Deutschlands Landwirtschafts-Minister Cem Özdemir zelebriert sich gern als Ideal gelungener Integration. Türkischem Wurzelwerk entspross ein «anatolischer Schwabe».

Doch manchmal regt sich auch bei ihm der Türke, so wie jetzt nach dem Sieg von Recep Tayyip Erdogan.

Eigentlich ist die Wahl des türkischen Präsidenten kein Thema für den Landwirtschafts-Minister der Bundesrepublik Deutschland. Doch Özdemir rügte öffentlich die Deutschtürken, weil sie mehrheitlich für den Dauerpräsidenten votiert hatten.

Schon zuvor hatte er eine Wahlempfehlung gegen Erdogan abgegeben – was auch nicht die Sache eines Schwaben ist, egal mit welchem Wurzelwerk.

Auch wenn er es nicht wahrhaben will: Özdemir ist nicht so weit entfernt von jenen Landsleuten, die nun auf deutschen Strassen mit Autokorsos und türkischen Fahnen den Sieg «ihres» Präsidenten feierten.

Gelungene Integration sieht anders aus.