz NUR noch Duckmäuser OHNE Rückgrat, von Zivilcourage ganz zu schweigen... s. unser Gruselkabinett: Cassis, Berset, nun auch Amherd, Keller. Da steht selbst z.B. Dänemark, sozialistisch regiert, härter und besser da. Ungarn hat wenigstens eine Linie. Unsere liegen nur überall mit schmierigem Lächeln auf den Knien! Ein Schmidt wäre heute top. Er hat vieles, was inzwischen eingetreten ist, vorausgesagt, z.B. auch die Asylmisere, vor der er gewarnt hat!
Excellent. Bis auf die Kommentare des Weltwocheredakteurs ist das eine sehr angenehme Lektüre welche meine eigene Wahrnehmung wieder in Kongruenz bringt mit dem was man von einer Zeitschrift erwartet und was ich auch von einem französischen Intellektuellen erwarten würde und ein schöner Auftakt ins Wochenende.
Emmanuel Tods Analyse ist sehr zutreffend und bringt einige neue Aspekte ins Spiel wie z.B. den „Zusammenbruch der protestantischen Welt“. Stark auch seine Wahrnehmung, dass die Europäer „in einem atemberaubenden Zustand der geistigen Verwirrung“ sind, weil sie nicht erkennen können, dass sie von den USA vorgeführt und geschwächt werden. So deutlich wagt das hier niemand zu sagen.
Wieso soll es neu sein, dass der „Zusammenbruch der protestantischen Welt“ bevorsteht? Das ist seit längerem evident und ausgewiesen. Aber niemand hört zu. Wir leben in einer empathielosen Egogesellschaft, die sich ständig selber vorzeigen muss aber nicht mehr zuhören kann, vor Allem nicht auf Minderheiten. Ich würde ja gehen, weiss ich wo hin, denn Europa wird untergehen. Aber mein Clan lässt sich immer noch vom äusseren Schein blenden und sieht die innere Verderbnis unserer Welt leider nicht…
Grundsätzlich einverstanden, allerdings gibt es doch kleinste Minderheiten mit völlig überrissenem Einfluss auf eine übersättigte Wohlstandsgesellschaft ohne Rückgrat, die nur noch auf das eigene, gute Lebensgefühl aus ist.
Wenn Selbsterkenntnis und das Wissen verloren gegangen sind, dass wir unserem Schöpfer verantwortlich sind, ist Alles erlaubt und das Schlimmste wahrscheinlich.
Swisslady
Der beste artkel seit langem!
Wohl kaum der beste Artikel seit langem. Durchaus lesenswert, wenn man die leicht weinerlichen Untertöne von einem verkannten Genie ausblenden kann - hinkende historische Vergleiche einfach weiter humpeln lässt.... 🙂
"Ich verstehe Putins Denken und Handeln und kann es in drei Minuten erklären. Die Russen sind brutal und rational, sogar ihre Lügen sind quasi vernünftig. Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich völlig anders denke und fühle als meine Zeitgenossen. Darum habe ich mich nicht mehr geäussert."
Dies dauerte wohl weniger als 3" ist aber alles andere als eine Erklärung von Putins Denken und Handeln. Kann die Sicht/Argumentation von Emmanuel Todd nur sehr beschränkt folgen.
Akzeptieren Sie, dass Deutschland sich am Krieg beteiligt gegen Russland und wie viele Russen wurden durch die Deutschen getötet, ermordet, ja 27 Millionen und die Deutschen wagen es erneut über die Ukraine Russland anzugreifen. Haben Sie den Lobgesang von Selensky heute mitbekommen, wie viele Russen auf der Krim heute getötet wurden, Fake News, trotz Waffenruhe von Russischer Seite.
Die Deutschen wagen heute gar nichts. Schon gar nicht einen erneuten Angriff auf Russland. Es waren die Russen, die in völliger Verblendung ihrer Fähigkeiten diesen Krieg losgetreten haben.
Wenn die USA zum Angriff auf Russland rufen, werden die Deutschen mitmarschieren. Die Einen freiwillig, die Anderen gezwungenermassen. Vorneweg die Grünen und angefeuert von ihren ebenso kriegsgeilen Medien.
Ich stelle mir vor, wie mein Schwiegersohn (47) zur Mobilmachung eingezogen wird. Die meisten Deutschen sind ja quasi schon Ukrainer.
Eigentlich wollte ich nur hervorheben, dass der weinerliche Todd überhaupt nichts brauchbares zum Denken und Handeln von Putin von sich gibt.
"Die Russen sind brutal und rational...." nee, wirklich? Anscheinend haben auch berühmte Historiker ein Verfalldatum.
Todd ist Demograf, in seinem Antiamerikanismus eigentlich Demagoge.
Ich kann Herrn Todd beruhigen, er ist nicht der Einzige, der hier in der noch*) freien Schweiz so denkt. *) noch bis 2030 und man müsste unterscheiden zwischen Amerikanern und selbsternannter, selbstgefälliger, menschheitsfeindlicher Globalistenelite
Sehr interessant und tiefgründig analytisch. Trotzdem zum teil etwas spekulativ. Aber dass hinter dem ganzen Problem die Hegemonie der USA sitzt und die europäischen Vasallenstaaten und Prorektorate ins Dilemma stürzt ist wahr.
Tiefgründig? «Heute steht Russland für eine konservative Weltsicht und verteidigt die Souveränität der Völker und Nationen, die alle ein Recht auf Existenz haben.» Lachhaft!
Wenn es für die Amerikaner um die Weltherrschaft geht, werden sie den Krieg weiter eskalieren, wie Emmanuel Todd sagt! Da dies ein Krieg der Amerikaner, der Briten, der Polen und der Ukrainer gegen die Russen ist, sollten sich die Franzosen und die Deutschen herausziehen und ihre Waffenlieferungen und die Finanzierung der Ukraine einstellen! Natürlich weiß man in Berlin, wer die Nord Stream Pipelines gesprengt hat und dass auf die Amerikaner kein Verlass mehr ist für die nukleare Abschreckung!
