Was der «Wolfsgruss», ein Handzeichen mit gestrecktem Zeigefinger und kleinem Finger, genau symbolisiert, ist umstritten. Die einen sprechen von einem rechtsextremen Symbol, andere deuten es vor allem als nationalistisch. Verwendet wird es in erster Linie von den «Grauen Wölfen», die als rechtsextremistisch eingestuft werden.

Merih Demiral, Doppeltorschütze an der EM für die Türkei, feierte mit dem «Wolfsgruss» einen Treffer gegen Österreich – und wurde danach von der Uefa gesperrt.

Er soll aber bei weitem nicht der Einzige gewesen sein, der zur umstrittenen Handbewegung griff. Laut der Zeitung Bild taten Hunderte von Fans der Türkei im Stadion das Gleiche.

Politiker warnen nun, das sei Ausdruck eines Rechtsextremismus-Problems innerhalb der türkischen Gemeinde in Deutschland. Gefördert werde dieses vom türkische Präsidenten Erdogan. Dieser regiert in seinem Land mit der MHP, der Partei der «Grauen Wölfe».

Erdogan fördere eine islamistisch-nationalistische Haltung bei den in Deutschland wohnhaften Türken und nehme Einfluss auf sie.

Andere Fachleute warnen vor einer Vereinfachung. Das Zeigen des «Wolfsgrusses» müsse nicht zwingend auf überzeugten Rechtsextremismus hindeuten.

Die «Grauen Wölfe» sollen allein in Deutschland über 12.000 Mitglieder haben. Seit 2020 wird ein mögliches Verbot der Organisation geprüft. Eine Entscheidung fiel bisher aber nicht.