Seit beinahe 200 Jahren, nämlich beginnend mit der Formulierung der Monroe-Doktrin im Jahr 1823, erheben die Vereinigten Staaten von Amerika den Anspruch, praktisch auf der gesamten westlichen Hemisphäre für Sicherheit zu sorgen. Jegliche ausländische Macht, die ihre Streitkräfte in der Nähe von US-Territorium aufstellt, weiss, dass sie eine klar gezogene Grenze überschreitet. Dementsprechend ist das politische Verhalten der USA von der Überzeugung geprägt, dass es von entscheidender Bedeutung ist, wo ein potenzieller Gegner seine Einheiten stationiert. Tatsächlich ist diese Überzeugung der Kernpunkt der amerikanischen Aussen- und Militärpolitik. Wer diese verletzt, riskiert einen Krieg.

Wenn es jedoch Russland betrifft, verstossen die Vereinigten Staaten und ihre Nato-Verbündeten bereits jahrzehntelang gegen diesen Grundsatz. Sie haben sich bei der Aufstellung ihrer Streitkräfte schrittweise immer näher auf Russland zubewegt, bis hin an die russischen Grenzen. Dabei haben sie nicht ausreichend berücksichtigt – ja, manchmal sogar schlichtweg ignoriert –, wie die russische Regierung diesen Vorstoss wahrnehmen könnte. Hätte Russland sich in Bezug auf amerikanisches Hoheitsgebiet ähnlich verhalten und seine Streitkräfte etwa in Kanada oder Mexiko stationiert, dann wäre Washington in den Krieg gezogen und hätte diesen als Abwehr eines militärischen Eindringens einer ausländischen Macht erklärt.

So gesehen, handelt es sich beim Einmarsch Russlands in die Ukraine nicht um die ungezügelte Erweiterungspolitik eines in böser Absicht handelnden russischen Anführers, sondern um eine gewaltsame und zerstörerische Reaktion auf die fehlgeleitete Politik des Westens: ein Versuch, rund um die Westgrenze Russlands herum wieder eine Zone herzustellen, die keinen offensiven Bedrohungen durch die Vereinigten Staaten und deren Verbündeten ausgesetzt ist. Der Westen hat die Gründe für die russische Invasion in die Ukraine missverstanden und fällt nun kritische Entscheidungen auf der Grundlage falscher Annahmen. Damit verschärfen die westlichen Länder die Krise und könnten auf einen Atomkrieg zusteuern, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Ich werde diese Argumentation nachstehend im Einzelnen erläutern. Dabei stütze ich mich auf die Analysen mehrerer Wissenschaftler, Regierungsvertreter und Militärbeobachter, wie zum Beispiel John Mearsheimer, Stephen F. Cohen, Richard Sakwa, Gilbert Doctorow, George F. Kennan, Chas Freeman, Douglas Macgregor und Brennan Deveraux. Ich werde sie alle in diesem Text vorstellen und zitieren.

In den Monaten seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat sich die Begründung der USA für ihre Beteiligung am Geschehen verändert. Was als eingeschränkter, humanitärer Einsatz zur Unterstützung der Ukraine bei der Selbstverteidigung konzipiert war, umfasst mittlerweile ein zusätzliches Ziel: die Schwächung der Fähigkeit Russlands, in Zukunft einen weiteren Krieg zu führen.

