Auf kommunaler Ebene könne es Möglichkeiten der Kooperation mit der AfD geben, sagte CDU-Chef Friedrich Merz im Interview mit dem ZDF. Er verwies auf die jüngsten Wahlen eines AfD-Landrats und eines AfD-Bürgermeisters. Merz erklärte: «Natürlich muss dann in den Kommunalparlamenten nach Wegen gesucht werden, wie man die Stadt, den Landkreis gestaltet.»

Allerdings grenzte Merz seine Aussagen ab, indem er betonte, dass das Verbot einer Zusammenarbeit mit der AfD nach wie vor für gesetzgebende Körperschaften gelte – einschliesslich des europäischen Parlaments, des Bundestags und der Landtage. Die sogenannte Brandmauer der CDU gegenüber der AfD bleibe bestehen, Parteiausschluss-Verfahren würden weiterhin gegen Mitglieder verhängt, die gegen diese Linie handeln.

Versuche, die AfD ganz zu verbieten, lehnt Merz ab. Er sagte, dass Parteiverbote politische Probleme nicht lösen würden. Die Union als grösste Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag sei die Alternative zur aktuellen Bundesregierung, so der CDU-Chef. Sie müsse demnach Konzepte entwickeln, um Vertrauen zu gewinnen.

In aktuellen Umfragen verzeichnete die AfD ein starkes Plus, die Partei kommt auf Werte von über 20 Prozent und rückt der Union gefährlich nahe; sie liegt nur 4 Prozent hinter CDU/CSU.