Da haben Friedrich Merz und seine Hintersassen Glück gehabt, dass Peter Ramsauer Migranten mit «Ungeziefer» verglichen hat.

Denn hinter dem prompt auffrischenden Shitstorm lässt sich die viel brisantere Aussage des abgetakelten CSU-Mannes verstecken.

Ramsauer forderte von seiner Partei und der grossen Unionsschwester eine ehrliche Aufarbeitung der Ära Angela Merkel.

Stand sie auf einer Stufe mit Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Kohl? War sie gar «Führerin der freien Welt», wie Barack Obama sie lobte?

Oder war sie Deutschlands Zerstörerin, der misslang, was sie anpackte? War sie die Abrissbirne aus der Uckermarck, wie sie ungalant genannt wird.

Ramsauer erwähnte Flüchtlingskrise und Ausstieg aus der Kernenergie als Fehler. Er hätte auch die Euro-Rettung, die Abschaffung der Wehrpflicht, und die EU-Krise nach dem von ihr mit verursachten Brexit erwähnen können.

Merkels Erbe durchwachsen zu nennen, wäre geprahlt. Daher muss CDU-Chef Merz eine Debatte darüber zulassen.

Tut er es nicht, setzt sich die Ära Merkel fort. Ihre Epigonen wie etwa Hendrik Wüst stehen bereit, ihr Werk zu vollenden.

Einstweilen schielen sie auf Merz’ Skalp.