Es ist gut möglich, dass dieses strategische Ziel bereits von Anfang an feststand. Im März, mehr als einen Monat vor der Ankündigung der neuen Strategie der USA, merkte Chas Freeman, ehemaliger Staatssekretär für Internationale Sicherheitsfragen im US-Verteidigungsministerium, Folgendes an:

«Alles, was wir hier unternehmen, scheint darauf abzuzielen, die Kampfhandlungen in die Länge zu ziehen und den ukrainischen Widerstand zu unterstützen, anstatt ein Ende der Kämpfe und einen Kompromiss herbeizuführen. Das ist meiner Meinung nach, eine ehrenwerte Absicht [. . .] am Ende werden jedoch viele Ukrainer und Russen tot sein.»1

Die Feststellung von Freeman zeigt eine unangenehme Wahrheit auf: Die beiden Ziele der USA in diesem Krieg lassen sich nicht wirklich miteinander vereinbaren. Die humanitären Bemühungen würden darauf abzielen, die Zerstörung zu begrenzen und den Krieg rasch zu beenden. Jedoch erfordert das strategische Ziel der Schwächung Russlands einen langanhaltenden Krieg. Die Folgen sind ein enormes Ausmass an Zerstörung sowie das völlige Ausbluten Russlands hinsichtlich Soldaten und Maschinen. Freeman fasst diesen Widerspruch in einer makaber-ironischen Bemerkung zusammen: «Wir kämpfen für die ukrainische Unabhängigkeit bis zum letzten Ukrainer.»

Mit ihrem neuen militärischen Ziel begeben sich die USA in eine direkte Konfrontation mit Russland. Nun geht es darum, einen Teil des russischen Staates handlungsunfähig zu machen – und zwar das Militär. Seit dem Ausbruch des Krieges haben die Biden-Regierung und der Kongress über fünfzig Milliarden Dollar an Finanzhilfen für die Ukraine bereitgestellt, den Grossteil davon für militärische Zwecke. Laut Vertretern der USA haben amerikanische Geheimdienstinformationen es ermöglicht, dass ein Dutzend russische Generäle in der Ukraine getötet sowie die «Moskwa», das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, versenkt wurde. Dabei kamen vierzig Seeleute ums Leben und hundert wurden verwundet. Die europäischen Verbündeten haben sich den USA durch verstärkte Waffenlieferungen angeschlossen – sowohl im Hinblick auf den Umfang als auch auf deren tödliche Schlagkraft. Durch den Aufruf an die Ukraine, westliche Waffen dazu einzusetzen, Nachschublinien innerhalb Russlands anzugreifen, hat die britische Regierung versucht, den Kriegsschauplatz auszudehnen.

Am 27. Februar, drei Tage nach Beginn der russischen Invasion, gab der russische Präsident Wladimir Putin bekannt, dass er als Reaktion auf die «aggressiven Äusserungen» westlicher Politiker die Alarmstufe der russischen Atomstreitkräfte erhöht habe. Putins Chef-Propagandist hat im Mai den britischen Premierminister im russischen Staatsfernsehen gewarnt, dass er durch seine Äusserungen und Handlungen England der Gefahr aussetze, von einer radioaktiven Tsunamiwelle, ausgelöst durch einen russischen Atomtorpedo, getroffen zu werden. Diese und andere russische Warnungen vor einem Atomkrieg wurden von den meisten westlichen Medien als reine Propaganda heruntergespielt. Das US-Militär erhöhte jedoch innerhalb von 24 Stunden nach Putins Ankündigung vom 27. Februar seinen Alarmstatus auf «Defcon 3» – zum ersten Mal seit dem Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001.2 Letztlich hat das beide Länder wesentlich näher an eine Situation gebracht, in der bereits eine winzige Störung Anlass für einen Angriff darstellen könnte. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unfall, eine politische Fehlkalkulation oder ein Computerfehler zu einem Atomkrieg führen könnte.

