Was für ein Comeback! In den letzten Jahren ist es auffallend still geworden um den seinerzeit durchaus auffallenden Philipp Müller. Der frühere FDP-Ständerat aus dem Aargau und nationale Präsident seiner Partei hat jetzt aber einen neuen Job von Migrationsminister Beat Jans (SP) erhalten.

Müller nimmt nämlich Einsitz in die fünfköpfige Findungskommission, welche die Nachfolge der glücklosen Christine Schraner Burgener (SP) an der Spitze des Staatsekretariats für Migration (SEM) suchen soll. Die Kommission wird im Auftrag des Departements-Vorstehers geeignete Kandidaten prüfen, worauf der Bundesrat auf Antrag von Beat Jans den neuen SEM-Chef wählen wird.

In der Findungskommission unter dem Vorsitz der linken EJPD-Generalsekretärin Nora Bertschi, die Jans aus Basel-Stadt mitgebracht hat, wirkt auch die jurassische Regierungsrätin Nathalie Barthoulot (SP) mit. Eher überraschend steht auf der Liste der Kommissionsmitglieder der prominente Name Philipp Müller.

Der Freisinnige baute seinerzeit seine politische Karriere auf seiner «18-Prozent-Initiative» auf. Er wollte damit den Ausländeranteil an der Schweizer Bevölkerung bei maximal 18 Prozent einfrieren. Dann machte er Karriere auf Kosten seiner früheren Gesinnung. Als 2014 der Ausländeranteil auf 24 Prozent angestiegen war, bekämpfte ausgerechnet derselbe Philipp Müller die Masseneinwanderungsinitiative der SVP.

Nun soll also der wendige Müller mithelfen, durch einen geschickten Personalentscheid unsere Zuwanderungs-, Ausländer- und Asylprobleme zu lösen. Beat Jans hat sich mit Philipp Müller ein bürgerliches Feigenblatt geangelt, von dem er annehmen darf, dass es sich wie jedes Blatt in jene Richtung dreht, woher der Wind gerade weht.

Mangelnde Frauenförderung kann man übrigens Bundesrat Beat Jans nicht vorwerfen. In der fünfköpfigen Findungskommission amtet Philipp Müller als einziger Mann.