Immer weniger Amerikaner sind bereit, für ihr Land in den Krieg zu ziehen. Dies ergab eine Anfrage eines US-Pazifisten an die Regierung, über die das Onlineportal Telepolis berichtete.

Demnach registrierten sich vergangenes Jahr nur 39,9 Prozent der männlichen 18-Jährigen für eine mögliche Wehrpflicht. Im Jahr 2020 waren es noch 60 Prozent gewesen. Dies teilte die entsprechende Regierungsbehörde Selective Service System (SSS) mit.

Die Wehrpflicht in den USA wurde 1980 von dem damaligen Präsidenten Jimmy Carter abgeschafft. Sie kann jedoch jederzeit wieder eingeführt werden, wenn eines dieser Szenarien droht: nationale Notfälle, Selbstverteidigung oder eine existenzielle Bedrohung, etwa durch eine Invasion des Staatsgebietes durch einen fremden Staat.

Zu diesem Zweck unterhält das SSS eine Liste aller 18- bis 25-jährigen amerikanischen Männer. Sie müssen sich per Gesetz dreissig Tage nach ihrem 18. Geburtstag dort registrieren lassen.

Als Grund für den drastischen Rückgang der Registrierungen werden Überlegungen beider grosser Parteien, der Republikaner und der Demokraten, genannt, die Wehrpflicht auch für mögliche Auslandseinsätze der amerikanischen Streitkräfte in der Ukraine oder im Nahen Osten zu reaktivieren.