Zudem muss berücksichtigt werden, was passiert, wenn sich eine Niederlage Russlands abzeichnet und seine militärischen Kapazitäten insgesamt so stark geschwächt sind, dass Moskau nach eigener Einschätzung einer Invasion nicht standhalten könnte. In einer solchen Lage würden russische Strategen mit Sicherheit den Einsatz von Atomwaffen mit geringer Sprengkraft in Erwägung ziehen, um gegnerische Streitkräfte zu vernichten. So erklärte der Leiter des US-Geheimdienstes im Mai vor dem Streitkräfteausschuss des Senats, dass Putin Atomwaffen einsetzen könnte, wenn «aus seiner Sicht eine existenzielle Bedrohung für sein Regime und für Russland besteht». Das könnte eintreten, falls «er das Gefühl hat, dass er den Krieg verliert».3 Sollte Russland Atomwaffen einsetzen, könnte das den Westen in Zugzwang bringen, ebenfalls mit nuklearen Waffen zu reagieren. Das würde zwangsweise zu einer weiteren Eskalation führen. Doch diese Situation – dass Russland Verluste erleidet und sich verausgabt – ist genau das, was die neue US-Politik anstrebt.

Schliesslich stellt sich noch die Frage, was passiert, wenn sich der Krieg bis zu dem Punkt hinzieht, an dem die Opposition gegen Putin unter den russischen Eliten zu dessen Entmachtung führt. Dabei geht es um das erklärte Ziel eines Regimewechsels, der in den USA von einer informellen Allianz aus republikanischen Neokonservativen und demokratischen liberalen Interventionisten angestrebt wird. Anscheinend wird davon ausgegangen, dass Putin dann durch eine gefügige, schwache Marionette ersetzt wird, welche sich den amerikanischen Interessen unterwirft. Gilbert Doctorow, ein unabhängiger, in Brüssel ansässiger politischer Analyst mit Doktorat und Postdoc-Ausbildung in russischer Geschichte, kommentiert das so:

«Man sollte vorsichtig sein, was man sich wünscht. Russland verfügt über mehr Atomwaffen als die USA. Es verfügt über mehr moderne Waffen als die USA. Und Russland kann die USA binnen dreissig Minuten dem Erdboden gleichmachen. Will man so ein Land in Aufruhr versetzen? Wer sollte ausserdem Putins Platz einnehmen, falls er gestürzt wird? Irgendein Waschlappen? Irgendein neuer Säufer wie [der erste russische Präsident Boris] Jelzin? Oder jemand, der einen auf Rambo macht und nicht davor zurückscheut, den Knopf zu drücken? [. . .] Ich denke, für ein Land wie die USA ist es äusserst leichtsinnig, sich einen Regimewechsel in einem Land wie Russland herbeizuwünschen. Das ist geradezu selbstmörderisch.»4

Egal, ob die USA von vornherein die Zerstörung des russischen Militärs geplant haben oder nicht: Diese Politik ist nicht überraschend, denn sie ist die logische, ja sogar vorhersehbare Folge eines im Westen lange gepflegten Narrativs über Russland, über das bereits breiter Konsens besteht. Gemäss diesem Narrativ ist Putin ein unersättlicher Expansionist, dem es völlig an plausiblen nationalen Sicherheitsgründen für seine Entscheidungen mangelt. Dieses Narrativ stellt Putin als einen neuen Hitler dar und vergleicht den russischen Einmarsch in die Ukraine mit der Nazi-Aggression des Zweiten Weltkriegs. Entsprechend stellt das Narrativ jeglichen Wunsch des Westens nach Kompromissen und Verhandlungen über ein schnelles Ende des Konflikts als Wunschdenken und als Beschwichtigung dar. Das neue militärische Ziel der USA ist somit eine direkte Folge der westlichen Wahrnehmung der Motive Moskaus und der Ursachen des Krieges.

«Es ist selbstmörderisch, sich einen Regimewechsel herbeizuwünschen.»

