Es ist erstaunlich, welche Selbstverständlichkeiten in Deutschland Schnappatmung auslösen.

Und es ist beängstigend, welche Abgründe undemokratischen Denkens dabei zutage treten.

Was hat CDU-Chef Friedrich Merz in dem Skandal-Interview gesagt? Dass die Ergebnisse demokratischer Wahlen respektiert werden müssen.

Gut, er meinte Wahlen von Bürgermeistern und Landräten, keine Parlamentswahlen. Aber man wird ja bescheiden.

Doch seine Kritiker nahmen schon daran Anstoss. Pauschal verdammten sie Merz’ Worte – und damit auch die Respektierung des Wählerwillens.

Dass Linke und Grüne ein Demokratiedefizit haben – geschenkt. Dass aber Unionspolitiker, die wie Wölfe über ihren Vorsitzenden hergefallen, so ticken, ist ein Alarmzeichen.

Es zeigt, wie nachhaltig Angela Merkel die Partei vergiftet hat. Die Ex-Kanzlerin war es, die Massstäbe setzte, als sie verlangte, die Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten rückgängig zu machen.

Merz ist mittlerweile mit eingezogenem Schwanz auf diese Linie zurückgekrochen.

Mit ihm wird es so nichts mit einer Wende in Deutschland.