Sie könnten eigentlich als Gemeindepräsident von St. Moritz die Welt von Wladimir Putin befreien. Oder einen Versuch in dieser Richtung starten. Machen Sie’s wie 2003 der Gemeindepräsident von Gondo VS, Roland Squaratti. Offerieren Sie Putin in St. Moritz Asyl!

Squaratti hatte damals dem irakischen Diktator Saddam Hussein auch das Gemeindeasyl angeboten. Und wer das für einen Fasnachtsscherz hält, muss wissen, dass die Idee von SP-Urgestein Jean Ziegler lanciert wurde, der fand, wenn damit der Frieden und das Leben von Tausenden von Menschen gerettet werden könnten, müsste man Saddam Asyl geben. Der Walliser SP-Staatsrat Thomas Burgener nahm die Idee auf, angespornt von Peter Bodenmann, der fand, man könnte diesen «erstklassigen Banditen» Saddam in Gondo parkieren. Worauf Squaratti das Ganze offiziell machte. Was heute wie eine Farce verirrter Sozialdemokraten tönt, wurde weltweit diskutiert. Saddam hat dann doch das Versteck in einem Erdloch vorgezogen, vermutlich war ihm Gondo zu abgelegen. Aber in Bern haben die Diplomaten rotiert. Und es war nicht etwa ein PR-Gag von Gondo. Dort machen Touristen eh nur fürs Geldwechseln halt.

St. Moritz ist eine andere Liga. Der Lieblingsferienort der reichen Russen eignet sich bestens für die Retraite eines Kriegsherrn. Wie man munkelt, ist dessen Geld eh schon angekommen, er würde nicht der Gemeindekasse zur Last fallen. Einige seiner letzten Freunde sitzen ja auch in der Schweiz. Und die Luxus-Etablissements Ihrer Gemeinde sind daran gewöhnt, den neureichen Russen jeden ausgefallenen Wunsch zu erfüllen.

Wenn ein Russe ein Mittagsmenü für 15 000 Franken (pro Person) will, weil ihm alles, was auf der Karte steht, einfach zu billig ist, dann kriegt er es. Sie wissen, wo das war, gell?

Also bitte, befreien Sie uns von Putin, offerieren Sie ihm Gemeindeasyl! Er könnte es schon bald dringend brauchen.

 

Mit freundlichen Grüssen
Peter Rothenbühler