Eine entscheidende Frage rückt dadurch in den Mittelpunkt: Entspricht das westliche Narrativ über den Ukraine-Krieg wirklich den Tatsachen? Wenn das der Fall ist, dann könnte die westliche Politik durchaus sinnvoll sein, auch wenn sie das Risiko einer atomaren Auseinandersetzung mit sich bringt. Ist das Narrativ jedoch falsch, dann trifft der Westen existenzielle Entscheidungen auf Grundlage falscher Voraussetzungen. In diesem Fall wäre ein schnell ausgehandelter Kompromiss, welcher das Leben von Soldaten und Zivilisten rettet und gleichzeitig das Risiko eines Atomkriegs deutlich verringert, keine reine Beschwichtigungspolitik. Ein Kompromiss wäre dann vielmehr eine praktische Notwendigkeit, ja sogar eine moralische Pflicht. Ein nicht zutreffendes westliches Narrativ über die russischen Beweggründe bedeutet letztlich, dass Handlungen, welche der Westen heute vornimmt, die Krise verschärfen und zu einem Atomkrieg führen können.

In diesem Buch vertrete ich die Auffassung, dass das westliche Narrativ falsch ist. In wesentlichen Punkten ist es das Gegenteil der Wahrheit. Die eigentliche Ursache des Krieges findet sich nicht in einem ungezügelten Expansionismus Putins oder in paranoiden Wahnvorstellungen der Militärstrategen im Kreml, sondern in einer dreissigjährigen Geschichte westlicher Provokationen gegen Russland, die mit der Auflösung der Sowjetunion begannen und bis zum Beginn des Krieges andauerten. Diese Provokationen brachten Russland in eine untragbare Situation, für die nach Ansicht Putins und seines Militärstabs Krieg die einzige praktikable Lösung darstellte. In meiner Argumentation lege ich besonderes Augenmerk auf die USA und kritisiere sie sehr scharf, da sie bei der Gestaltung der westlichen Politik die entscheidende Rolle gespielt haben.

Meine Kritik am Westen zielt nicht darauf ab, Moskaus Invasion zu rechtfertigen oder die russische Führung von Schuld freizusprechen. Ich bin kein Fürsprecher von Putin. Ungeachtet all dessen, was ich darlegen werde, glaube ich, dass er Alternativen zum Krieg hatte. Aber ich möchte ihn verstehen, indem ich rational zu beurteilen versuche, welche kausale Abfolge ihn dazu bewogen hat, einen Krieg vom Zaun zu brechen.

Was genau meine ich, wenn ich von westlichen Provokationen spreche? Oft wird behauptet, dass die Nato-Osterweiterung zu den Spannungen beigetragen habe. Diese Behauptung ist zwar richtig, aber eine unvollständige Sichtweise. Zunächst einmal bleiben die Auswirkungen der Nato-Osterweiterung zu oft abstrakt, ohne dabei der tatsächlichen Bedrohung Russlands gerecht zu werden. Gleichzeitig haben die USA und ihre Verbündeten sowohl einzeln als auch in gegenseitiger Abstimmung provokative militärische Massnahmen ergriffen, die keinen direkten Bezug zur Nato haben. So wichtig es ist, die Nato ins Blickfeld zu rücken, wenn man sich aber nur auf die Nato konzentriert, entgeht einem das ganze Ausmass und der Ernst der Zwangslage, in welche der Westen Russland gebracht hat.

Als Vorgeschmack auf das, was noch kommt, führe ich hier die wichtigsten westlichen Provokationen auf, welche ich im weiteren Verlauf dieses Buches näher erläutern und kommentieren werde. In den letzten drei Jahrzehnten haben die USA allein oder manchmal gemeinsam mit ihren europäischen Verbündeten Folgendes getan:

_ Sie haben die Nato mehr als 1500 Kilometer nach Osten erweitert und sie unter Missachtung von Zusicherungen, welche Moskau zuvor gegeben wurden, bis an die Grenzen Russlands ausgedehnt.

_ Sie haben den ABM-Vertrag (Anti-Ballistic Missile Treaty/Vertrag über die Begrenzung von antiballistischen Raketenabwehrsystemen) einseitig gekündigt und antiballistische Trägersysteme in den neuen Nato-Staaten aufgestellt. Diese können auch offensive Nuklearwaffen, wie zum Beispiel mit Nuklearsprengköpfen bestückte Tomahawk-Marschflugkörper, aufnehmen und auf Russland abfeuern.

