Alice Weidel, Kanzlerkandidatin der AfD, sorgte auf dem Parteitag in Riesa mit ihrer Aussage, alle Windkraftwerke abreissen zu wollen, für heftige Reaktionen. Diese Bemerkung sei aus dem Kontext gerissen worden, so Weidel später.

Ihr Ziel sei es, Subventionen für Windkraft zu stoppen, nicht aber alle Anlagen abzubauen. Ihre Aussage habe sich auf den kontroversen Ausbau von Windrädern im hessischen Reinhardswald bezogen, wo eine für Touristen attraktive Waldfläche für Windkraftprojekte gerodet wird.

Brandenburgs Energieminister Daniel Keller kritisierte die AfD-Position scharf und bezeichnete sie als «Frontalangriff auf eine sichere und stabile Energieversorgung». Er betonte, dass solche Forderungen der deutschen Wirtschaft und Energiewende schaden.

Der Bundesverband Windenergie warnte vor negativen Folgen für Wertschöpfung und Beschäftigung und nannte die Aussagen «verhetzend» und «inhaltsleer». Der Bundesverband Erneuerbare Energie hielt fest, inzwischen seien 18 Prozent der installierten Windkraftwerke aus dem Fördersystem ausgeschieden und würden «ihr Geld im Markt» verdienen.

Hinter Weidels Argumentation steht der Konflikt zwischen Energie- und Naturschutz. Im Reinhardswald, bekannt als «Märchenwald» der Brüder Grimm, wird aktuell eine Fläche von 18 Hektar für den Bau von Windkraftanlagen gerodet.

Kritiker werfen den Bauherren vor, bestehende Strassen widerrechtlich genutzt zu haben, und beklagen einen massiven Eingriff ins Ökosystem.