Fünf Teilnehmerinnen standen dieses Jahr im Finale bei Germany’s next Topmodel. Am Ende setzte sich «Curvy Model» Vivien bei Deutschlands grösstem Model-Casting durch.

Eine Entscheidung, die in den sozialen Netzwerken nicht nur auf Verständnis traf.

Geht man nach den Kommentaren, sahen die meisten nämlich Kandidatin Selma vorne. Immerhin hatte diese während der Staffel drei Jobs an Land gezogen. Gewinnerin Vivien hingegen keinen einzigen.

Auch die Leistungen der Zweitplatzierten und Drittplatzierten stiessen auf wenig Gegenliebe bei den Zuschauern. Alles in allem sahen die meisten nur bei Selma und Best-Ager-Model Nicole, die schon früher zusammen mit Heidi an Castings teilngenommen hatte, wirkliches Model-Potenzial.

Warum die Wahl letztlich auf Vivien fiel, lässt sich daher eher mit dem Zeitgeist beantworten. Von jeher steht Klums Sendung vor allem in Deutschland wegen des vermittelten Frauenbildes und Schönheitsideals in der Kritik. Seit einiger Zeit versucht man aktiv dagegenzusteuern, hat die Show nicht nur für sogenannte Best Ager, also ältere Frauen, sondern auch für kleinere und kurvigere Models geöffnet. Selbstverständlich darf auch eine gewisse Anzahl an schwarzen Teilnehmerinnen nicht fehlen, und mit Alex Mariah Peter gewann 2021 erstmals eine Transfrau den Wettbewerb.

Mit der Diversität ist das jedoch so eine Sache. Dort, wo sie von oben verordnet wird, wirkt sie zwanghaft und hebelt den eigentlichen Wettbewerb, bei dem es früher einmal um Leistung und Talent ging, aus. Für eine Sendung wie Germany’s next Topmodel bedeutet das letztlich, dass zwei schwarze Mädchen und eine «Kurvige», die allesamt keine gute Leistung gebracht haben, sich vor den eigentlichen Favoritinnen platzieren, die leider zu schlank und hellhäutig für das Treppchen waren.

Ob es einem moderneren Frauenbild entspricht, jungen Frauen mit solchen Entscheidungen zu vermitteln, dass sich Leistung und Talent nicht mehr lohnen, weil am Ende die Quote entscheidet, mag freilich dahingestellt bleiben.