Es ist eine amüsante Vorstellung. Ursula von der Leyen starrt auf ihr Telefon, beschwört den Apparat, zu klingeln. Aber dann ist es doch nur wieder Emmanuel Macron und nicht der Mann, nach dessen Anruf sie sich verzehrt: Donald Trump.

Er hat seit seinem Amtsantritt mit vielen ausländischen Führern telefoniert, doch von der EU-Spitze war keiner dabei. Auch sein Aussenminister Marco Rubio hatte noch keine Lust, mit seinem EU-Pendant zu reden.

Nationalen Regierungschefs ergeht es nicht besser. Kanzler Olaf Scholz antwortete auf die Frage, ob er vor der Wahl noch in die USA reisen werde, man arbeite daran. Wie süss! Als ob das von ihm abhinge.

Von Tag eins an macht Trump deutlich, welchen Stellenwert er der EU beimisst: als cash cow, wie die Amerikaner Goldesel nennen.

Die Europäer werden den Aufbau der Ukraine finanzieren dürfen, Friedenstruppen stellen, das Land in die EU aufnehmen und ihre Wehrbudgets in die Höhe schrauben. Sie dürfen Gas aus den USA zu überhöhten Preisen kaufen und Zölle hinnehmen.

Die Weltpolitik regelt Trump derweil direkt mit Saudis und Israelis, mit Xi Jinping und Wladimir Putin.

Jetzt rächt es sich, dass von der Leyen die EU unter Joe Biden zum willenlosen Anhängsel der USA gemacht hat. Brüssel ist so lächerlich wie eine Frau, die sehnsüchtig ihr Telefon anstarrt.