Volkswagen plant die Schliessung von mindestens drei Werken in Deutschland. Das teilte die Konzernbetriebsrats-Chefin Daniela Cavallo auf einer Informationsveranstaltung in Wolfsburg mit. Demnach sollen auch bei den verbleibenden Standorten drastische Einschnitte erfolgen. «Niemand von uns hier kann sich noch sicher fühlen», erklärte Cavallo. Sie betonte, dass die Pläne des Vorstands «sehr ernst gemeint» seien. Auf dem Spiel stünden Zehntausende Arbeitsplätze, ganze Abteilungen könnten geschlossen oder ins Ausland verlagert werden. Besonders gefährdet sei das Werk in Osnabrück, das kürzlich einen Auftrag von Porsche verloren habe.

Von den Schliessungsplänen wären alle zehn Werke der Marke VW in Deutschland betroffen, die Hälfte der 120.000 Beschäftigten des Konzerns arbeiten allein in Wolfsburg. Für die verbleibenden Mitarbeiter fordert das Management Gehaltseinbussen von bis zu 18 Prozent sowie eine Streichung von Zulagen und Boni. Zudem sind für 2025 und 2026 Nullrunden vorgesehen.

Cavallo kritisierte, der Vorstand betreibe den «Ausverkauf» des Konzerns in Deutschland, und warf ihm vor, die Regionen «ausbluten» zu lassen. Am Mittwoch beginnt die nächste Verhandlungsrunde zwischen VW und der IG Metall über einen neuen Haustarifvertrag. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 7 Prozent mehr Lohn und bessere Bedingungen für Auszubildende. Experten erwarten jedoch schwierige Verhandlungen, da die Ergebnisse des dritten Quartals, die am selben Tag vorgestellt werden sollen, voraussichtlich enttäuschend ausfallen werden.