Für die Amerikaner? Die Amerikaner werden sich kaum für die Ukraine interessieren. Oder die Weltherrschaft. Der Staat ist eben nicht das höchste der politischen Gefühle, und das deutet Todd ja auch an: "Eine meiner Hypothesen ist der Zusammenbruch der protestantischen Welt." Und wer das nun nicht versteht, müsste sich mal wieder mit Lessing, Schiller, Goethe und Mozart beschäftigen. Und auch einem Maurice Samuel oder Hermann Ahlwardt.
Die "Zertrümmerung des Protestantismus und des freien germanischen Geistes" war gewiss nicht dem Zufall überlassen. Genausowenig sind die Weltkriege nicht einfach dem unergründbaren Chaos, den Wirren der Zeit, entsprungen, wie eine Laune der Natur.
Ohne Aufarbeitung der Geschichte wird es auch keinen Frieden geben. Dumm nur, dass die Institute der Zeitgeschichte genauso und in derselben Misere stecken, wie jene der Politik, der Wirtschaft, der Medien, der Medizin und gar der Physik!
Am schärfsten finde ich die Aussage von Todd, dass die Deutschen immer noch daran glaubten, dass die USA sie beschützten..
@piet.Naiv wie sie sind haben die Deutschen mit dem Feuer gespielt und die Warnungen der USA missachtet.In ihrer Schröderschen Naivität (der grosse Gasverkäufer)glaubten sie die Gaspolitik an der Ukraine vorbei billiger gestalten zu können.Ganz Europa hat doch gejubelt ob des raffinierten Vorgehens der pipeline killer.Nord stream war sozusagen ein feindlicher Akt gegen die Ukraine, gegen Europa.
@miggeli1: Es ist durchaus nicht ganz einfach Ihrer Logik zu folgen: "[DE] glaubten die Gaspolitik an der Ukraine vorbei billiger gestalten zu können". Aha - die Ukraine hat also die Hegemonie über Deutschland inne.
Aber implizite haben Sie tatsächlich den Kern der Problematik - contre coeur - offengelegt:
Es sind die USA die via Ukraine die Hegemonie über Deutschland ausüben. In Ihrem
Loblied für die Zerstörer legen Sie gleich auch deren Identität offen -
Vielen Dank für die Aufklärung!
Der Doppel-Wumms wurde von den USA angewiesen und die Briten haben ihn ausgeführt, auch im Interesse Polens. Polen will jetzt von DE 1,3 Billionen Kriegsentschädigung.
Vielen Dank Herr Todd dafür, ungeschminkt die Wahrheit zu sagen: "defensive Invasion" trifft es ziemlich exakt, und ja, Europa ist dank gleichgeschalteter Presse mit rosaroter Natod Brille die Fähigkeit abhanden gekommen, langfristige geopolitische Zusammenhänge und Strategien zu erkennen. Und jetzt sitzen sie genau deshalb in der Tinte!
Eine "defensive Invasion" ist ein Widerspruch in sich selbst. Eine Invasion ist immer offensiv.
Lesen Sie den Artikel zu Ende und hören Sie auf, an der Oberfläche zu kratzen. Das interessiert hier niemanden.
Nein, dieser Krieg ist ein hervorragendes Beispiel für einen rein defensiven Präventionskrieg.
@Susten:
Unterhalten Sie sich doch nächstens mit dem Arzt Ihres Vertrauens über Ihre pharisäischen Definitionen und fragen Sie ihn, ob er das auch so sieht!
Jetzt muss allen klar sein, was und wen Europa mit den künstlich überteuerten Energiepreise, Klimaschutzideologie-Kosten und, warum auch nicht, mit dem unendlichen Kauf der Pfizer-Impfungen finanziert! Es gibt eine direkte Verbindung! Man muss nur die Augen aufsperren, Gehirn einschalten und den Sichtpunkt ändern. Sehr interessanter Artikel, erweckend!
Gleiches Muster, gleiches Vorgehen, gleiche Profiteure, gleiche Namen wie vor dem 1. Weltkrieg!
Excellent entretien. Emmanuel Todd, que je lis depuis longtemps est toujours très juste et factuel
Dans ses écrits et ses entretiens.
Merci à lui et à la WW.
@Möösler. Ja mir auch. Wenn das stimmt was hier geschrieben ist, dann gute Nacht Europa und Westen. Ganz traurig sowas.
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Ein hochinteressantes Interview. Prognosen sind schwierig. Vielleicht könnte man erwähnen, dass das westliche politische System, Demokratie (gewissermassen), Individualismus usw. eine Tendenz zum Chaotischen, weniger in der Schweiz, aber umso mehr in Brüssel und Washington, hat.
Ein wirklich interessanter Beitrag. Man erkennt eine völlig neue Perspektive die sich einem normalerweise nicht erschließt. Logisch, und vermutlich deutlich näher an der Realität die uns die Mainstream Medien jeden Tag versuchen zu verkaufen, Ober besser versuchen und auf zu drängen. Herzlichen Dank, für mich der Auslöser für ein schnuppert Account. Leider ist mir das volle Abo einfach etwas zu teuer. Ich müßte das eine oder andere Abo einer deutschen Zeitung aufgeben.
Absolut lesenswert ist auch dieses Interview mit dem Enkel von Charles de Gaulle: https://globalbridge.ch/pierre-de-gaulle-enkel-von-charles-de-gaulle-spricht-klartext-ueber-die-usa-die-nato-und-die-europaeischen-medien/