Der kürzlich erfolgte Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) in China wurde dort von offiziellen Stellen positiv aufgenommen. Man habe diverse gute Vereinbarungen erzielt.

Nun berichtet die Global Times, eine englischsprachige Tageszeitung in China, dass sich die Beziehungen aufgrund von Aussenministerin Annalena Baerbock von den Grünen wieder verschlechtern könnten.

Baerbock ist derzeit im Südpazifik unterwegs. Dort sei sie mit verschiedenen Äusserungen auf Abstand gegangen zu engeren wirtschaftlichen Verflechtungen mit China. Man wolle nicht von einem einzelnen Staat abhängig werden, habe sie erklärt.

Die Zeitung zitiert chinesische Aussenexperten, die glauben, Baerbock habe für ein «diplomatisches Gleichgewicht» in der deutschen Regierung sorgen wollen, indem sie auf Distanz zum Bundeskanzler geht.

Das deutsche Aussen- und das Wirtschaftsministerium würden nämlich «von den rechtsextremen Grünen kontrolliert», so Global Times. Die Partei sei «stark ideologisch geprägt», und sie räume «Werten und Sicherheitsrisiken» Vorrang ein vor einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Die Beziehung zwischen Deutschland und China könne durch den Graben innerhalb der deutschen Regierung in dieser Frage gestört werden, heisst es weiter.

Politiker wie Baerbock würden versuchen, die Taiwan-Frage aufzubauschen, um im eigenen Land mehr Wählerstimmen zu gewinnen.

Deutschland ist seit fast fünfzig Jahren der grösste europäische Handelspartner von China.