Am Sonntag verlor der Giro d’Italia seinen grössten Star. Wenige Stunden nach seinem zweiten Etappensieg musste das Ausnahmetalent Remco Evenpoel abreisen.

Grund: Der Belgier wurde vor dem ersten Ruhetag positiv auf Corona getestet – und überliess die maglia rosa kampflos der Konkurrenz.

Weil weitere Fahrer – unter anderem Filippo Ganna, der Inhaber des Stundenweltrekords – Covid-positiv sind, griffen die Veranstalter zu einer Massnahme, die man eigentlich schon ins Reich der düsteren pandemischen Erinnerungen verbannt glaubte: die umfassende Einführung der Maskenpflicht.

Diese gilt in allen Kontaktbereichen mit den Fahrern, teilte die Giro-Leitung mit: «Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Bezug auf die positiven Tests bei einigen Fahrern ist ab sofort in allen Kontaktbereichen das Tragen einer Maske verpflichtend.» Laut Renndirektor Mauro Vegni ist die Massnahme zum Schutz der Giro-Teilnehmer ergriffen worden.

Betroffen sind unter anderem die Bereiche um die Ziellinie, das Podium, die «Mixed Zone» und der Parkplatz, auf dem die Teambusse stehen.

Mit anderen Worten: In Italien wird soeben die Zeit zurückgedreht – in eine der verstörendsten Phasen der jüngeren Geschichte. Corona kehrt zurück.

Der Fernsehzuschauer schüttelt ungläubig den Kopf – und hofft innigst, dass dieser Wahnsinn nicht auch die Schweiz wieder befällt.