Immer mehr junge Akademiker in Deutschland ziehen eine Karriere im Ausland in Betracht. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigt, dass mittlerweile über 40 Prozent der Studierenden bereit sind, Deutschland für den Job zu verlassen – ein Anstieg von 50 Prozent gegenüber 2022, berichtet die Welt.

Besonders ausgeprägt ist die Auswanderungsneigung bei Männern (42 Prozent), aber auch Frauen (40 Prozent) sind zunehmend mobil. Die Hauptmotive sind höhere Gehälter und bessere Karriereperspektiven im Ausland.

Die Schwäche der deutschen Industrie, insbesondere in der Automobilbranche, scheint diesen Trend zu verstärken. Grosse Unternehmen wie Bosch, Schaeffler und Volkswagen haben zuletzt Stellenabbau und Werksschliessungen angekündigt. Dies könnte künftigen Ingenieuren und Informatikern die Aussicht auf sichere Jobs in Deutschland erschweren. Laut EY-Partnerin Nathalie Mielke ist der mögliche Verlust gutausgebildeter Fachkräfte ein «Alarmsignal für die deutsche Wirtschaft», da der Fachkräftemangel weiter verschärft werden könnte.