Bei einem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg raste ein Mann mit einem Leihwagen in eine Menschenmenge. Dabei kamen mindestens zwei Personen ums Leben, darunter ein Kleinkind. Nach Angaben der Behörden wurden über sechzig Menschen verletzt, fünfzehn davon schwer. Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von einer «Katastrophe» für Magdeburg, für ganz Deutschland.

Der Täter ist ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien. Er lebt seit 2006 in Deutschland und besitzt eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.

Nach Informationen der Welt arbeitete er im Massregelvollzug Bernburg, einer Einrichtung für suchtkranke Straftäter. Hinweise auf islamistischen Terror gab es zunächst nicht. Allerdings fiel der Mann in sozialen Medien mit islamkritischen und teils wirren Aussagen auf. Kurz vor der Tat hatte er Videos gepostet, in denen er Deutschland für persönliche Missstände verantwortlich machte.

Sein Profil zeigt ihn als erklärten Gegner einer angeblichen Islamisierung Europas. Frühere Beiträge, die von radikalen Ansichten und Vergeltungsdrohungen geprägt sind, werfen Fragen nach einer möglichen Radikalisierung auf. Die Ermittlungen dauern an.