Die Kosten für Deutschlands Energiewende werden sich auf mehr als 1,2 Billionen Euro belaufen. Dies berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf Berechnungen der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft EY. Experten sehen erhebliche Risiken bei diesem Unterfangen.

Die Investitionen, die bis 2035 erforderlich sind, umfassen nicht nur den Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch die Ablösung bestehender Kohle-, Kernkraft- und Gasinfrastrukturen. Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts in München, sagt, diese Kosten ersetzen hauptsächlich bestehende Kapazitäten und schaffen keinen zusätzlichen wirtschaftlichen Nutzen. Der Umbau sei «volkswirtschaftlich eine ziemliche Belastung». «Das Versprechen», dass ein Wirtschaftsboom entstehen könnte, ist laut Fuest «nicht zu halten».

Anderer Meinung ist Jens Südekum, Regierungsberater und Professor an der Universität Düsseldorf. Er sagt, die geplanten jährlichen Zusatzinvestitionen von rund 100 Milliarden Euro, was etwa 2,5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts ausmache, seien «gut zu schaffen» und würden sich letztlich «ganz handfest in Form von Wachstum, Wertschöpfung und zunehmenden Exporten» auszahlen.