Heute Dienstagmorgen um 10.47 Uhr stellte die Weltwoche folgende Frage an die Kommunikations-Abteilung des Innendepartements von Bundesrat Alain Berset (SP): «In letzter Zeit ist Bundesrat Alain Berset als Pilot eines Privatfliegers über französisches Staatsgebiet geflogen. Dabei gab es Probleme, so dass die französische Flugüberwachung, allenfalls sogar die französische Flugwaffe intervenieren musste. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie um Beantwortung folgender Fragen ersuchen:

  1. Wann, wo und weshalb ist es zu diesem Zwischenfall über französischem Gebiet gekommen?
  2. Könnten Sie den genauen Ablauf und die Umstände der Ereignisse schildern?»

Wir ersuchten das Innendepartement um Beantwortung dieser Fragen bis Dienstag, 17.00 Uhr. Eine Antwort hat die Weltwoche nicht erhalten.

Stattdessen veröffentlichte das Departement um 16.55 Uhr eine Medienmitteilung, angeblich wegen «verschiedener Medienanfragen».

Offensichtlich setzt das Innendepartement von Alain Berset seine problematische Informationspolitik auch nach dem unfreiwilligen Abgang von Kommunikationschef Peter Lauener unbeirrt fort.

Die Stellungnahme des EDI lautet nämlich wie folgt: «Alain Berset hat am 5. Juli 2022 einen privaten Flug zwischen zwei französischen Sportflugplätzen unternommen. Er war allein an Bord. Bei diesem Flug führte seine Fehlinterpretation der Angaben der Luftverkehrskontrolle zu Beginn des Flugs zu einer Intervention der Luftpolizei. Nach einer Identitätskontrolle am Boden sowie einem Austausch über den Sachverhalt konnte Alain Berset seinen Flug mit dem von ihm gemieteten Flugzeug wieder aufnehmen.»

Alain Berset habe seine Pilotenlizenz 2009 erworben. Er miete – so seine Kommunikationsabteilung – gelegentlich ein einmotoriges Sportflugzeug.

Die Stellungnahme wirft allerdings mehr Fragen auf, als dass sie Antworten bietet.