Vier deutsche Offiziere diskutieren, wie man mit deutschen Waffen Russland angreifen kann – ohne dabei ertappt zu werden.

Das ist der Tatbestand, der Skandal.

Nicht, wenn man deutsche Medien konsumiert, deutschen Politikern lauscht.

Skandalös war fĂŒr sie zuerst, dass sich der Russe erdreistete, «uns» abzuhören.

Bald dĂ€mmerte es, dass das jeder Geheimdienst tut. Nun wurde Stufe zwei der Empörungs-Rakete gezĂŒndet: Wie konnte sich die Bundeswehr nur abhören lassen? Dilettanten! UnfĂ€hig!

Interessant dabei, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius, von Amts wegen Letztverantwortlicher, von Kritik ausgespart wurde. Man will doch nicht den Reservekanzler anschiessen.

Den derzeitigen Kanzler nahm ein anderer ins Visier: Roderich «Stillgestanden» Kiesewetter, Lehnstuhl-Feldherr der CDU.

Seine eigenwillige Deutung des Audio-Mitschnitts: Olaf Scholz ist «diskreditiert». Er verwende russische Terminologie. Könnte er gar von der Aufzeichnung gewusst haben?

Sicher aber habe Scholz gelogen. Aus dem GesprÀch der Offiziere gehe hervor, dass die Ukrainer den Taurus auch ohne deutsche Hilfe abfeuern könnten. Was Scholz verneint.

Da muss Kiesewetter ein anderes Tonband gehört haben. Das Problem deutscher Beteiligung war Luftwaffenchef Ingo Gerhartz und seinen Kameraden bewusst.

Aber Kiesewetter lebt in seiner eigenen Wunschwelt. HÀtte Scholz den Taurus im Herbst geliefert, meinte er, wÀre die Krim frei.

Oder Berlin eine rauchende NuklearwĂŒste.