_ Sie haben dazu beigetragen, den Weg für einen bewaffneten, rechtsextremen Staatsstreich in der Ukraine zu bereiten und ihn möglicherweise sogar direkt angezettelt. Durch diesen Coup wurde eine demokratisch gewählte prorussische Regierung mit einer nicht gewählten prowestlichen Regierung ersetzt.

_ Sie haben zahlreiche Nato-Manöver nahe der russischen Grenze durchgeführt. Dazu gehörten zum Beispiel Übungen mit scharfen Raketen, welche Angriffe auf Luftabwehrsysteme in Russland simulieren sollten.

_ Sie haben ohne zwingende strategische Notwendigkeit und unter Missachtung der Bedrohung, welche ein solcher Schritt für Russland bedeuten würde, der Ukraine die Aufnahme in die Nato versprochen. Die Nato weigerte sich später, diese Politik aufzugeben, selbst wenn dadurch ein Krieg hätte verhindert werden können.

_ Sie haben sich einseitig aus dem INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces/Mittelstrecken-Nuklearstreitkräfte-Vertrag) zurückgezogen, was Russland noch anfälliger für einen Erstschlag der USA macht.

_ Sie haben im Rahmen bilateraler Abkommen das ukrainische Militär mit Waffen ausgerüstet und ausgebildet und dafür regelmässig gemeinsame Manöver in der Ukraine abgehalten. Dies hatte zum Ziel, eine militärische Zusammenarbeit auf Nato-Ebene (die sogenannte Interoperabilität) herzustellen, und zwar schon vor einer formellen Aufnahme der Ukraine in das Militärbündnis.

_ Sie haben die ukrainische Führung zu einer kompromisslosen Haltung gegenüber Russland veranlasst und dadurch einerseits die Bedrohung für Russland weiter verschärft und andererseits die Ukraine der Gefahr einer militärischen Reaktion Russlands ausgesetzt.

Aufgrund der Schwere der Krise, ihrer jahrzehntelangen Entwicklung und der Tatsache, dass ein thermonuklearer Krieg – ein mit Wasserstoffbomben geführter Krieg – eine existenzielle Bedrohung für alle beteiligten Länder sowie für die gesamte Menschheit darstellt, werde ich meine Argumente so klar und so systematisch wie möglich darlegen. Das Buch besteht aus acht kurzen Kapiteln, in denen ich meine Argumentation schrittweise aufbaue.

Kapitel 1 gibt einen chronologischen Überblick über die westlichen Provokationen gegenüber Russland im Zeitraum 1990 bis 2014. Kapitel 2 führt diesen Überblick bis zum Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 fort. Kapitel 3 stellt die Frage, wie die USA reagieren würden, wenn die Situation umgekehrt wäre, sich also Russland den USA gegenüber so verhielte, wie sich der Westen Russland gegenüber verhalten hat. Kapitel 4 beschreibt, wie sich der amerikanische Ausstieg aus dem Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme von 1987 auf die Sicherheit Russlands auswirkte.

Kapitel 5 erläutert, wie Aussenpolitik-Experten der USA öffentlich davor warnten, dass die Nato-Erweiterung zu einer Katastrophe führen würde. Kapitel 6 beschreibt, wie die Verantwortlichen der gescheiterten Erweiterungspolitik der Nato ihre Fehler nun wiederholen. Kapitel 7 erläutert, wie allzu pessimistische Einschätzungen der Absichten potenzieller Gegner oftmals zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen werden. Kapitel 8 enthält eine kontrafaktische Geschichte unter der Prämisse, was hätte sein können, wenn der Westen anders gehandelt hätte. Dieser Abschnitt widmet sich zudem der Frage, wer die Hauptverantwortung für die andauernde Katastrophe in der Ukraine trägt.