Es hätte ein Hochzeitsgeschenk werden sollen – für sich selbst und für die Autonation Deutschland: Keck gelobte Christian Lindner, den von der EU bereits todgeweihten Verbrennungsmotor doch noch zu retten.

Oh, wie er sich aufplusterte. Und es schien zu klappen. Nach kurzem Aufjaulen wurde der grüne Partner mucksmäuschenstill.

Doch es war nicht die Ruhe vor der Niederlage, es war die Ruhe der Brüsseler Rankünen. Dort haben die Grünen im Gegensatz zu den Liberalen ein Heimspiel.

Wie das gut informierte Portal Politico recherchierte, legten Habeck und Co. FDP-Lindner eiskalt aufs Kreuz – mit einem Kniff.

Geschickt fügten sie eine Formulierung aus dem Koalitionsvertrag in das EU-Papier.

Demnach soll es auch in der EU nach 2035 Ausnahmen für synthetische Treibstoffe geben – «ausserhalb des bestehenden Systems von Flottengrenzwerten».

Ausserhalb.

Innerhalb des Systems bleibt es dabei: Der Verbrenner ist tot.

Und innerhalb des Systems befinden sich Daimler, BMW, Volkswagen – alle Autohersteller, die mehr als 1000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen.

Lindner hat sich also erfolgreich für jene Firmen eingesetzt, die weniger als 1000 Fahrzeuge produzieren. Der Red-Bull-Rennstall etwa.

Der Minister reagierte nicht, er war ja in dem Flitterwochen.

Umso deutlicher wurde ein Sprecher der Autoindustrie: «Man hat ihn reingelegt.»